Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Myanmar: Mandalay

Wieder einmal waren wir -trotz des kurzen Fluges von nur 15 Minuten- von Mittag an unterwegs. Flug hatte 1 Stunde Verspätung, Flughafen Mandalay neu und modern. Airporttaxi p.P. 4.000 Kyat. Hat uns bis zum "Unity Hotel" gebracht. Zentral gelegen, so daß wir morgen einen Besichtigungstag einlegen können. Außerdem müssen wir uns für den 27. Bootstickets bis Bagan besorgen. Der erste Schreck an der Rezeption, das nächste Boot fährt wohl erst am 29. Das ist eigentlich zu spät für uns. Werden wir morgen alles klären. Hoffentlich klappt es, wenn nicht, müssen wir leider doch noch mit dem Bus fahren oder wieder fliegen. Wäre schade, aber läßt sich nicht ändern.

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Geweckt wurden wir heute früh in der Dunkelheit vom Muezzin der gegenüber liegenden Moschee. Das Wecker stellen können wir uns also ersparen. Gleich nach dem Frühstück sind wir in ein Reisebüro. Für den 27. gab es zwar ebenfalls keine Fahrt, aber am 28. paßt es uns auch noch. Da haben wir 4 volle Tage Zeit für Bagan. Für 36 $ p.P. mit dem Schnellboot, dauert die Fahrt ca. 7-8 Stunden auf dem "Irrawaddy". Morgens um 6 Uhr geht es los, heißt leider früh Aufstehen für uns. Da waren wir erst mal sehr erleichtert, dass das mit dem Boot doch noch geklappt hat. Gleich den Flug am 2. 1. zurück nach Yangon gebucht, p.P. 85 $, diesmal mit Mandalay Air, Air Bagan war tatsächlich schon ausgebucht.
Als Hotelunterkunft für Bagan wurde uns im Reisebüro eines empfohlen mit Pick-up-Service ab Anlegestelle und telelefonisch fest gemacht, so dass auch das geklärt wäre. Im Reisebüro haben wir hoffentlich ein letztes Mal Dollars getauscht. Tja, auch da kann man das, diesmal zum Kurs von 860 Kyat.

Den heutigen Tag waren wieder Tempelbesichtigungen und Besuch des Mandalay-Hill angesagt. Zuerst die Sandamuni-Pagode mit vielen weißen Stupas, danach die Kuthodaw-Pagode, die auch als das größte Buch der Welt betitelt wird. In jeweils einem kleinen Tempel ist eine große Marmortafel enthalten. Die "Seite" ist mit eingemeisselten Texten aus der buddhistischen Lehre (Kanon) versehen, das Ganze 729mal. Zuletzt die Kyauktawgyi-Pagode mit einem sitzenden Buddha "kolossaler Größe" aus einem einzigen Stück weissen Marmors, der von 10tausenden Arbeitern über viele km transportiert wurde. Für diese dicht beieinander liegenden Pagoden hat sich der Besuch gelohnt, jede ist anders.

Den Aufstieg zum Mandalay-Hill (1.729 Stufen, 236m) haben wir uns nicht angetan, sind bequem mit einem kleinen Pick-up hinten auf der Ladefläche nach oben und wieder nach unten. Bei der Aussicht über die Stadt sieht, wie weit sich die Stadt doch ausdehnt. Die Pagode oben auf dem Hill, sehr bunt, mit vielen, vielen Spiegelmosaiken.

Diese Kutsche vor einem Hotel war das Einzige, was an Weihnachten erinnerte

Diese Kutsche vor einem Hotel war das Einzige, was an Weihnachten erinnerte

Sandamuni-Pagode

Sandamuni-Pagode

Kuthodaw-Pagode, das größte Buch der Welt

Kuthodaw-Pagode, das größte Buch der Welt

Eine von 729 "Buchseiten"

Eine von 729 "Buchseiten"

Kyauktawgyi-Pagode, der Buddha ist aus einem Stück Marmor gefertigt

Kyauktawgyi-Pagode, der Buddha ist aus einem Stück Marmor gefertigt

Auf zum Mandalay-Hill, dann wieder herunter

Auf zum Mandalay-Hill, dann wieder herunter

Oben wunderschöne bunte Spiegelmosaike

Oben wunderschöne bunte Spiegelmosaike

In Mandalay sind die Leute ebenso zurückhaltend und freundlich, wie wir es von den anderen Orten bereits gewohnt waren. Man wird fast gar nicht angebettelt, wenn man z.B. kein Taxi oder nichts kaufen möchte, wird das ohne längere Überredungen sofort akzeptiert. Dadurch kann man recht entspannt durch die Straßen bummeln.

Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Myanmars mit über 1 Mio. Einwohner und hat -zumindest gebietsweise- bei uns den Eindruck einer recht modernen Metropole hinterlassen. Golfplatz, Driving Range, Boutiquen, alles da. Ob und von wem das genutzt werden kann, entzieht sich natürlich unserer Kenntnis.

Zurück im Hotel erst mal unter die Dusche, vor allen Dingen aber Füße waschen. Die haben es durch das Barfußlaufen wirklich sehr nötig. Möchte nicht wissen, in was wir heute wieder alles hinein getreten sind. Sauber ist es eigentlich nirgends. Abends haben wir unsere obligatorischen gebratenen Nudeln mit Chicken gegessen und sind mal wieder todmüde ins Bett gefallen.

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Heute hatten wir eine Taxitour geplant. Wir wollten uns einige Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung in einer Tagestour anschauen. Nach dem Frühstück mußten wir erst noch eines finden. Der Vermittler vor dem Hotel wollte die ganze Sache stundenweise abrechnen, aber wir haben 2 Ecken entfernt Hilfe von einem Birmanen bekommen. Er ging mit uns los und hat uns eine Fahrgelegenheit vermittelt. Der Preis war sehr gut, nur 25.000 Kyat für den ganzen Tag, aber wir haben wahrscheinlich eines der klapprigsten und ältesten Autos der Stadt bekommen.

Das Taxischild hatte dieses Gefährt wirklich nicht mehr verdient. Keine Scheibe ging zu, die Heckklappe war zugebunden, Frontscheibe mit mehreren Rissen, Türen liessen sich nur von innen öffnen, was aber wegen der geöffneten und fehlenden Fensterscheiben kein Problem bedeutete. Bei jedem Schlagloch, und davon gibt es hier viele, hörte ich ein unterdrücktes Stöhnen meines Mannes. Der Fahrer war sehr zuvorkommend, half beim Ein- und Aussteigen, sprach einigermaßen Englisch, so dass er uns auch viel erklären konnte. Letztendlich hat er uns noch mehr gezeigt, als Anfangs vereinbart.

Unser Taxi für einen Tag

Unser Taxi für einen Tag

Zuerst machten wir Halt an einem wunderschönen großen Teakholzkloster mit vielen aufwendigen Schnitzereien, der Shwenandaw Monastery.
Danach nach Sagaing, dem ehemaligen Zentrum eines Fürstentums der "Shan" im 13.Jh. und hinauf auf den Sagaing-Hill. Traumhafte Rundumsicht auf den Fluß und die Ebene. Unterhalb des Hills unzählige Stupas verteilt.
Nun nach Amarapura, dem Webereizentrum des Landes. Hier werden u.a. auch die "Longhis", die Beinkleider der Birmanen aus Seide oder Baumwolle angefertigt. In einer kleinen Seidenweberei konnten wir die aufwendige Herstellung qualitativ hochwertiger handgewebter Seidenstoffe begutachten.

Gleich in der Nähe erreichten wir die U-Bein-Brücke, mit ihren 1,2 km die angeblich längste Teakholzbrücke der Welt. Unter der Brücke werden die Felder bestellt, die während der Regenzeit meterhoch überflutet sind. Auf der Brücke Bettler, davon einige mit durch Lepra verstümmelten Gliedmaßen. Wenn man so ein Elend sieht, fällt das Vorbeigehen sehr schwer.

Beim Besichtigen einer kleinen Manufaktur zur Herstellung von Marionetten, Wandbehängen, Decken, Kissenbezügen etc., kamen wir wieder auf andere Gedanken. Besonders die Marionetten haben es uns angetan. Wie alles hier Handarbeit, die Kleidung aufwendig mit Pailletten bestickt. Gekauft haben wir dennoch nichts, wo soll man nur hin damit.

Der Mahamuni-Buddha ist die mit Abstand am meisten verehrte Buddhafigur des Landes, und war der Schlußpunkt unserer Tour. Auch sein Körper ist bis zur Unförmigkeit mit Blattgold bedeckt. Das Haupt des fast 4 m großen Buddhas ist mit Gold und Juwelen gekrönt, ein Mönch putzt ihm sogar jeden Morgen die Zähne. Hardy durfte bis zum Buddha vor, Frauen müssen entsprechend Abstand wahren.
Wir hatten das seltene Glück, Zeugen einer "Novizenfeier" zu werden. Dabei sind die Kinder festlich gekleidet und geschmückt, es ist der Abschiedstag von ihren Familien. Nach dem Besuch in der Pagode werden ihnen die Haare geschoren und sie treten für mehr oder wenige lange in ein Kloster ein und sind als Bettelmönche unterwegs.

Seltsamerweise haben wir in Mandalay keinerlei Eintrittsgelder für Pagoden oder Tempel bezahlen müssen, ausser manchmal einer kleinen Gebühr für die Kamera.

Shwenandaw-Monastery, das Teakholzkloster

Shwenandaw-Monastery, das Teakholzkloster

Seidenweberei

Seidenweberei

Das sind vielleicht feine Fäden

Das sind vielleicht feine Fäden

U-Bein-Brücke

U-Bein-Brücke

Eine wohlverdiente Rast mit einer "Star-Cola", man beachte die Kanne!!!

Eine wohlverdiente Rast mit einer "Star-Cola", man beachte die Kanne!!!

Dieses Rad bestand nur noch aus rostigem Metall und den beiden Gummireifen, aber es war noch in Gebrauch

Dieses Rad bestand nur noch aus rostigem Metall und den beiden Gummireifen, aber es war noch in Gebrauch

Auf Samt werden hier die schönsten Dinge gestickt

Auf Samt werden hier die schönsten Dinge gestickt

Eine kleine Auswahl der fertigen Sachen

Eine kleine Auswahl der fertigen Sachen

Mahamuni-Buddha

Mahamuni-Buddha

Die künftigen Bettelmönche

Die künftigen Bettelmönche

Den heutigen Abend lassen wir nach unseren obligatorischen gebratenen Nudeln, mal mit etwas alkoholischem ausklingen. Ein Fläschchen "Grand Royal", Premium Malt Whisky, matured in oak casks, high quality, under technical supervision of international experts, gemischt mit Cola. Das Ganze auf unserem Hotelzimmer, diese 2,50 Euro haben wir uns zu Weihnachten geschenkt, schließlich können wir morgen ausschlafen.

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Eine letzte Besichtigung heute, der Königspalast im Mandalay Fort. Mit einer Seitenlänge von je 2 km eine recht große Anlage. Bewegen darf man sich jedoch nur im Bereich des Golden Palace im Zentrum, über den Rest bestimmt das Militär. Die kompletten Holzgebäude sind während des 2. Weltkrieges durch Feuer zerstört worden. Von 114 ehemaligen Bauten sind 89 inkl. des "Watch Towers" seit 1998 bereits rekonstruiert. Der Eintritt diesmal 10 $ p.P., dafür bekommt man aber auch eine Art Scheckkarte mit Strichcode, die beim Zugang zum Palast sogar noch gelocht wird. Das alles wird peinlich genau protokolliert.

Mandalay-Fort von aussen

Mandalay-Fort von aussen

Der Palast im innern

Der Palast im innern

Als Abschluß unseres Mandalay-Besuches haben wir heute nachmittag noch einmal einen Versuch gestartet, die Berichte mit den Fotos endlich zu aktualisieren. Das ging gründlich daneben, beim Kopieren des Textes jede Menge chinesische Schriftzeichen dazwischen, wäre zu aufwendig gewesen, das alles abzuändern. Der Zugriff auf sonstige Seiten wurde jedes Mal mit "Access denied" abgebrochen. Wenn wir wieder in Thailand sind, habt Ihr also eine ganze Menge nachzulesen und wir wahrscheinlich auch.

Morgen früh geht es nach Bagan.

© Esther und Hardy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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