Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Myanmar: Bago und der golden Rock

Pünktlich um 8 Uhr hat uns unser Fahrer Teinto abgeholt. Die Fahrt ging quer durch Yangon. Vorbei an km-langen Warteschlangen vor Tankstellen, unvorstellbar für europäische Verhältnisse, zumal nur 2-3 Gallonen (Preis pro Gallone 3.200-3.400 Kyat, ganz schön teuer für hiesige Einkommen) pro Auto verkauft werden. Dann mußte Teinto noch Geld tauschen, seine 2 Gallonen Sprit hat er unterwegs an einer nicht so stark frequentierten Tankstelle außerhalb der Stadt erhalten. Während der Fahrt erzählte er uns viel von der politischen Lage in seinem Land.

Unterwegs ein kurzer Stopp an einem britischen Soldatenfriedhof des 2. Weltkrieges, der Erhalt der sehr gepflegten Anlage wird finanziert von Großbritannien.

In einem an der Straße gelegenen Restaurant hieß es für Teinto, seine Frühstücks-Nudelsuppe essen, danach ging es direkt zum "Golden Sunrise Hotel". Wunderschön gelegene Anlage, komfortabler großer Bungalow, unweit von der Truck-Station für die Auffahrt zur ungewöhnlichsten Pagode Myanmars, die Kyaiktiyo, einem goldenen Felsen, der angeblich von einem Haar Buddhas gehalten und am Absturz gehindert wird.

Als wir die Ladeflächen der LKW's gesehen haben, habe ich im Stillen gedacht, wären wir nur schon oben. Sehr eng, und weil wir ja größer als der Durchschnittsbirmane sind, mußten wir für 3 bezahlen. In jede Reihe passen 6 Personen, vorher wurde nicht abgefahren. Nach einer halben Stunde war wirklich jeder freie Platz besetzt. Wir kamen uns vor wie in einer Sardinendose, obwohl wir Glück hatten, ganz hinten saßen und somit unsere Beine einigermaßen unterbringen konnten. Mit Allrad 12 km durch viele, viele Kurven und recht steil, ging es durch den lichten Dschungel die Berge hoch. Endlich am Basiscamp angekommen, weiter zu Fuß noch einmal eine Betonpiste über 2 km weit kurvig bergan gehen oder sich alternativ mit einer Art Sänfte nach oben bringen lassen. Ich bin natürlich gelaufen, mein lieber Mann mußte die Trage nehmen, er hätte das wirklich nicht geschafft. Zwischen 2 dicken Bambusstangen ist ein "Liegestuhl" befestigt, zum Hochlegen für die Füße noch ein Tuch dazwischen gespannt. Das ganze wird von 4 drahtigen Männern getragen, vorne und hinten je 2. Ich habe mich das letzte Stück auch von diesem Transportmittel überzeugen lassen. Die 4 jungen Leute, die von Anfang an mit ihrer Sänfte neben mir her liefen, haben sich über die paar Dollars gefreut. Bequemer war es schon, aber wenn man allein läuft, ist man wesentlich schneller. Daher habe ich oben noch eine ganze Weile damit verbracht, auf Hardy zu warten.

Nachdem der Eintritt gelöhnt war, diesmal je 6 $ p.P. und 2 $ für die Kamera, konnte Hardy seine Fotos schießen. Ist wirklich sehenswert, wie der große goldene Granitblock dort oben steht und nicht herunter fällt. Selbst Erdbeben hat der Fels unbeschadet überstanden.
Nach einer Weile ging es den gleichen Weg wieder bergab. Ich war total geschafft, als ich unten war. Nun auf einen Truck und wieder gewartet, bis alle Plätze besetzt waren. Diesmal saßen wir ganz vorn, hatten auch Platz für unsere Beine, haben aber nur den Normalpreis gezahlt, es paßten tatsächlich 6 Personen in unsere Reihe. Vielleicht haben wir auch schon abgenommen? Wir waren die einzigen Touris auf der Ladefläche, umzingelt von Birmanen, hinter uns 2 Mönche. Wir hatten viel Spaß, trotz Sprachproblemen.

Während der Abfahrt fiel in kürzester Zeit tiefschwarze Nacht über den Dschungel, das Abendrot hinter den Silhouetten der hohen Bäume sah Klasse aus, aber es wurde etwas kühler.

Froh waren wir, als wir Teinto an der Truck-Station auf uns warten sahen, der mit uns gleich ins Hotel zurück ist. Die Dusche heute haben wir genossen und hatten das auch sehr nötig. Jetzt ist es 20 Uhr, wir sind schlag kaputt und liegen schon im Bett.

Auf solchen Ladeflächen gings hoch und wieder runter

Auf solchen Ladeflächen gings hoch und wieder runter

Auch endlich angekommen

Auch endlich angekommen

Golden Rock, von einem Haar Buddhas gehalten

Golden Rock, von einem Haar Buddhas gehalten

Abendrot über dem Dschungel

Abendrot über dem Dschungel

Heute, 17. 12., früh aufgestanden, habe einige schmerzende Stellen am Körper, gibt bestimmt blaue Flecken. Ich glaube, ich bekomme einen richtigen Muskelkater von dem bergauf und bergab gestern.

Teinto hat uns einige Sehenswürdigkeiten während der gesamten Rückfahrt nach Yangon gezeigt. Angefangen im nächsten Ort mit einem Tempel aus Sri Lanka, der nach Myanmar transportiert und aufgestellt wurde, zwar nicht gross, aber wunderschöne, mit Blattgold überzogene Ornamente an den Wänden. Habe leider den Namen vergessen zu notieren.

Weiter gings bis Bago. Unterwegs Landleben pur, Ochsenkarren auf den Straßen, mit Wasserbüffeln vor dem Pflug werden Reisfelder bestellt, LKW's mit Personen oder Waren be- und überladen, eine ganz andere Welt. Viel, viel Armut, wenn man ein wenig genauer schaut, trotzdem stehen an den Straßen unzählige "Buden" mit Lautsprecherboxen, wo Almosen für die Klöster gesammelt werden. Unterwegs Mautstationen, wo Teinto einige Kyat löhnen mußte. Einmal wurden dabei sogar unser Pässe kontrolliert. Sobald ein teures Auto auf der Straße fährt oder eine gepflegte Villa auftaucht, heißt es nur...Government, Government.

In Bago, an der gleichen Stelle wie gestern, gabs Nudelsuppe, diesmal habe ich mit gegessen. Mit in Soya-Soße gekochten Enteneiern (daher war das Eiweiß auch braun), Gemüse, Nudeln, geröstetem Brot, alles als Einlage drin, lecker, mußte nur noch nachschärfen. Mit der thailändischen Kost ist das Essen leider nicht zu vergleichen.

Die Tempel in diesem Ort zähle ich der Ordnung halber nur kurz auf. Die berühmteste ist die Shwemawdaw-Pagode mit einer 114 m hohen Stupa, leider eingerüstet. Weiter zum 55 m langen liegenden Buddha, danach zur Mahazedi-Pagode. Ehemals konnten nur die Männer über Treppen dieser Pagode bis zur Spitze steigen, aber das ist schon seit geraumer Zeit verboten. Zuletzt zu den vier je 30 m hohen Buddhas, die Rücken an Rücken sitzend ins Land schauen, die Kyaik-Pun-Pagode.

In Yangon angekommen, mußten wir Teinto zuliebe noch einen liegenden Buddha ansehen, wir waren eigentlich hotelreif. Aber er war so freundlich und darf auch sein Gesicht nicht verlieren, darauf sollte ein Reisender immer Rücksicht nehmen.
Der 70 m lange Buddha (Kyauk-Htat-Gyi-Pagode) liegt unter einer Art Werkshalle, ist aus den 60ern und allein schon durch die Größe beeindruckend. Die Augen sind aus Glas und sehen aus wie echt, an den Fußsohlen sind in 108 Feldern die Zeichen eines Buddhas beschrieben.

Shwemawdaw-Pagode, das dunkle ist die ehemalige Spitze, zerstört bei einem Erdbeben

Shwemawdaw-Pagode, das dunkle ist die ehemalige Spitze, zerstört bei einem Erdbeben

Suppenlunch mit Teinto

Suppenlunch mit Teinto

Solche LKW's fahren hier auf den Straßen

Solche LKW's fahren hier auf den Straßen

Die Kyauk-Htat-Gyi-Pagode, der 70 m lange liegende Buddha

Die Kyauk-Htat-Gyi-Pagode, der 70 m lange liegende Buddha

Da wir noch Geld wechseln wollten, hat Teinto uns angeboten, mit uns dorthin zu fahren, wo man tauschen kann und angeblich den besten Kurs bekommt (1$=875 Kyat), ohne ausgetrickst zu werden. Ist schon sehenswert. Steht ein Mann an der Straße, mit dickem Geldbündel in der Hand. Am Auto wird kurz verhandelt, die Dollars verschwinden. Zurück kommt er mit dem Berg Kyat-Noten, die wir Schein für Schein auf dem Rücksitz nachgezählt haben.

Im Hotel angekommen, haben wir unsere Wäsche empfangen, sehr sauber und frisch, bin mal wieder angenehm überrascht. Unser Versuch, wenigstens diesen Bericht ins Internet zu stellen, hat nicht geklappt. Am Eingang wurde uns schon gesagt, too slowly today. Bin mal gespannt, wann das mal wieder klappen wird. Wenn nicht, kommt das Ganze am Stück, wenn wir wieder in Thailand sind, da haben wir mehrere Tage Zeit.

Heute heißt es mal wieder packen, morgen fliegen wir weiter nordwärts nach Heho, in das Gebiet des Inle-Lake.

© Esther und Hardy, 2010
Du bist hier : Startseite Asien Myanmar Bago und der golden Rock
Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors