Südostasien, doch schon wieder....
Kambodscha: Battambang
Wie das so beim Weiterfahren ist, Pick-up um 7.15 Uhr. Reine Fahrzeit 3,5 Stunden, aber mit Pausen und diversen Haltepunkten, waren wir erst nach 12 Uhr mittags da. Abholservice vom "Bus Stop Guesthouse" stand bereit, ein australisch-kambodschanisches Paar, hat das Haus erst vor 2 Wochen vom ebenfalls australischen Vorbesitzer übernommen und gibt sich alle Mühe, in der für sie neuen Hotelführung.
Battambang ist zwar die drittgrößte Stadt des Landes, aber recht provinziell und mit wenig Touristen. Die Straßen werden von mehr oder weniger ansehnlichen Kolonialbauten gesäumt.
Der erste Stopp unserer heutigen Tour war der "Bamboo Train", der auf der maroden stillgelegten Eisenbahnstrecke eingesetzt ist. Auf zwei Achsen ist eine Holz-, Bambusplattform montiert, am hinteren Ende ein Kleinmotor mit Antrieb. Von diesen Gefährten warten einige auf Touristen, die man ca. 7 km hin, nach einer Pause und Umsetzen des Gerätes wieder zurück fährt. Ansonsten werden mit diesen "Norries", wie sie hier genannt werden, Menschen oder Lasten befördet. Begegnen sich 2 auf der Strecke, muß der mit weniger Fracht die Bahn frei machen, also mit Fracht, Plattform, Motor und Achsen runter vom Gleis. Hat Spaß gemacht, mal mehr oder weniger schnell auf so einer holprigen Strecke und über Brücken zu fahren. Manchmal stehen die Gleise etwas nebeneinander, mal fehlt ein Stück von Schiene zu Schiene.
Am Ende der "Roten Khmer" Herrschaft war die Infrastruktur überwiegend zerstört, und man erinnerte sich an die kleinen Schienenfahrzeuge aus den 60ern, die damals im Gleisbau von den Arbeitern verwendet wurden. Der Einsatz dieser Norries hat sich bis heute bewährt.
Das gibt ein "Norrie"
Vor der Abfahrt
Die Gleisstrecke
Nach der Wet Season wird an den fruchtbaren Ufern des "Stung Sangke" River Gemüseanbau betrieben. Von Auberginen bis Zitronengras, alles vertreten. Auf der anderen Seite des Ufers leben Fischer, die dem muslimischen Glauben angehören. Bei einem Chilliefarmer noch ein kurzer Stopp. Die Schoten werden sortiert und getrocknet, danach überwiegend nach Thailand exportiert.
Unsere Weiterfahrt brachte uns zum Gelände eines Klosters. Auf einem Baum leben unzählige fliegende Hunde, die sich durch das Treiben unter ihnen aber nicht stören lassen. Die Mönche dulden sie, ansonsten werden sie gejagt, da sie Vegetarier sind und von den Bauern als Schädlinge für ihre Pflanzungen betrachtet werden.
Hier wird der Chilly sortiert
Da hängen sie mit dem Kopf nach unten, die Riesenfledermäuse oder fliegenden Hunde
Das Umland von Battambang wird auch als Reiskorb Kambodschas bezeichnet. Im Herbst leuchten die Felder in verschiedenen Grüntönen entlang der Wege, leider ist zur jetzigen Jahreszeit alles trocken und gelb.
Nach km-langer Fahrt durch dieses verdorrte Gebiet, waren wir am "Phnom Sampeou", einem Berg, den man schon von weitem sehen kann, angekommen. Oben ist ein Wat, den man zu Fuß über viele, viele Stufen, über eine steile schmale Straße oder als Passagier auf dem Rücksitz eines Motorbikes erreichen kann. Für diese Variante habe ich micht entschieden, mal wieder mit der Kamera meines Mannes ausgestattet. Etwas unterhalb des Tops, haben auch hier die Roten Khmer ihre Spuren hinterlassen. Der Berg wurde als Gefängnis und zum Morden der Leute verwendet, die erschlagen in die "Killing Caves" hinuntergestürzt wurden. Da einige das überlebt haben, mußten sie dort unten einen qualvollen tagelangen Tod erleiden. Viele, viele Schädel und Knochen sind dort aufbewahrt.
Von ganz oben hat man eine wunderbare Sicht über die Ebene, leider bei dem gleissenden Sonnenlicht nicht gut im Foto festzuhalten.
Wat auf den Phnom Sampeou
Blick in die ausgetrocknete Ebene
Am Nachmittag waren wir wieder in unserem Gästehaus angekommen und haben beim Chinesen nebenan selbstgezogene, lange dünne Nudeln und Wan Tans, frisch vor unseren Augen gefüllt, gegessen.
Hinten rechts liegt der fertige Nudelteig
Typischer Markt, der ist hier jeden Tag
Ab und zu sieht man auch solche feudalen Villen
Leider mußten wir heute, an unserem letzten Tag hier, noch einmal umziehen. Unsere Unterkunft hatte seit gestern abend kein Wasser mehr, Klärung der Ursache war jetzt am Wochenende nicht möglich, wann der Tankwagen zum Auffüllen des Reservoirs mittels Pumpe kommt, stand in den Sternen. Die beiden Eigner haben uns zwar mächtig leid getan mit ihrem Pech, aber er hatte Verständnis für uns.
Nun wohnen wir im "Royal Hotel", morgen früh geht es per Bus nach Phnom Penh. Dort machen wir eine Übernachtung, damit die Fahrt nicht allzu lang wird. Am nächsten Tag geht es weiter nach "Kampot", südöstlich von Phnom Penh, ans Meer.
Aufbruch: | 07.12.2010 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2011 |
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