Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Myanmar: Inle Lake

Teinto hat uns zum Flughafen gefahren, gut eine halbe Stunde. Der Domestic-Airport liegt gegenüber dem International. Vor dem International-Airport Menschen über Menschen, alles Moslems, Rückkehr vom Hadsch.

Der Domestic-Airport, recht einfach, halt so wie früher auch bei uns. Die Bordkarten werden per Hand ausgefüllt und gestempelt. Die Sicherheitskontrolle findet zwar statt, aber ein freundliches Lächeln, und es interessiert wenig, ob es piept oder ob man Flüssigkeiten, Literflaschen an Getränken etc. mit an Bord nimmt. In der Wartehalle kein Bildschirm mit entsprechenden Abflugzeiten. Wenn es so weit ist, wird der Ausgang geöffnet, ein Angestellter läuft mit einem Schild der entsprechenden Flugnummer durch die Halle und informiert lautstark über das Boarding. Mit einem Shuttle-Bus, made in Germany, zum Flugzeug, einer Fokker 100. Wenn alle sitzen, wird unverzüglich abgeflogen. Wir haben -wie immer- versucht, mit unserer Größe zu verhandeln und hatten Glück, Reihe 1 mit entsprechend grossem Fussraum. Der Bord-Service der Bagan-Airways, vorbildlich, es gab Blätterteig-Snack, Tee, Kaffee, Kaltgetränk, trotz noch nicht mal 45 Minuten in der Luft.

In Heho, Gepäckwagen vom Flugzeug per Hand zur Ankunftshalle gezogen und dort Stück für Stück ausgeladen und von den Reisenden empfangen.

Nun noch mit einem Taxi nach Nyaungshwe, am Inle-Lake, 25.000 Kyat Fahrtkosten, Handeln zwecklos. Am Ortseingang, Eintrittsgeld für den Ort, p.P. 5 $, das glaubt man manchmal nicht. Auf meine Frage wofür? Die Antwort, Tax for Government, ja was auch sonst.

Den Begriff "Myanmar-Taxi", sollte ich auf Wunsch meines Mannes an dieser Stelle etwas näher beschreiben, nicht dass ihr denkt, wir lassen uns mit einem Komfortauto mit Klima und Stern durch die Gegend kutschieren. Die Fahrzeuge hier im Land sind durchweg über 20 Jahre alt, das Innenleben besteht aus mehreren Fahrzeugtypen, und sie entsprechen in keinster Weise heutigen Standarts. Hauptsache sie fahren, ob Stoßdämpfer kaputt oder Sitze nicht mehr richtig befestigt sind, interessiert keinen. Anschnallpflicht oder CO²-Ausstoß, das gibt es hier nicht. Die LKW's haben überwiegend keine Kühlerhauben, sondern stationäre Motoren vorgebaut. Es ist halt alles etwas anders hier und mit den asiatischen Ländern, die wir bis jetzt bereist haben, nicht ganz zu vergleichen. Auch der Transport von A nach B, ist alles etwas unorganisierter, als wir es kennen.

Eine Stunde schlechte Straße über eine Bergkette und weiter durch eine Ebene mit Dörfern bis zu unserer Unterkunft, dem "Lucky Bright Hotel". Diesen Tipp haben uns Deutsche in Yangon gegeben, die gerade von dort kamen. Eine ganz gute Wahl, Riesenzimmer (man kann nicht aus dem Bett fallen, Liegekuhle), sehr reichhaltiges Frühstück.

Vor der Dunkelheit noch einen Spaziergang durch den Ort. Auf der Straße laufen Pferde frei herum, Hühner, Traktoren, Fahrräder, Pferdefuhrwerke, Ochsenkarren. Morgen müssen wir das alles noch genauer mit einem Fahrrad erkunden.

So sieht es hier auf den Straßen aus

So sieht es hier auf den Straßen aus

Frühstück auf der Terrasse vor unserem Zimmer

Frühstück auf der Terrasse vor unserem Zimmer

Die Fahrradtour mußte krankheitsbedingt ausfallen, mich hat eine Magen- und Darmverstimmung erwischt. Heute war ich wieder einigermaßen fit. Wollten eigentlich unsere Fahrradtour machen. Nach den Bemühungen von Mitarbeitern unseres Gästehauses, die sogar mit Hardy auf dem Moped unterwegs waren, um eines zu finden, wo er einigermaßen mit fahren konnte, ging es auch los. Aber nach kurzer Strecke, platt gefahren. Also zu Fuß zurück, das war wohl nix....

Legen wir halt einen Urlaubstag ein. Die Zeit haben wir genutzt, unsere Weiterfahrt zu organisieren. Von der Nachtfahrt mit dem Bus nach Mandalay haben wir dankend Abstand genommen. Preislich o.k. (11.000 Kyat), aber von anderen Reisenden haben wir nichts positives darüber gehört. Eng, kaputte Sitze, brechend voll, die Fahrt kann anstatt der angegebenen 8 Stunden auch durchaus mal 12 Stunden dauern. Wir fliegen für 43 $, das ist für uns die richtige Wahl.

1. Mal typisches Myanmar-Menue, 3 Stunden später war ich krank

1. Mal typisches Myanmar-Menue, 3 Stunden später war ich krank

Für heute stand die geplante Bootstour an. 15.000 Kyat das Boot, Tagestour. Früh um 8.00 Uhr ging es los. Sehr neblig heute und kalt. Gut dass wir Jacken angezogen hatten. Die Boote, lange stabile Holzboote. Wir als Gäste konnten auf Holzsesseln bequem die Fahrt genießen. Vom Hotel hatten wir noch Decken mit bekommen, wegen der Kälte. Nach 2 Stunden Fahrt mit Sichtweiten von 20-50 m kam endlich die Sonne heraus.

Der Inle-Lake ist 150 km² groß, ein seichtes klares Gewässer. Unseren ersten Halt machten wir in Indein am Ende eines Kanals. Malerisch gelegen, viele Andenkenstände für Touris, Büffelmarkt, normaler Markt usw. Die Frauen haben im Kanal Wäsche, sich selbst oder andere Sachen gewaschen. Durch einen langen überdachten Tunnel ging es hoch zu einem Tempel mit über 1.000 mehr oder weniger gut erhaltenen Stupas. Drinnen wurde gerade gepredigt.

Nachdem Hardy viele schöne Fotos gemacht hat, fuhren wir weiter zum größten Heiligtum des Shan-Staates, derm Phaung-Daw-U-Kloster. In der Mitte des Gebäudes auf einer kleinen Empore (Betreten für Frauen verboten) stehen 5 unförmige Goldklumpen. Darunter befinden sich eigentlich Buddhafiguren, die durch das seit Jahrhunderten aufgebrachte Blattgold aber nicht mehr zu erkennen sind.

Weiter gings nach Ywama, einem verhältnismäßig großen Ort. Die Häuser stehen auf Bambus- oder Holzstelzen im Wasser. Wunderschön anzuschauen und durch die kleineren Kanäle zu fahren. Die meisten Häuser haben noch ein kleines "Klohäuschen" angebaut. Die Menschen leben hier vom Fischfang und von den Erträgen der "schwimmenden Gärten", die unser nächstes Ziel waren. Wasserhyazinthen werden losgeschnitten, zu ca. 1 m breiten und bis zu 100 m langen Streifen verdichtet und im Grund befestigt. Oben drauf kommt Schlick, fertig ist die Basis für die Bepflanzung. Von schmalen Booten aus erfolgt die Bewirtschaftung dieser ertragreichen Gemüsegärten.

Auf unseren Wunsch hin wurden die Besuche von Gold- und Silberschmiede ausgelassen. Wir haben lieber länger damit verbracht, den "Ein-Bein-Ruderern" bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Durch diese eigentümliche Art der Fortbewegung haben sie beide Hände frei, um ihre Netze auszulegen oder andere Arbeiten zu verrichten.

Morgens um 8 Uhr war es noch kalt und neblig

Morgens um 8 Uhr war es noch kalt und neblig

Phaung-Daw-U-Kloster, unter den Goldklumpen sind eigentlich Buddhafiguren

Phaung-Daw-U-Kloster, unter den Goldklumpen sind eigentlich Buddhafiguren

Stelzenhäuser von Iwama

Stelzenhäuser von Iwama

Schwimmende Gärten, von diesen Booten aus erfolgt die Bewirtschaftung

Schwimmende Gärten, von diesen Booten aus erfolgt die Bewirtschaftung

Einbeinruderer beim Netz auslegen

Einbeinruderer beim Netz auslegen

Sehr schöne Tour, zumal wir auch bei den Haltepunkten fast die einzigen Touristen waren. Und die, die wir getroffen haben, die kannten wir fast alle vom Sehen. Ist also bisher nicht viel los und überschaubar.

Unser Flug wurde heute bestätigt, das erfolgt immer erst 1-2 Tage vorher. Bis Mandalay kommen wir schon mal, wenn wir hier auch krankheitsbedingt 2 Tage länger als geplant bleiben mußten (habe tatsächlich doch noch einen "Arzt" konsultieren müssen). Die Hotelrechnung ist bezahlt, das Taxi zum Flughafen ebenso, diesmal nur 15.000 Kyat. Um 15.15 Uhr fliegen wir los.

© Esther und Hardy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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