yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

die welt ist wie ein buch

melonen-verkauferin in den strassen von burkina faso

melonen-verkauferin in den strassen von burkina faso

internet macht auch nicht vor afrika halt...

internet macht auch nicht vor afrika halt...

...speziell hier in afrika. eine reise gleicht einem spiel, es ist immer etwas gewinn und verlust dabei - meist von der unerwarteten seite. und eben dieses unerwartete war plötzlich in mein leben getreten: malaria symptome (kopfweh, gelenkschmerzen, muskelprobleme, fieber, schwindel, müdigkeit, durchfall und bauchkrämpfe). nun das fieber war nicht so hoch wie anno 1999, also war ich ein wenig ratlos über den weiteren vorgang. da ich spitalaufentalte offensichtlich nicht zu meinen grossen leidenschaften zähle, entschlosss ich keinen test zu machen. normalerweise bleibt man nach positiven befund auch gleich dort. hab einfach die anti-malaria-medizin genommen für 3 tage und das fieber war weg, der schlechte magen und die krämpfe blieb hingegen. da ich aber die anweisungen für die malaria medizin falsch verstanden habe (nahm jeweils nur eine tablette, vorgeschrieben waren 4...), kann malaria ausgeschlossen werden. man kann auch so einen "malaria-test" machen...
jedenfalls leidet nun inzwischen schon fast die halbe gruppe an den selben symptomen und man könnte ein lazarett eröffnen.
burkina faso! was soll ich euch erzählen, wenn man als erstes im lande ein schulbus von doppelschwand-entlebuch sieht? (für alle blog-leser ausserhalb der schweiz: doppelschwand ist ein kleines dorf, in der nähe von luzern) scherz bei seite, einen grossen unterschied zu mali bietet burkina faso nicht wirklich. ähnliches klima (bisschen mehr wind), fast gleiche vegitationen und die gleich netten leute. jedoch mussten wir ein bisschen schwindeln, damit wir überhaupt einlass kriegten. einfach so haben wir das visum nicht gekriegt. man nahm uns den touristenstatus nicht ab, also beschlossen wir uns als dancegruppe auszugeben. mit erfolg, die visas wurden ausgestellt. zum glück mussten wir dann an der grenze keinen tanz zum besten geben, hätte wohl im kollektiven desaster geendet!

die welt ist wie ein buch! zwei geschichten möchte ich euch nicht vorenthalten. hier in burkina faso fragen uns kinder nach cadeau (geschenken) oder nach geld. ist nachvollziehbar, stand doch dieses land als 6 ärmstes land auf einer uno-liste vor 2 jahren. etwas genervt durch das ständige fragen (würde auf gegen 100x pro tagen tippen), fragte farron nach einem cadeau zurück. zu seinem erstaunen offerierte ihm ein kind einige coins, wohl sein ganzes hab und gut, welches er dann aber dankend ablehnte.
die andere story betrifft mich sogar persönlich. geplagt von magenkrämpfen suchte ich früh morgens die bush-toilette auf. schon kurze zeit später gesellte sich ein local zu mir und fragte, was ich da tue. auf meine erklärung, dass ich "mein business" verrichte, ging er nicht ein, er setzt sich geduldig hin und wartete ohne scham, bis ich fertig war. auf dem weg zurück zum zelt packte er dann ohne vorwarnung einen erledigten hasen aus seiner tasche. interessiert? nun gut, ich verwies ihn darauf, dass ich noch was schlaf brauche um zu überlegen und vertröstete ihn auf später (so macht man das mit afrikanischen business-männer!). um 7 uhr wartete er immer noch geduldig und lächelnd auf mich. also haben wir ihm den hasen abgekauft, lekker nachtessen!
gereist sind wir natürlich auch. haben ziemlich schöne wasserfälle besucht. nach 4 tagen bush-camp stand nicht nur die abkühlung im vordergrund. die schönen rockformationen in der nähe konnten aufgrund des viruses nur wenige leute besuchen und geniessen. ansonsten ist burkina faso aber eher ein transitland auf meiner reise und alle in der gruppe lechzen nach beach, shopping center und mc donalds. 2 monate im busch und wüste ohne grosse einkaufsmöglichkeiten hinterlassen bei uns allen grosse spuren. nicht dass ich der amerikanische junkfood vermisst hätte, aber einfach nur mal frische milch, käse oder joghurt zu kriegen, zaubert ein lächeln über mein gesicht.
silvester verbringen wir in bobo, der zweitgrössten stadt im lande. nichts spezielles! den jahreswechsel feierten wir im casa africa, wo wir auch hausten. die "gesunden" leute zogen noch um die häuser, ich blieb vorsichtshalber zurück. immer mit dem hintergedanken, dass es nur 10 meter von meinem zelt zur nächsten toilette sind...
happy new year to all of you!

© Markus Knüsel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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