yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

im auge des sturms - part 2

western sahara - im auge des sturms

western sahara - im auge des sturms

nach gut drei wochen haben wir die grenze nach western sahara überschritten. kein neuer staat, auch kein neues visum, aber trotzdem ein bisschen unabhängig. laayoune, eine stadt und doch nur eine militärbasis. einmal mehr ist für das militär genügend geld vorhanden. hintergrund ist der zwist/krieg zwischen marokko und mauretanien. western sahara wurden den marokkaner zugesprochen und seither ist die uno vor ort. aber das ist schon beinahe ein bisschen in vergesseneheit geraten. die marokko-mauer zwischen den beiden staaten (über 1000 km lang) zeugt aber noch von diesem konflikt. das ganze hat sich ein wenig verlagert, die western saharis wollen unabhängig werden, da grosse bodenschätze vorhanden sind. attentate und öffentliche demos gehören hier zum alltag. wir sollten aber auf der sicheren seite sein. trotzdem betrifft uns dieser konflikt ein wenig: roadblocks und sicherheitskontrollen überall...
der warme sahara wind trägt uns sand in die augen, der süden ist immer noch das ziel. das wasser wird knapp und die einkaufsmöglichkeiten rar. wir ernähren uns von junkfood wie schokolade (die einheimische ist billig und lecker) und chips. 7 tage ohne dusche.
und dann holt uns dieser verdammte sturm erneut ein. gustav, aileen, emma und ich haben eben die gruppe mit feinen tomaten-pasta verköstigt, setzt der erste regen ein. der wind war auch dieses mal ziemlich stark, felix und ich haben unser zelt mit schweren steinen zusätzlich befestigt. unser zelt blieb standhaft, doch dasjenige der nachbarn nicht. minus ein zelt.
lautes gelächter weckte uns um 4 uhr in der früh. wir brachen unsere zelte ab und verbrachten die zeit bis sonnenaufgang mit blitze fotographieren und schlafen im truck. farron, unser fahrer, erzählte uns, dass nachts die lastwagenfahrer teilweise übernächtigt und betrunken fahren. deshalb zogen wir es vor, zu warten bis es hell wurde. was uns dann erwartete, erstaunte uns alle. die wüste stand unter wasser. die ganze wüste war ein einziger see!

ein neuer tag beginnt mit sonnenschein. jeah! immer schön dem meer entlang folgen wir der strasse richtung mauretanische grenze. klarblauer ozean an der linken seite, afrika braune steppe rechts, stundenlang, tagelang! einfach wunderbar. die temperaturen steigen auch über 30 grad. was will man mehr? wäre da nicht der abfall überall. die ganze sahara ist eine reine halde. nicht schön anzusehen. dabei hätte man hier genügen platz, den abfall zu entsorgen bzw. zu vergraben. plastik, dosen und pet einfach überall!
kurz vor der grenze finden wir einen traumhaften spot, direkt am meer: caramelbraune dünen, königsblauer himmel, mattgrüne kakteen und fuchsiarote pflanzen. die ganze wüste blüht nach dem grossen regen. ungewohnterweise rot. die wüste lebt! zurück zum spot. das zelt direkt am meer aufgeschlagen, musik von jack johnson tönt aus der fahrerkabine, carlos, unser portugise, geht surfen und ich wasch mich seit langem wieder einmal, im meer. all die stürmischen nächte sind vergessen. that's life! wir verlassen marokko definitiv, der grenzwächter ist besonders nett zu mir als er meinen pass in den händen hält. seine freundin stammt offenbar aus la-chaux-de-fonds. auf nach mauretanien...

western sahara - im auge des sturms

western sahara - im auge des sturms

western sahara - nach dem grossen sturm

western sahara - nach dem grossen sturm

western sahara - die wüste lebt!!!
ps: foto aus dem zelt geschossen

western sahara - die wüste lebt!!!
ps: foto aus dem zelt geschossen

marokko - alter mann im teehaus

marokko - alter mann im teehaus

© Markus Knüsel, 2010
Du bist hier : Startseite Afrika West-Sahara im auge des sturms - part 2
Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors