yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

inmitten von nichts - ganz klein

10 kilometer noman's-land zwischen marokko und mauretanien. aussteigen verboten, minen überall, tausende! zeugen des kalten krieges, wie auch die über 1000km lange marokko wall zwischen den beiden staaten.
mauretanien! der eintritt in die islamische republik verlief gewohnt afikanisch. warten und neugierige grenzbeamte. haben wohl jedem beamten persönlich die hand geschüttelt. die warterei kann etwa verglichen werden mit der schweizer armee, also leerlauf!
der erste eindruck ist ziemlich positiv, obwohl mauretanien letzlich nicht immer im besten licht der öffentlichen presse erschienen ist (entführungen, instabile politische lage). der kontrast zu marokko ist gewaltig. auf einmal begegnen uns tiefst schwarze leute auf der strasse. kein araber-typen mehr. und doch untersteht mauretanien strengen islamischen regeln, alle frauen tragen ein kopftuch.
für mich beginnt hier das richtige afrika! das klima hat sich total verändert, wir sind nun mitten in der sahara, keine zweifel. der himmel ist blau und vereinzelt sind einige wolken auszumachen, welche sich durch den wüstenwind ziemlich schnell verformen. 40 grad am tag sind keine seltenheit.
dann geht das abenteuer weiter. nach einem tag "chillen" in der hauptstadt (und gewisse haben auch schon die bekanntschaft mit bed-bugs genommen) nehmen wir das nächste projekt in angriff. wir durchqueren die ganze sahara richtung mali...
meine gefühlslage kann ich folgend beschreiben: "die nächte sind kalt. sobald die sonne untergeht, fällt die temperatur schlagartig um 10-15 grad. die sterne funkeln so hell, wie ich es noch nie gesehen habe. man hört nur das prasseln des lagerfeuers - die handys haben keinen empfang, man unterhält sich ganz altmodisch mit seinem gegenüber. das stadtleben ist schnell vergessen. ausgehungert verzehre ich das einfach essen. als mich der schlaf übermannt, frage ich nochmals die zeit nach, weil ich angst habe, die sonne könnte mich schon bald wieder wecken - aber es ist erst 19.30 uhr..."

je länger wir in diesem land weilen, desto mehr verlieb ich mich in mauretanien. die leute sind trotz der grossen armut äusserst freundlich und zuvorkommend. einmal mehr sind die berichterstattungen in europa meiner meinung nach nicht genug objektiv und ziemlich falsch. neugierig, aber nicht aufdringlich. und zu jeder zeit schenkt man uns ein lächeln oder man winkt uns zu. die farbigen gewänder der frauen gefallen mir sehr gut, angst vor fremder kultur oder religion kommt hier bestimmt nie auf, denn ich fühl mich zu hause und geborgen. es stimmt zwar, dass gewisse teile mauretaniens nicht ganz sicher sind vor kidnappern, schleppern und radikalen islamisten. es ist auch richtig, dass uns verboten wurde im blog und facebook etwas über unseren näherern standort bekannt zu geben (der feind liest mit) und es ist auch wahr, dass wir die einzigen overlander sind, die mauretanien durchqueren. ABER! die behörden hier sind sichtlich bemüht, uns zu unterstützen. geplant war ein military eskort. daraus wurde aber nichts, keine leute und fahrzeuge vorhanden. während die roadblocks in marokko nur nervend waren, galten die hier zu unserer sicherheit. jeder posten funkte zum nächsten und kündigte unsere ankunft an. falls... hat aber alles geklappt! in nauchott verlassen uns 5 personen. vier davon stossen im mali wieder dazu, sie zogen den senegal mauretanien vor, was ich persönlich für einen fehler halte. unsere geliebte und wohlbekannte ipad-dame aus australien ist die 5te im bunde und hat sich freiwillig verabschiedet. wenigstens war sie ehrlich zu sich und brach das projekt reisen frühzeitig ab. afrika ist halt nicht amerika!
70% mauretaniens besteht aus sand und wüste (der rest wohl aus dornigen akazien - autsch). und deshalb beschränkte sich das bushcampen auf matte und mosinetz. einfach und bequem. aber aufgepasst auf die scorpions.
bushcamp heisst aber auch bushtoilette. und als ich dieser eines frühen morgens nachging, traute ich meinen augen nicht. direkt vor mir liefen 15 wilde kamele seelenruhig an mir vorbei, kaum gestört durch mein geschäftliches tun. den luxus einer kalten dusche nach einigen tagen wüste ist weder zu beschreiben noch zu vergleichen. sahara bedeutet aber auch schlechte stassen oder noch schlimmer, lastwagen aus dem mud ziehen/buddeln. aber wir tun dies inzwischen gekonnt und abgeklärt ohne jegliche hast oder verärgerung. wieso auch? in uns tickt inzwischen die afrikanische uhr...

mauretanien - the real africa

mauretanien - the real africa

mauretanien - sahara und ihre kamele...

mauretanien - sahara und ihre kamele...

waka waka!

waka waka!

mauretanien - das land der farben und kontraste...

mauretanien - das land der farben und kontraste...

...und der unmöglichsten transportmittel

...und der unmöglichsten transportmittel

mauretanien - sahara

mauretanien - sahara

welcome to mauretania!

welcome to mauretania!

© Markus Knüsel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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