yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!
mzungus in the mud
silberrücken - wunde am rechten auge von einem fight mit einem mitstreiter. dieser hat ihm wohl das ganze fleisch weggebissen!
...und wenn alles anders kommen als man denkt!
15tes land auf meiner bisherigen reise durch afrika. uganda ist und war bekannt für die berggorillas und die bewegte vergangenheit. für alljenige, die den film "last king of scotland" gesehen haben, wissen von wem ich spreche: idi amin! der frühere machthaber/diktator, welcher hunderttausende ugandas umbringen liess aufgrund politischer ansichten oder anderen unwirklichen gründen.
50 us dollar liess ich mir die einreise kosten, gleich viel wie alle anderen auch. irgendwie mag ich dieses land!
kampala, die hauptstadt ugandas, erreichten wir noch am selben tage. schmucker zeltplatz mit gemütlicher bar und free wi-fi. die stimmung war gut, ja sogar ein bisschen euphorisch, kriegten wir doch am nächsten tag den permit für die gorillas. 500 us dollar ist zwar nicht ganz kosten günstig, doch ich erhoffe mir diese dinger noch zu sehen, beovr es sie nicht mehr gibt. ach übrigens, auch ein erbe vom last king of scotland. als amin in den krieg gegen tanzania zog, wurden praktisch alle gorillas von amin's armeen abgeschlachtet! man war hungrig und brauchte geld für waffen...
nach kampale änderte sich die situation schlagartig. leigh, farrons freundin und tourleaderin, kriegte sehr schlechte neuigkeiten von zu hause. ihrer mutter ging es sehr schlecht, bei einem routineeingriff wurde gepfuscht und es gab komplikationen. sie verlor ziemlich viel blut. farron und leigh fuhren sofort nächsten flughafen an, welcher in entebbe lag. dem ganzen uno-stützpunkt und flughafen ist es wohl zu verdanken, dass die beiden noch einen flug am selben tag nach london kriegten. so standen wir also fahrer- und führerlos da, irgendwo am lake victoria, zwischen "nirgendwo" und einer uno-militärbasis. man flog noch am selben tag einen typen namens danie aus südafrika von nairobi ein, welcher uns zu den gorillas fahren sollte. nun mussten wir aber diese strecke von über 500 kilometer in einem einzigen tage machen, sind die permits für die gorillas mit einem genauen datum versehen.
zuvor celebraten wir aber noch 200 tage "knüsi on tour" seit dem start..., mit einem originalen schweizer käsefondue. wie ist das denn möglich? ganz einfach, fasnacht machts möglich. ich nahm 1 kg fondue von zuhause mit, als ich die fasnachtstage in der heimat verbrachte. lecker!
die fahrt nach kabale war dann wie erwartet ziemlich lange und nicht der rede wert, hätten wir nicht den äquator dabei passiert. kabale war dann auch der ausgangspunkt für die berggorillas. diese tiere waren das absolute hightlight meiner ganzen bisherigen reise, also ordnete ich diesem event alles unter. so verzichtete ich freiwillig auf den champions league final im tv, um ein wenig mehr schlaf zu kriegen und dadurch ein bisschen fitter zu sein.
morgens um 5 uhr holte man uns ab und brachte uns auf 2500 meter über meer ins letzte mit dem auto zu befahrene dorf. von dort aus wanderten/kletterten/kriechten wir diverse hügel und berge hoch. zwei ziemlich anstrengende stunden. die guides orteten eine gruppe von gorillas im urwald unter uns. in einem ziemlich waghalsigen abstieg ging es einige hundert meter runter, teils auf dem popo, teils auf dem rücken, es war aalglatt. wir deponierten unser tagesgepäck und machten uns auf. und da waren sie!!! ein silberrücken erwartete uns zum start. danach 4 weibchen und zwei babys, eine ganze familie also. genüsslich frassen die erwachsenen, vergnüglich spielten die babys. mir stockte der atem, meine hände zitterten (kein witz, die ersten 5 minuten war ich nicht in der lage auch nur ein foto zu schiessen!) und mit tränen in den augen begutachtete ich diese tiere aus einer nähe von nur 3-5 metern. ein lang gehegter traum ging für mich in erfüllung. ganze 70 minuten verbrachten wir mit dieser familie, dann hiess es wieder abschied nehmen. der abstieg war ziemlich anstrengend, doch wir alle meisterten dies bravourös, waren wir doch in trance und noch in gedanken bei diesen wunderbaren geschöpfen. müde, aber überglücklich liessen wir die 2.5 stunden rückfahrt auf einer holperpiste über uns ergehen. ach ja, und da war noch in unserer gruppe ein norweger namens paul dabei. eingekleidet in calvin klein jeans, esprit shirt, armani jacke und hugo boss sonnenbrille plus ausgestattet mit der besten, neusten canon kamera und equipment stand er also da. immer ein lächeln in seinem gelifteten + solarium-gebrannten gesicht und parad für den shot seines lebens. leider tat er dies immer vor uns stehend und deshalb in unserer sicht. ziemlich bald wiesen wir diesen typen in die schranken und erklärten ihm, dass man anstand nicht mit geld kaufen kann. bei all seinen vorbereitungen (welche wohl normalerweise seine assistentin für ihn tätigt) vergass er essen und trinken mitzunehmen. er kriegte von uns und war auf einmal ein ziemlich netter zeitgenosse...
in kabale verabschiedeten wir uns auch von andrea aus kolumbien (sie reiste 7 monate im truck, kriegte ein unablehnbares job angebot in new york). wir taten dies mit weisser hot-chocolate, welche ich ebenfalls aus der schweiz mitbrachte. sie liebte dieses getränk über alles, also schenkte ich ihr die ganze box.
von kabale aus wollten wir ruanda eine kurzvisite abstatten. aber eben, wie so häufig in den letzten 7 monaten endete auch dieses vorhaben schon bei der planung, ich kriegte als schweizer das visum wieder nicht. die anderen brauchten keines oder kriegten es an der grenze. nur nervend! also blieb ich einmal mehr auf der strecke. doch schlussendlich bin ich nicht sicher, ob dies sogar ein segen war. die gruppe kam in sich gekehrt und sehr bedrückt zurück. die zeichen der brutalen massaker von 1994 zwischen hutus und tutsis sind noch ziemlich offensichtlich. 800'000 ruandas wurden innert 3 monaten auf bestialische weise getötet (mit macheten, kopfschüssen oder von hand). die gruppe besuchte eine kirche, wo 10'000 leute hingerichet wurden, die schutz vor den rebellen gesucht hatten. gemäss den aussagen meiner mates sieht es dort noch so aus, als wäre das gestern geschehen. jedenfalls war der besuch ruandas zu viel für gewisse. kigali, die hauptstadt ruandas, sei ziemlich schön und modern, doch überall gibt es noch zeichen der blutigen vergangenheit. die "nicht-ruandas" zogen währenddessen an den lake bunyanyi, idyllischer platz an einem schmucken see. beine hochlagern und relaxen. gutes essen und satelite-tv (roland garros und rugby super 15), hab den "nicht-ruanda-trip" auf meine weise genossen...
Aufbruch: | 10.11.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten