Hamburg im Herzen

Reisezeit: Oktober 2010 - September 2011  |  von Henry Kunkel Anja Niendorf

Bolivien: Salar de Uyuni

Salzige Sache

Über eine Holper- und Stolperpiste, die uns alles im Körper verdrehte, was nicht verdreht gehörte, sind wir die ganze Nacht über nach Uyuni gefahren, um uns die größte und am höchsten gelegene Salzwüste der Welt anzuschauen. Sie bedeckt eine Fläche von über 12.000qkm und ist somit 12-mal so groß wie die Insel Rügen!!
Zuvor allerdings haben wir den "Friedhof der Eisenbahnen" besucht, wobei ausrangierte Loks mitten in der Wüste "geparkt" wurden.

In der Salzwüste wurde vor gar nicht langer Zeit das größte Litium-Vorkommen der Welt entdeckt und ist somit von nun an ein heiss begehrtes Stück Land. Litium wird für den Bau von Akkus und Batterien gebraucht und ist aus diesem Grunde unheimlich wichtig für die westliche Welt. Die Begehrlichkeiten wurden geweckt, doch der Präsident Boliviens hat bereits klargestellt, dass ausschliesslich bolivianische Firmen Schürfrechte erhalten. Er möchte somit einer Übervorteilung der westlichen Welt oder auch Chiles entgegenwirken.

Verschiebebahnhof

Verschiebebahnhof

nur Fliegen ist schöner!

nur Fliegen ist schöner!

Nach diesem ersten optischen Vorgeschmack ging es dann zum eigentlichen Highlight unserer 3-tägigen Jeeptour: der Salar de Uyuni!!
Eine Salzwüste so groß wie halb Hessen breitete sich vor uns in einem blendenden Weiss aus, welches jeder Beschreibung spottet!! Das Bild war zum "in die Luft gehen"

Eine einzigartige Landschaft zeigte uns ihre schönste Seite. Bei gut und gerne 30°C ballerte die Sonne auf die Unendlichkeit der Salzkristalle und verstärkte sich dadurch um ein vielfaches.
Anja wurde durch Austrocknung sooo klein, dass ich sie tragen mußte!

Ich dagegen musste mich erst einmal schlafen legen!

Das Muster auf dem Boden sieht aus wie die Wabe von einem riesigen Bienenschwarm.
Es gibt nichts vergleichbares auf dieser Erde, evtl. könnten wir uns den Monde so in etwa vorstellen, aber war außer Armstrong kann das schon so genau sagen.

In der Ferne flimmerten Vulkane und Berge in der Hitze, so dass es aussah, als würden sie schweben.
Dadurch, dass unser Jeep regelmäßig heiss lief, hatten wir mehrere unvermutete Stopps und konnten diese Landschaft länger als andere geniessen.
Nach einem recht langem und heissem tag übernachteten wir schliesslich in einem Salzhotel am Rande der Wüste. Alles, abgesehen vom Dach war aus Salz, auch Tische und Stühle. Dort haben wir eine extrem lustige Nacht mit anderen Reisenden verbracht, um früh am anderen Morgen erneut aufzubrechen. Dieser Tag stand unter dem Motto "Lagunen".
Wir haben sicherlich vier bis fünf völlig unterschiedliche Lagunen besucht, die alle in einem anderen Licht schimmerten und sich in unterschiedlichsten Farben präsentierten.

Anjas neue Lieblinge: Lamas

Anjas neue Lieblinge: Lamas

Am letzten Tag sind wir um halb fünf aufgestanden, um möglichst früh bei den Geysiren zu sein und um anschliessend ein wärmendes Bad in einer heissen Quelle zu nehmen. Früh morgens war es nämlich lausig kalt auf diesen Höhen.(ca.4800m)

Anschliessend haben wir unsere nassen Klamotten zum trocken aus dem fahrenden Jeep gehängt, doch die sind steif gefroren gewesen!!
Danach wurden wir an der Grenze zu Chile abgesetzt, wo wir nun unsere letzten Tage bei einer Familie verbringen, welche wir in Brasilien kennengelernt haben und nun besuchen.
Anschliessend gehts dann weiter nach Neuseeland, wo bereits eine Freundin mit einem Bus auf uns wartet.

Da wir nicht wissen, ob wir uns noch einmal von diesem Kontinent melden werden, wollen wir mal ein kleines Zwischenfazit ablegen:

Brasilien hatte unglaubliche Sandstrände und ist von daher immer eine Reise wert. Salvator de Bahia hat uns von den Städten her am besten gefallen, dort herrscht ein unglaubliches Feeling aus permanentem Karneval und afro-brasilianischer Kultur. Man sollte sich allerdings darüber im klaren sein, dass dieses Land abartig teuer ist und einem das Geld nur so zwischen den sandigen Fingern zerrinnt.

Kolumbien hat uns beiden am besten gefallen. Die Menschen hier begegneten uns mit der größten Offenheit, und das Land hat wahnsinnig viel von seiner Natürlichkeit erhalten können. Durch eine extrem hohe Militärpräsenz hat man sich stets sicher gefühlt, vor allem, die sie Touristen gegenüber sehr zurückhaltend und freundlich waren. Es hat eine unheimlich schöne Karibikküste und wunderschöne Berge, viel Wald und duftet überall intensiv.

In Peru lauert die Kultur hinter jeder Ecke, und wenn man nicht aufpasst, tritt man auf sie drauf. Hier haben wir den Amazonas und Machu-Picchu besucht, zwei unvergessliche Orte auf unserer Reise. Die Armut hier kann einem aber ganz schön an die Nieren gehen, vor allem alte Menschen ohne Familie sind betroffen.

Bolivien hat mit dem Titikaka-See und der Salzwüste zwei weitere Highlights zu bieten, die einem jeder auf seine eigene Art den Atem verschlagen durch ihre raue Schönheit. Die Menschen hier schienen uns weniger offen, was sich jedoch durch die bittere Armut und dem damit einhergehenden täglichen Kampf ums Überleben erklären läßt.

In Chile mutet alles wahnsinnig amerikanisch an, alles ist gut durchorganisiert. Mehr haben wir leider nicht mitbekommen. Wir leben hier im Moment bei Freunden auf einem wunder-wunderschönem Anwesen, überall wachsen unterschiedlichste Obstbäume, so dass man nur die Hände auszustrecken braucht, um satt zu werden. Ein wahres Paradies, nur dass wir irgendwann freiwillig gehen und nicht vertrieben werden.

Soooo, wir hoffen, ihr begleitet uns auch weiterhin auf unserer Reise und begrüßen euch in diesem Fall in Neuseeland wieder.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ist es endlich soweit. Alle Zelte sind weitestgehend abgebrochen, Arbeit gekuendigt, Wohnung vermietet, ein Zurueck waere nur noch peinlich. Also auf, auf...wir machen eine Weltreise. Dafuer nehmen wir uns ganz gepflegt ein Jahr Zeit, reisen ueber Sued-Amerika zum Herrn der Ringe, um dann im Land der Traumfaenger ein kleines Riff zu betauchen, und lassen anschliessend in Sued-Ost-Asien die Seele baumeln. Viel Spass beim Lesen
Details:
Aufbruch: 01.10.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 30.09.2011
Reiseziele: Brasilien
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Neuseeland
Australien
Argentinien
Indonesien
Malaysia
Philippinen
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Henry Kunkel Anja Niendorf berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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