Hamburg im Herzen

Von Siem Riep gings dann schnurstracks nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Dort wollten wir uns mit Tobi treffen, einem guten Freund aus Hamburg, der zufaellig gerade dort ankam.
Phnom Penhs juengere Vergangenheit wird wie ganz Kambodschas von dem Terrorregime der Roten Khmer ueberschattet.
Im April 1974 rueckten die Roten Khmer in Phnom Penh ein, und noch am selben Tag begann der Genozid. Die komplette Stadt wurde evakuiert, zwei Millionen Menschen vertrieben. In nur vier Jahren wurde ein Viertel der Bevoelkerung abgeschlachtet, geschaetzte 3 Mio. Menschen fanden den Tod, die Spuren sind bis heute ueberall deutlich sichtbar. Ein ganzes Land wurde seiner Seele beraubt, seines Geistes, Bildung galt unter Pol Pot als Verrat, wer eine Brille trug oder lesen konnte, war so gut wie tot. Angestrebt wurde nach chinesischem Vorbild ein Bauernstaat. Die Menschen wurden gezwungen, bis zu 16 Stunden auf den Reisfeldern zu arbeiten, bei wenig bis gar keiner Nahrung. wer widersprach oder zu langsam arbeitete, wurde erschossen, oder, um Munition zu sparen, erschlagen. Die Verantwortlichen wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen, viele von Ihnen leben in praechtigen Villen in Phnom Penh oder anderswo.

Die Armut scheint unermesslich zu sein, noch nie wurden wir so viel angebettelt, haben wir so viele verstuemmelte Menschen gesehen, denn in Kambodscha liegen bis heute geschaetzte 7 Mio. Minen in der Erde.
Heute ist Phnom Penh wieder voller Leben, die Maerkte bluehen, die Regale sind gefuellt.

Wir blieben fuenf Tage, bevor es uns Richtung Meer zog, nach Sihanoukville.

Dort lagen wir dann fuenf Tage ausnahmslos am Strand und fuehlten das Ende nahen.
Mehr gibts auch nicht zu berichten, ausser das wir jeden abend lecker seafood am Strand assen.
Und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon in Thailand, sechs Tage frueher als geplant.