Urlaub 2010 in Südafrika

Reisezeit: September 2010  |  von Manfred Billert

von Machadodorp nach Johannesburg

Autowäsche in Südafrika.

Autowäsche in Südafrika.

Am Morgen packte K ihre Sachen für den Flug. Ich hatte nicht so viel zu Packen und verstaute unsere Koffer im Auto. Das Frühstück im Hotel war nicht schlecht. Allerdings ließ sich der gierige alte Wirt Harry das Frühstück zwei Mal bezahlen. Am Abend hatte er noch gesagt, das Frühstück sein inklusive der Zimmermiete. Am Morgen bestritt er das und kassierte das Frühstück extra. Harry, Du bist ein wortbrüchiger, gieriger alter Mann, bei dem wir auf unserer nächsten Reise bestimmt nicht wieder in die Old Mill in Machadodorp einkehren werden!

In Witbank besuchten wir ein Einkaufszentrum. Habe ich schon erwähnt, wie ich Einkaufszentren liebe? Danach schickten wir unser Auto durch die Waschanlage. Es hatte uns gute Dienste geleistet und wir wollten es nicht so verdreckt abgeben. Neun Leute kümmerten sich insgesamt um das Fahrzeug. Einer machte es mit einem Schlauch nass, eine Frau seifte es ein. Dann wurde es von weiteren Leuten gewaschen und schließlich von Innen gesäubert. Die Frauen räumten das ganze Gepäck heraus und kehrten das Unterste zu Oberst. Sie putzten und schrubbten so sehr, dass wir unser Auto nicht wieder erkannten. Dann packten sie alles wieder ein und freuten sich, weil wir die Szene mit der Kamera fest hielten. Noch mehr freuten sie sich über ein kleines Trinkgeld. Insgesamt haben wir für die Autowäsche, inklusive Trinkgeld, umgerechnet 10 Euro bezahlt. Wir fanden das sehr preiswert. Mit einem so sauberen Auto wäre es auch keine Schande gewesen, wenn die Polizei bei ihrer Geschwindigkeitskontrolle ein Foto von uns geschossen hätte. Doch wir haben sie rechtzeitig gesehen und sind langsam gefahren. Allerdings sind wir kurz nach der Polizeikontrolle durch eine Pfütze gefahren und schon war die tolle Wäsche für die Katz. Als wir das Auto auf dem Flughafen abgaben, war es außen dreckiger, als auf der ganzen Reise. Herr Ntziky nahm den Wagen in Empfang und setzte sich ans Lenkrad. Wir saßen hinten und wurden zur Tankstelle chauffiert. Er tankte voll und ich bezahlte ein letztes Mal die Rechnung. Dann setzte er uns vor dem riesigen Flughafen Tambo, genau an der richtigen Stelle ab. Allein hätten wir wohl kaum hier her gefunden. Wir verluden das Gepäck auf einen Trolley und Herr Ntziky fuhr mit unserem Auto davon. Im Flughafen setzten wir uns in ein Lokal und verprassten unser letztes südafrikanisches Geld. K hatte einige Bedenken wegen ihrer Seabamboo. Der fast schon getrocknete Kelb sah aus wie eine gewaltige Keule, war aber so leicht wie Papier. Wir hofften, dass man uns beim Check-In deswegen nicht heraus winken würde. Doch alle Bedenken erwiesen sich als Grundlos. Wir konnten unser Flugzeug ohne Probleme besteigen. Um 19.54 verließen wir den afrikanischen Boden und hoben ab. In der neuen A380 der Air France war es sau kalt. K brauchte drei Decken und fror darunter immer noch. Das Essen war schrecklich und die Sitze standen viel enger als in der KLM Boing auf dem Hinflug. Beinfreiheit gab es nicht. Trotz aller Widrigkeiten haben wir ein wenig geschlafen und waren am Morgen in Paris. Dort ging die Warterei aber erst richtig los. Die französischen Fluglotsen streikten mal wieder und so dauerte es bis zum Abend, bis wir unseren Anschlussflieger besteigen konnten.

Noch in Südafrika, im Hotel zum gierigen Harry, dachte ich bereits daran irgendwann wieder nach Südafrika zu fliegen, denn es ist tatsächlich wahr! Afrika hat unglaublich starke Arme. Diese Arme ziehen seit dieser Reise an uns und manchmal hören wir eine feine Stimme, die uns leise in den Süden ruft. Die Big Five haben wir gesehen, doch Afrika ist mehr als eine Ansammlung von Trophäen auf unseren Speicherkarten. Es lebt in uns weiter und zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht, wenn wir davon sprechen oder auch nur daran denken. Deshalb ist die nächste Reise bereits geplant.

© Manfred Billert, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im September 2010 waren meine Freundin (K) und ich (M) gemeinsam im Urlaub in Südafrika. Wir sind von Berlin nach Kapstadt geflogen, haben dort ein Auto gemietet und sind dann fast durch das ganze Land gefahren. Dieser Reisebericht ist für alle, die einen ähnlichen Urlaub planen und für alle die gern wissen möchten, was man auf so einer Reise erleben kann. Es gab wirklich eine Menge zu sehen und wir haben viel erlebt. Es war mit Abstand der schönste Urlaub seit vielen Jahren.
Details:
Aufbruch: 02.09.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.09.2010
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Manfred Billert berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.