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Bolivien: Amazonasbecken
01. - 06. März 2013
Als Amazonasbecken wird das Flusssystem rund um den Amazonas bezeichnet. Mit seinen 10.000 Nebenflüssen (von denen 10 zu den wasserreichsten Flüssen der Erde zählen) ist es die größte Stromebene Südamerikas und bedeckt fast die gesamte nördliche Hälfte des Kontinents. Außerdem ist es das größte zusammenhängende Landschaftsgebiet der Erde.
Wir entschieden uns für einen Besuch des Amazonasbecken in Rurrenabaque im Norden Boliviens, weil das am ehesten auf unserer Reiseroute lag und in der Hoffnung dort am leichtesten und billigsten hinzukommen. Nach einigen Horrorgeschichten über die 24 Stunden Busfahrt von La Paz nach Rurrenabaque haben wir uns dann aber doch für die schnellere Variante entschieden und zehnmal teurere Flugtickets gekauft.
Also fuhren wir an den winzigen militärischen Flughafen in La Paz und mussten erstmal warten, denn schließlich ist unsere bolivianische Airline für seine Verspätung bekannt. Damit das die Reisenden nicht sofort bemerken, gehen einfach alle Uhren im Flughafen falsch. Immerhin geht keine Zeit durch den Sicherheitscheck verloren, da es keinen gibt. Man spaziert einfach ohne Gepäck- oder Reisepasskontrolle ins Flugzeug. Lediglich ein Plakat weist darauf hin, dass man keine Waffen mitnehmen soll. Während dem Flug gab es überraschenderweise Kekse, aber keine Sicherheitsaufklärungen. Wozu auch, hat man ja eh schon tausend mal gehört und außer dem Anschnallgurt, den jeder selber bedienen kann, haben wir auch keine Sauerstoffmasken oder Schwimmwesten entdecken können.
Man könnte denken, der Flug war beängstigend, aber durch die tolle Aussicht auf das Amazonasbecken kann man sich super ablenken!
Rurrenabaque dient als Ausgangspunkt für Touren in die umgebenden Urwaldregionen sowie die Sumpfgebiete, die Pampas. Es liegt am Rand der Moxos-Ebene, eines der größten Feuchtgebiete der Erde.
Wir machten eine 3-Tagestour in der Pampa und verbrachten die komplette Zeit auf und im Fluss Yacuma, einem der tausenden Nebenflüsse des Amazonas.
Unsere Gruppe aus Israel, Chile, Neuseeland, Belgien und unser etwas zu cooler Guide Taz, der die ersten 13 Jahre seines Lebens im Regenwald aufgewachsen ist.
Mit einem 13m langen schmalen Boot ging es durch die Fluss- und Sumpflandschaft, immer auf der Suche nach Tieren und Abenteuern.
Das Dschungelcamp: In der Regenzeit steht das Camp unter Wasser, weshalb die Hütten auf Stelzen gebaut sind.
Auf einer kleinen Insel strömten die Forscher aus, um nach Tieren zu suchen. Wir sahen Insekten, Eidechsen, einen Uhu und andere Vögel.
Auf der Suche nach einer Anaconda oder anderen Schlangen stapften wir durch meterhohes Wasser, aber fanden (leider) keine.
Auch wenn das niemand glaubt: Kerstin (Spinnenphobie) war kurz davor, die Tarantel auch auf die Hand zu nehmen. Aber dann entschied sich der Coole Taz dafür, sie wieder der Wildnis zu überlassen.
...wenn die rosa Flussdelfine in der Nähe sind. Die vertreiben sogar Krokodile! Leider sind sie kamerascheu, dafür schwimmen sie aber gerne um einen herum und knabbern an den Füßen. Ein tolles Erlebnis mit wilden Delfinen zu baden.
Pedro, das tollpatschige Krokodil lebt unter dem Camp, weil ab und zu Affen vom Baum fallen oder er vom Coolen Taz gefüttert wird. Dann kommt es auch mal den Steg bis nach oben.
Kaiman Pepe (ebenfalls Campmitbewohner) bei der Fütteung. Kaimane sind schwarz und werden größer als Krokodile.
Bei einer Nachtexkursion griff der Coole Taz einmal ins Wasser und hatte ein Babykrokodil zum rumreichen in der Hand.
An beiden Abenden fuhren wir zu einem netten Plätzchen am Flussufer. Dort gab es eine kleine Bar sowie ein Volleyball- und Fußballfeld. Hier zeigte der Coole Taz allen wie man im Dschungel Volleyball spielt...
Mit Einbruch der Dämmerung kam die Kröten-Invasion und es wurde Zeit wieder zum Camp zurückzukehren, bevor man Kröten unter dem Schuh kleben hatte.
Auf dem Rückweg zum Jeep nach Rurrenabaque ging der Motor unseres Kahns kaputt. Da war auch der Coole Taz ratlos. Zum Glück kam nur wenige Minuten später eine andere Gruppe vorbei und hat uns den ganzen Weg zurück (etwa eine dreiviertel Stunde) abgeschleppt.
Zurück in Rurrenabaque hatten wir noch einen Tag um auszuruhen und die Hitze zu geniessen. Miri verbrachte den Tag leider im Bett, Kerstin erkundete mit ein paar Leuten die Umgebung auf dem gemieteten Roller.
Typisch Bolivien: Kein Helm, keine Alters- oder Führerscheinkontrolle, bezahlt wird später, Pfand muss man keins hinterlegen = Vertrauen oder es sich einfach machen
Nach 6 Tagen ging es zurück nach La Paz, diesmal mit einer etwas teureren Fluggesellschaft (die andere hatte keine Plätze mehr). Und siehe da, es gab ein paar Sicherheitsvorkehrungen und wir haben den Flug 30 Minuten schneller geschafft als beim Hinflug. Wir mussten ja auch kaum an Höhe gewinnen, da sich der Erdboden auf dem Weg in die Anden 4000m von selbst erhob.
Am Ende der Landebahn warteten wir auf das ankommende Flugzeug, das direkt vor unseren Füßen landete und uns dann zurück nach La Paz flog.
Aufbruch: | 30.09.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.03.2013 |
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