Hola Latinoamérica
Paraguay
16. - 18. und 21. März 2013
Paraguay war uns schon beim Betreten unsympathisch, weil wir nicht wie sonst einfach den Stempel in den Pass bekommen haben und durchlaufen konnten. Diesmal mussten wir uns erstmal an einer Wand aufstellen und unser Gepäck für 10 Minuten von einem Hund beschnüffeln lassen. Danach wurde jeder Rucksack noch einzeln durchsucht. Wahrscheinlich kommen einfach so wenige nach Paraguay, dass den Beamten dort langweilig ist. Wir hatten Glück, dass wir am Schluss an der Reihe waren und sie keine Lust mehr hatten unser Tütenpacksystem komplett auseinander zunehmen.
Danach fuhren wir ein paar Stunden durch den Gran Chaco, wie das Gebiet mit Trockenwäldern und Dornbuschsavannen im Westen Paraguays bezeichnet wird.
Das ist also Paraguay: Gras, Busch, Sand, Baum, Vogel dann wieder von vorne Gras, Busch, Sand, Baum, Vogel...
Happy Birthday Miri!!! Wie könnte man seinen Geburtstag schöner beginnen als mit einer Nacht im Bus und einem wunderbaren Snack-Frühstück?!
Fernheim
Unser Hauptanliegen in Paraguay war die Durchreise, um an die Grenze zu Argentinien und Brasilien zu gelangen. Allerdings hatten wir noch etwas Zeit und unser Interesse an der deutschen Kolonie Fernheim war zu groß, um daran vorbeizufahren. Deshalb wurden wir mitten im Nirgendwo an einer Kreuzung rausgelassen und hatten Glück, dass noch ein weiterer Fahrgast ausstieg. Dieser wurde von seinem Bruder abgeholt und hat uns mit nach Filadelfia (die einzige Stadt in Fernheim) genommen.
Fernheim wurde zwischen 1930 und 1932 von deutschstämmigen plautdietsch sprechenden Mennoniten gegründet, die aus der damaligen Sowjetunion über Deutschland nach Paraguay geflohen waren. Bis heute hat Fernheim 25 Dörfer rund um die Stadt Filadelfia mit schönen Namen wie Kleefeld, Blumental, Schönau, Karlsruhe, Rosenort oder Friedensfeld.
Die Menschen in Filadelfia sprechen tatsächlich zum Teil Deutsch und unser Hotel war mehr als deutsch, dennoch war Filadelfia alles andere als Heimat für uns. Kerstin hat noch aus Spaß gemeint "es war so schwer hier her zu kommen, bestimmt kommen wir nie wieder weg" und so ähnlich war es dann auch...
Der Fluch von Filadelfia:
- Kerstin lag 2 Tage mit Magenkrämpfen im Bett und konnte das beste Frühstück nach 6 Monaten Hostels nicht geniessen, aber wurde immerhin von einem dt. Fernsehsender unterhalten.
- Die einzige Sehenswürdigkeit von Filadelfia, das Museum, hat unmögliche Öffnungszeiten: Mo-Fr 7-11 Uhr. Wir waren Sa+So dort.
- Nach einer Nacht hatten wir eigentlich genug von Filadelfia und wollten den 14:30 Bus nehmen. Pünktlich wie immer bestellten wir ein Taxi, doch der Mann an der Rezeption teilte uns mit, dass es bereits 15:30Uhr sei. Ganze 24h haben wir die Zeitumstellung nicht bemerkt.
- Also verbrachten wir einen weiteren Tag vor dem TV und warteten auf die Nachtbusse. Alle schon voll, aber wir könnten im Gang sitzen und warten bis jemand aussteigt. Nein danke!
- Natürlich hatten wir schon ein Hostel in der nächsten Stadt gebucht und verloren dafür die Anzahlung und mussten noch eine Nacht im teuren deutschen Hotel bleiben.
Auch wenn Paraguay nicht gerade unser Lieblingsland ist, die Menschen waren bisher alle nett und hilfsbereit!!
Die Trostlosigkeit von Fernheim steht Miri ins Gesicht geschrieben...gibt es einen schöneren Ort um den Geburtstag zu verbringen?!
Ciudad del Este
Irgendwann schafften wir es dann am nächsten Tag doch noch raus aus dem Gran Chaco in Richtung Süden Paraguays über die Hauptstadt Asuncion nach Ciudad del Este.
Ciudad del Este wird auch Supermarkt Südamerikas genannt, weil hier ein riesiger Schwarzmarkt- und Schmuggelhandel stattfindet. Da die Stadt direkt an der Grenze zu Argentinien und Brasilien liegt, kamen wir nicht an ihr vorbei. Wir verbrachten unsere Zeit allerdings lieber in unserem schönen Hostel mit Pool und einem großen Zaun drumrum als in der Stadt ansich
Auf dem Weg nach Süden gab es ab und zu die schöne Variante von Gras, Busch, Sand, Baum, Vogel. Nämlich Palmen!
Dieser 3-fache Milka-Oreo Keks hat uns dann wieder ein bisschen gut gestimmt mit Paraguay. Aber wir waren doch froh, als wir das Land zunächst nach Argentinien und nach einer kurzen Rückkehr endgültig nach Brasilien verlassen konnten.
Aufbruch: | 30.09.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.03.2013 |
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