Hola Latinoamérica
Costa Rica: Montezuma
28. Oktober - 25. November 2012
Montezuma ist ein ruhiges, überschaubares Dorf an der Südspitze der Nicoya Halbinsel, das man einfach lieben muss. Überschaubar bedeutet, dass es einen Supermarkt, einen Park, eine Kirche, eine Schule, eine Bar, ganz viel Strand, einen Wasserfall und jede Menge touristische Angebote (Hotels, Restaurants, Souvenirs) gibt. Da die Hochsaison aber erst allmählich beginnt, ist alles noch relativ verlassen. Nach einer Woche kennt man die meisten Anwohner zumindest vom Sehen, da sich alles auf der Straße abspielt.
Hier arbeite ich 4 Wochen in einer Grundschule als Freiwillige und wohne in einem Haus mit anderen Freiwilligen, die für ein Schildkrötenprojekt arbeiten.
Es wohnen immer ca. 10 Personen aus der ganzen Welt im Haus, hat aber in den paar Wochen auch immer wieder gewechselt
Nationalgericht und tägliches Essen: Gallo Pinto
Eine Köchin kocht 3 mal täglich für uns und es gibt wirklich jeden Tag zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen Reis mit Bohnen. Je nach Tageszeit gibt es entweder Pfannkuchen, Tortillas, Gemüse, Käse oder sonst was dazu. Aber selbst wenn es mal Nudeln gibt, steht daneben immer ein Topf mit Reis und Bohnen.
Bei der Fütterung...der eine Keks hat ihnen natürlich nicht gereicht, sie mussten die ganze Packung klauen
Deutsche Maßnahmen mussten ergriffen werden: Spinne mit Tupperschüssel fangen und warten bis ein Tico sich darum kümmert
Schule in Montezuma
Die Schule hat 6 Klassen mit jeweils 5 Schülern, 3 Klassen teilen sich einen Raum und eine Lehrerin. Schule ist normalerweise von 7 Uhr bis 13 Uhr, aber eigentlich hängt der gesamte Stundenplan und die Pausenzeiten von der Stimmung der 3 Lehrerinnen ab. Deshalb gab es auch Tage mit 2 Stunden Pause oder mit nur 3 Stunden Schule. Einmal kam die Lehrerin gar nicht und wir 2 Freiwilligen waren alleine mit den Schülern (Chaos). Insgesamt ist das Schulsystem hier scheinbar ohne Regeln. Der einzige Grund, warum die Kinder tatsächlich was lernen, liegt an den guten Schulbüchern. Die Lehrerinnen bringen ihnen höchstens mal 5 Minuten etwas bei, danach müssen sie sich selbstständig mit den Aufgaben im Buch beschäftigen.
Ich helfe hauptsächlich in der ersten und der zweiten Klasse mit und nicht wie gedacht nur in Englisch, sondern auch in Mathe, Spanisch, Sozialkunde und Naturwissenschaften. Die erste Klasse macht wirklich Spaß, die zweite ist anstrengend und hat keinen Respekt, vor allem weil sie wissen, dass ich ihre Sprache nicht gut spreche.
Insgesamt ist es jedenfalls sehr interessant und ich merke, dass ich wirklich gebraucht werde und helfen kann, auch wenn nur oberflächlich.
5. Klasse im Englischunterricht: da es das Ende des Schuljahrs ist, wird ein Theaterstück (Wo die wilden Kerle wohnen) einstudiert
Schildkrötenprojekt
Im gesamten Lateinamerika gibt es Projekte zur Erhaltung von Schildkröten, da viele Schildkrötenarten gefährdet sind. Nur eine von 1000 Schildkrötenbabys erreicht das Erwachsenenalter (20 Jahre). Ich hab das Glück hier auch einen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen zu bekommen und hab eigentlich alle Schritte miterlebt. Den Schritt, den man beeinflussen kann, ist das Beschützen der Schildkröteneier bis die Babys geschlüpft sind. Gefahren sind zum einen Tiere, welche das Nest im Sand entdecken, aber auch Menschen, welche die Eier klauen und zum Verzehr verkaufen. Ein falsch verbreiteteter Gedanke ist nämlich, dass die Eier die Potenz steigert.
Eine Schildkröte kommt im Dunkeln an Land und legt ihre 70-130 Eier im Sand ab. Wir holen die Eier direkt beim ablegen aus dem Nest, die Schildkröte bekommt davon nichts mit und geht danach wieder ins Meer zurück.
Die Eier werden in neue Nester vergraben, an einem Ort, der 24h von Freiwilligen überwacht wird. Ein weiß-grünes Netz ist jeweils ein Nest.
Wenn nicht alle Babys schlüpfen (die Eier werden abgezählt), wird der Rest ausgegraben, weshalb ich hier sogar beobachten konnte, wie Babys schlüpfen. Die Eier sind so groß wie Ping-Pong Bälle
Lederschildkröte: Diese Sorte kam bisher zweimal an den Strand, ich hab sie leider nicht gesehen, ich hoffe das passiert nochmal, sie ist nämlich gigantische 3m lang
Aufbruch: | 30.09.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 25.03.2013 |
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