Namibia - zum ersten Mal in Afrika

Reisezeit: Juli / August 2012  |  von Franzi S.

Erste Schritte auf dem schwarzen Kontinent

Montag, 23. Juli 2012

Um halb sieben beginnt der Morgenhimmel sich langsam zu verfärben und schon bald weckt uns die erste afrikanische Sonne. Nach einer langen Flugzeugnacht gibt es nur eins: ab ins Bad zum Zähneputzen, Waschen und ein wenig "zwäg mache". Man fühlt sich sofort besser! Schon bald wird uns das Frühstück serviert und der feine Kaffee weckt nun auch die restlichen Lebensgeister.

Um viertel vor neun landen wir pünktlich in Johannesburg und machen unsere ersten Schritte auf afrikanischem Boden. Wir sind riesig überrascht einen so modernen und sauberen Flughafen vorzufinden. Wir wechseln innerhalb des internationalen Terminals zu den anderen Gates und als erstes verführen uns die vielen afrikanischen Souvenirshops. Doch wir können uns unmöglich schon mit Andenken eindecken. Aber mein Ferienmaskottchen ist ein Muss. Und so findet ein kleiner Plüsch-Gepard den Weg ins Handgepäck... Eva geniesst in der Zwischenzeit eine entspannende Rückenmassage. Dann setzen wir uns in ein Café, trinken Kaffee und essen etwas Kleines. Dazu beobachten wir ein wenig das Flughafenleben - wir haben schliesslich 4 Stunden dazu Zeit.

da könnte man schon in einen Kaufrausch geraten...

da könnte man schon in einen Kaufrausch geraten...

Hatten wir im Flieger noch tropische Verhältnisse, erfrieren wir hier im Flughafen in arktischer Luft. Wir ziehen alles an, was irgendwie verfügbar ist und setzen uns im Restaurant an eines der grossen Panoramafenster, das dank Sonnenschein ein wenig Wärme mit sich bringt.

auf der Suche nach Wärme

auf der Suche nach Wärme

Wir begeben uns zum nächsten Gate, wo wir noch 1 Stunde rumlümmeln, dann gehts mit Southafrican Airline weiter nach Namibia. Der Flug wird sehr angenehm. Zuerst geht es endlos lange über Johannesburg. Die Stadt ist unglaublich gross, dann wird es ziemlich öd. Unter uns im dunstigen Himmel zeigt sich eine wüstenhafte Region, die kaum Abwechslung bietet.

Johannesburg ist riesig

Johannesburg ist riesig

Nachdem uns auch noch ein Mittagessen offeriert wurde, landen wir fast zwei Stunden später in Windhoek - oder jedenfalls rund 35 Kilometer ausserhalb der Hauptstadt von Namibia. Der Flughafen hat in etwa die Grösse vom Flughafen in Bern-Belp. Der Flieger dockt nicht an sondern entlässt uns am Rande der Landepiste und wir marschieren zum Gebäude. Dort müssen wir als erstes einen Immigrationszettel ausfüllen. Obwohl an diesem einsamen Flughafen nicht viele Flugzeuge einfliegen, haben wir das Glück, dass mehrere Maschinen fast gleichzeitig landen und damit einen Riesenandrang beim Immigrationsschalter provozieren. Die Damen, die dort das ganze abfertigen, haben ihr eigenes Tempo und so zieht sich das Ganze nervtötend in die Länge.

Ankunft in Windhoek

Ankunft in Windhoek

Aber irgendeinmal haben wir es geschafft und werden draussen von einem freundlichen Mitarbeiter unserer Mietwagenfirma begrüsst, der uns zum Hotel bringt. Doch zuerst müssen wir uns mal mit Bargeld eindecken. Da die Einfuhr von namibischen Dollars beschränkt ist, zücken wir unsere Kreditkarten und lassen uns mal überraschen wie viel der Automat so rausspuckt. So blockieren wir das Gerät für einen längeren Moment bis jeder seine Kohle hat.

Wir sind in Namibia! Wir sind zum ersten Mal in Afrika! Jürg und ich können es kaum glauben. Unsere Reisen führten uns in die USA, nach Kanada, Australien und Neuseeland, aber noch nie südwärts auf den afrikanischen Kontinent. Und nun sind wir hier, dank Mäthu! Wir sind gespannt wie eine Gitarrensaite, was uns da alles erwartet!

Der Flughafen hat uns schon mal eine Weite präsentiert, die kaum fassbar ist. In alle vier Windrichtungen sieht man kaum einen Berg oder Hügel - nur einen weiten Horizont. Doch dies ändert als wir Richtung Windhoek fahren. Die Landschaft wird wüstenhaft hügelig und je näher wir der City kommen, immer mehr zivilisiert.

Die ersten Vororte tauchen auf. Schöne Einfamilienhäuser und Einkaufszentren, eingebettet in einem wüstenhaften, hügeligen Gebiet. Uns fallen sofort die augenscheinlichen Sicherheitsmassnahmen auf: die meisten Häuser sind durch hohe Mauern geschützt, die dann auch noch elektrische Zäune oben haben. Es geht kreuz und quer durch ein Quartier bis wir plötzlich vor den Mauern unseres Gästehauses stehen, dem Olive Grove. Uns werden die Tore geöffnet und wir fahren in einen schönen Vorhof ein. Als wir alles ausgeladen haben, verlässt uns unser netter Chauffeur. Er wird uns morgen wieder abholen, wenn wir unsere Mietwagen abholen.

unser schönes Olive Grove Guesthouse

unser schönes Olive Grove Guesthouse

Das Olive Grove entpuppt sich als wunderschönes Boutiquehotel mit einladendem Pool, Liegestühlen und Sonnenschirmen, eingebettet in grosse Olivenbäume. Die Rezeption und die Wohnstube mit Esstischen und Küche ist nach vorne offen. Wir erhalten zwei Zimmer im ersten Stock, wo wir eine wunderschöne Terrasse vorfinden mit einer tollen Aussicht über unser Quartier. Das Zimmer ist komplett aus Stein. Der Boden ist aus Stein, das Unterbett und auch das Bad. Es sieht wunderbar aus, schlicht und doch geschmackvoll. Die Lampen sind sehr orientalisch - einfach toll. Dazu hat es einen Kühlschrank, der mit vielen Getränken und Snacks gefüllt ist. Auch ein Kaffee- und Teekocher mit dem entsprechenden Equipment steht da. Uns gefällt's super!

der Pool mit den Liegetühlen

der Pool mit den Liegetühlen

das Zimmer mit Bad ist sehr geschmackvoll

das Zimmer mit Bad ist sehr geschmackvoll

Es ist vier Uhr und die Müdigkeit macht sich langsam bemerkbar. Das Hotel bietet auch Wellness an und Eva möchte gerne eine Massage buchen. Doch leider ist dies zeitlich nicht mehr möglich. So zieht sie sich zurück ins schöne Zimmer und erholt sich dort vom Flug. Mäthu, Jüre und ich sitzen auf die Terrasse, trinken ein Bierchen und ein Glas Wein, plaudern oder lesen.

Yeah ... unsere Ferien haben begonnen!

Yeah ... unsere Ferien haben begonnen!

Abendstimmung auf der Terrasse

Abendstimmung auf der Terrasse

Um sechs Uhr begeben wir uns ins Restaurant. Mutig bestelle ich Kudu, ein Antilopenfleisch, das in Namibia häufig gegessen wird. Obwohl es ein wenig zäh ist, schmeckt es sehr gut. Die andern verwöhnen sich mit Fisch oder Schweinsmedaillon. Alles schmeckt hervorragend.

Danach sind wir reif fürs Bett. Die Müdigkeit ist aber nur durch eine kurze Nacht präsent und nicht durch Jetlag. Das ist auch eine neue Erfahrung für uns. Wir sind zwar eine Stunde hinter der Schweizer Zeit, aber unsere innere Uhr wird dadurch nicht negativ beeinflusst. Als wir ins Zimmer kommen, ist es ziemlich kalt. Doch unter dem Duvet haben uns gute Geister eine warme Bettflasche gesteckt. Was für ein Service! Auch ein Schöggeli mit einem Willkommensgruss liegt auf dem Kissen. Das gefällt uns. Und so schlummern wir schon bald unserem ersten namibischen Morgen entgegen.

© Franzi S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Noch nie kamen wir auf die Idee nach Afrika zu reisen bis uns unsere Freunde Mäthu und Eva davon überzeugten. Und wir wurden nicht enttäuscht...
Details:
Aufbruch: 22.07.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.08.2012
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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