Eine Hochzeit in Nebraska oder Roadtrip von Las Vegas nach New York
Chicago
Nachdem wir die Amana Colonies nach vielen schönen Gesprächen, sowie einem Sixpack Bier und einer Flasche Mangowein verlassen haben, ging es weiter nach Chicago. Später haben wir gelesen, dass dieses Bier schon x nationale Preise abgeräumt hat. Nachdem wir also in den letzten vier Wochen außer Las Vegas und Lincoln keine Großstadt gesehen haben und diese auch sehr viel mehr zersiedelt waren als deutsche Städte, sollten wir heute in die größte Stadt kommen in der wir je gewesen sind; und das noch mit dem Auto. Mal zum Vergleich Chicago hat in der Innenstadt 3 Millionen Einwohner und in den Außenbezirken 12; Berlin hat dagegen insgesamt nur 3.
Zuerst stellten wir uns allerdings die Frage "Wenn wir heute an den großen Seen ankommen, dann müssten wir doch eigentlich vorher über den Mississippi fahren." Wir haben das dann mal so stehen lassen, da wir für diesen Abschnitt der Reise keine Straßenkarte hatten, da uns schon vor der Reise klar war, dass es zwischen Denver und Chicago sowieso nur geradeaus gehen würde. Und tatsächlich kamen wir um die Mittagszeit am Mississippi an. Da an der Autobahn auch noch ein deutsches Restaurant angeschrieben war, haben wir das gleich mal miteinander verknüpft
.Als Essen habe ich dann eine gemischte Bratwurstplatte ausgewählt, die mit 12 Dollar im Verhältnis zu anderen Restaurants schon teuer war. Jetzt kann ich gerade darüber nur noch lachen, umgerechnet sind das zwischen 8-9 Euro und man muss ja noch nicht mal ein Getränk dazu bestellen, da es Wasser immer umsonst gibt.
Neben dem Restaurant gab es dann noch ein Museum, wo wir neben etlichem Krimskrams und wieder wild durcheinandergewürfeltem technischen und nationalem Fortschritt, einen alten Raddampfer besichtigen konnten. Das war schon ein tolles Gefühl, auch wenn ich Tom Sawyer gelesen habe als ich 11 war. Also schon eine kleine Weile her. Wir wären gerne noch ein bisschen in dem Städtchen geblieben, aber wir hatten ja noch die Fahrt nach Chicago zu bewältigen, und so fuhren wir zügig weiter, um noch im Hellen anzukommen. Die Fahrt zu unserem Hostel stellte sich dann relativ einfach heraus, zwar haben wir am Anfang im Berufsverkehrstau gestanden, insgesamt kam uns der Stress nicht viel schlimmer vor, wie wenn man mit dem Auto nach Berlin reinfährt. Vor unserem Hostel bekamen wir dann gleich einen Parkplatz und rauf ging es zur Rezeption. Dort fing dann der Spass an, da auf unserer Reservierung uns ein Parkplatz in einer Tiefgarage zugesichert wurde, der Angestellte aber meinte, dass diese Aussage völlig irrelevant sei, und wir das vorher hätten klären müssen. Schlussendlich wurden wir in einem Nebengebäude eine halbe Meile weiter untergebracht und unser Auto auf einem Parkplatz eine halbe Meile in die andere Richtung untergebracht. Was uns nicht so recht war, war dass dieser Parkplatz unter einem Baum war, da es die Nacht vorher so gestürmt hatte, dass überall keine Äste sondern Bäume auf den Straßen gelegen haben. Nun ändern konnten wir nichts mehr und so machten wir uns in dem Nebengebäude auf die Suche nach unseren Zimmer, was nicht so einfach war, da in diesem Haus auf 2 verschiedenen Etagen 3 verschiedene Hostels untergebracht waren. Es gab dann natürlich auch 3x das Zimmer 5... Okay Zimmer gefunden, Tür aufgemacht und ein Doppelstockbett(!) erblickt.
Die Lage unseres Hostels war allerdings richtig gut, nur 3 Hochbahnstationen vom Zentrum entfernt, und in einem hippen Viertel gelegen. Nach dem Auspacken, bzw Anordnen des Gepäcks, dass man sich wenigstens drehen konnte, sind wir dann in die Innenstadt gefahren, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Da es kurz vor Sonnenuntergang war, haben wir den Willis Tower besichtigt, von dem es so schön hieß "Höchstes Gebäude der westlichen Hemisphäre" ahja. Wenn allerdings die asiatischen Tiegerstaaten nicht zur westlichen Welt gehören, dann weis ich es auch nicht. Wir kamen ohne jegliches Anstehen zum Aufzug und beim Hochfahren gingen uns dann noch die Ohren zu, so hoch war es. Ich glaube es war der 109 Stock. Die Aussicht war natürlich super, die ganze Skyline und der Lake Michigan. Als besonderes Highlight konnte man sich hier auf Glasplattformen stellen die aus dem Tower herausragten. Wir haben uns getraut waren allerdings auch schnell wieder unten. Man bekommt so richtig wacklige Knie wenn man da draufsteht. Danach sind wir wieder in unser Hostel gefahren, und haben den Tag mit dem Mangowein-zum Glück auf Schraubverschluss geachtet-beschlossen.
So nachdem wir die erste Nacht in Chicago zum Glück ohne Sturm geschlafen hatten, war der Plan des Tages das Field Museum (Natural History Museum) zu besichtigen. Zur Stadtbesichtigung hatten wir von Deutschland aus bei CityPass ein Gutscheinheft gekauft, bei dem man für ca. 80€ 5 der Hauptsehenswürdigkeiten besichtigen kann. Für amerikanische Museen also das reinste Schnäppchen, da man schnell mal 30€ für ein Museum bezahlt. Den ersten Gutschein hatten wir am Tag vorher beim Willis Tower eingelöst, nun also der nächste. Nach der größten Stadt und dem höchsten Gebäude nun das größte Museum. Am Eingang konnte man sich noch einen 3D Film (über Ägypten) und 2 Sonderausstellungen aussuchen, die dann im Preis auch inklusive waren. Als erstes gingen wir in die Soilausstellung, wo dargestellt ist wie die Humusschicht des Bodens aufgebaut ist- aus der Sicht von einer 4mm-Körpergröße. Sehr beeindruckend. Das Museum war auch das erste Museum, das wir nicht an einem Tag geschafft haben. Wir sind um 9.00 reingegangen und um 18.00 wieder raus und hatten immer noch nicht alles gesehen. Zufälligerweise fand dann in einem Park an dem wir vorbeigelaufen sind noch ein Klassikkonzert statt, das wir natürlich gleich mal mitgenommen haben. Abends haber wir dann noch eine Skyline und Feuerwerk Bootstour gemacht-sehr schön.
Der nächste Tag war dem Aquarium gewidmet, natürlich auch wieder das Größte. Hier hatten wir Glück, dass wir gleich am Anfang zu den Belugas gegangen sind, da dieser Bereich relativ schnell abgesperrt wurde, und man die Tiere sonst nur noch in dressierten Shows sehen konnte. Ein weiteres Highlight war das Haifischbecken, allerdings deshalb weil man diesen Bereich Patricia Nolan gewidmet hatte, einer Wissenschaftlerin, die auf meinem Forschungsgebiet jemand anderem die Ergebnisse geklaut hatte. Ich hätte mich dann vielleicht nicht fürs Haifischbecken entschieden Der Star des Haifischbeckens war ein Sägefisch, der ziemlich beeindruckend war. Nach dem Aquarium haben wir dem Museum of Modern Art noch einen Besuch abgestattet und sind wir dann in einen anderen Stadtteil gefahren, wo wir Lastminutekarten für die Bluemangroup hatten.
So und schon war der letzte Tag in Chicago angebrochen. Für diesen Tag hatten wir uns das Mueum of Sciene and Industry aufgehoben. Da die Anreise etwas komplizierter war, waren hier nicht ganz so viele Besucher, und auch hier haber wir wieder den ganzen Tag in einem Museum zugebracht. Unter anderem haben wir das einzige gekaperte deutsche U-Boot besichtig, das im Vergleich zu dem in Speyer echt riesig war, eine "Miene" besichtigt, die allerdings der in München im Deutschen Museum einiges nachstand, und eine Plastikwelt (jetzt mal nicht im übertragenen Sinne) gesponsert von BP. Für den Abend hatten wir wieder Lastminutekarten, dieses Mal für eine Veranstaltung die Improsport heißt, und zwei Teams in verschiedenen Comdeydisziplinen gegeneinander antreten. Es war sehr lustig.
Aufbruch: | Juni 2012 |
Dauer: | circa 9 Wochen |
Heimkehr: | August 2012 |