Ich bin dann mal weg...
Guatemala: Ein Wochenende in Flores
20.08.2014: Ja ich muss sagen, ich habe mich hier ganz gut eingewoehnt. Ich bin immer noch die einzige Schuelerin in der Schule. Die Margot (meine Gastmutter) verwoehnt mich weiterhin mit gutem Essen. Am Samstag ist hier eine junge Italienerin (Livia) angereist, mit der ich mich auf Anhieb gut verstanden habe. Sie war hier nur auf der Durchreise und so haben wir beschlossen, uns am Sonntag gemeinsam Tikal, die groesste Mayastaette zu besuchen. Flores ist gespickt mit Touranbietern und jeder hat einen anderen Preis. So sind wir erstmal von einem zum anderen gelaufen und haben uns verschiedene Angebote geben lassen. Es gibt da eine Tour am Morgen, um die Tempel bei Sonnenaufgang zu sehen und am Abend nochmal die Tour mit Sonnenuntergang. Wir haben uns dann ueberlegt beides zu machen (da wussten wir noch nicht, was das heisst). Wir haben dann auch einen Typen gefunden, der uns einen annehmbaren Preis fuer beide Touren angeboten hat und obendrein bei der Morgentour selbst der Guide fuer diese Tour war, aber ohne Gruppe, nur fuer uns zwei. Die Livia musste dann noch mal Geld holen, mit den Bankomatkarten ist das hier in Guatemala nicht so einfach (ihre Bank hat ihr versichert, ist in ganz Mittelamerika ueberhaupt kein Problem!), die funktionieren hier eher selten und so hat sie erstmal die Farbe gewechselt, da kein Geld rauskam. Ich habe ihr dann mal das Geld fuers Zimmer vorgestreckt und dann sind wir nochmal los. Sie hatte GottseiDank noch ne Kreditkarte (wollte sie erst garnicht mitnehmen) als Backup mit und um 23.30 Uhr sind wir schliesslich nach Hause, um noch etwas Schlaf zu kriegen. Die Tour am Morgen startet naemlich um 3.00 Uhr morgens. Auf jeden Fall hat dann irgendein Typ jede Stunde an unserer Haustuer Sturm gelauetet, das bedeutete fuer uns nicht wirklich viel Schlaf.
Um 02.30 Uhr mussten wir raus und zum Bus. Ja, unser Guide Nixon war leider nirgends zu sehen, der sollte ja mit uns mit. Die Livia (konnte super Spanisch) hat dem Busfahrer klargemacht, dass unser Guide mitmuss! Der hat dann den Nixon aus dem Bett geholt(das Doerfl ist so klein, da kennt jeder jeden) und derweil alle anderen Touris mit dem Bus eingesammelt. Dann gings Richtung Tikal (ca. 1 1/4 Stunden). Die Busfahrer fahren hier wie die Bekloppten, also nix fuer schwache Nerven (kenne ich aber schon von Peru). In Tikal mussten wir dann den Eintritt bezahlen, mit dem Bus nochmal ca. 20 Minuten in den Park rein und dann nochmal ca. 1/2 Stunde zu Fuss durch den Dschungel. Tikal liegt naemlich mitten im Dschungel und ist auch erst zu ca. 20% freigelegt. Das mit dem Freilegen ist auch eine Schweinearbeit und nimmt wohl richtig viel Zeit in Anspruch. Wir sind dann auf den ersten Tempel rauf und da heisst es warten auf den Sonnenaufgang. Das mit dem Sonnenaufgang ist da so eine Sache. Man muss wohl maechtig viel Glueck haben, dass da richtig die Sonne durchkommt (ueberhaupt zu dieser Jahreszeit). Es war halt nebelig und wurde dann hell, aber interessant ist auf jeden Fall die Tierwelt, die sich da morgens bemerkbar macht (verschiedene Vogelarten und Affen). Ja, und dann hiess es runter vom Tempel und erstmal durch das ganze Gebiet laufen, von einem Tempel zum naechsten. Der Nixon hat sich dann echt als Gluecksfall herausgestellt, der wusste naemlich wirklich ueber alles Bescheid. Wir sind dann ca. 3 1/2Stunden zu den verschiedenen Tempel gelaufen und der Nixon hat alles super erklaert. Der wusste auch alles ueber die Pflanzen rundherum und die verschiedenen Mayariten. Mittags haben wir uns dann von ihm verabschiedet, da am Nachmittag ein anderer Guide vor Ort sein sollte. Wir also was gegessen und haben uns dann auf die Parkbank gehauen, um eine Runde zu schlafen. Wir sind dann noch alleine zum Tempel 6 und um 3 Uhr war Treffpunkt mit dem anderen Guide. Und das war dann der absolute Horror! Eine 30koepfige franzoesische Schulklasse und der Guide, der absolute Obermacker! Wir haben dann nach einer halben Stunde den Guide gewechselt (die Tour war dann halt auf Spanisch). Der hat das gut gemacht und ich habe auch das meiste verstanden, da der relativ langsam gesprochen hat. Also nochmal 3 1/2 Stunden wandern und wieder rauf auf den Tempel zum Sonnenuntergang. Der ist momentan auch nicht ganz so fett, da es nachmittags meistens regnet und es dann am Abend eher wolkig ist. Um 08.00 Uhr sind wir in Flores angekommen und waren wirklich ko. Am Montag hat mir der Dieter noch sein Buch gegeben (er hat eines ueber Tikal geschrieben) und ich will auf jeden Fall nochmal dorthin, er macht da auch manchmal Fuehrungen.
Am Montag hat eine Polin, die Kasia (Fotografin) im Hostel eingecheckt, mit der habe ich mich dann noch laenger unterhalten, denn die kam grad aus Nicaragua und hat tolle Sachen erzaehlt und gute Reisetipps gegeben. Sind am Abend noch mit ihr und der Livia an den See zum Abendessen. Da verkaufen die Locals ihr selbstgemachtes Essen fuer wenig Geld. Das beste Restaurant in Flores!! Die beiden Maedls sind mittlerweile Richtung Rio Dulce weiter.
Am Dienstag bin ich mit der Eva ins Waisenhaus gefahren, welches von Nonnen gefuehrt wird. Da leben ca. 40 Maedls jeden Alters, die entweder keine oder nur noch einen Elternteil haben. Ich habe mit der Schwester Josephina ausgemacht, dass ich da 3mal die Woche ein bisschen mithelfen kann. Wir sind dann noch mit der Eva zu den Maedls, die sind ueberhaupt nicht scheu, kommen gleich her und quatschen dich tot (wie Maedls halt so sind). Das sieht dann wohl so aus, dass ich ab naechster Woche fuer ein paar Stunden im Waisenhaus arbeiten werde.
Meine Tikalfotos habe ich aus Versehen beim Speichern alle geloescht!!! Ja, Bloedheit wird bestraft. Muss jetzt schon wegen der Fotos nochmal dahin. Gut, dass ich noch ne Weile hier bin.
Aufbruch: | 24.07.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2015 |
Guatemala
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Peru
Kuba