Ich bin dann mal weg...
Kuba: Trinidad
6.6.2015:Hier hatte ich mir aus dem Reisefuehrer eine Casa (Casa Bernardo) in der Naehe des Parque Cespedes rausgesucht und der dazugehoerige Besitzer hat mich vom Bus abgeholt. Die Casa hat 3 Zimmer, 2 Dachterassen (mit einem schoenen Blick ueber die Stadt) und einem kleinen Balkon vorm Zimmer, von dem man aus die Strasse ueberblicken kann. Es gab wieder ein reichhaltiges Fruehstueck und der Bernardo hat mir auch ein vernuenftiges Abendessen zubereitet. Wenn der Bernardo nicht da ist, halten die Nachbarinnen die Bude in Schuss. Er lebt wohl von seiner Frau getrennt, aber die Maedls von nebenan schaukeln den Laden schon. Mal taucht die eine oder die andere Nachbarin auf. Das ist mir aber schon in Vinales aufgefallen, dass sich die Nachbarn gut untereinander helfen.
Grundsaetzlich sollte man seine Unterkunft in Trinidad nach Moeglichkeit schon im Voraus buchen, denn Trinidad gilt als Hochburg der Schlepper (jineteros). Die jineteros versuchen einen schon am Bus abzufangen und zu einer Unterkunft zu lotsen. Die kassieren dann fleissig am Zimmerpreis mit und so kann es schon vorkommen, dass ein Zimmer dann nicht 20 sondern gleich mal 25 CUC kostet. Hier will dir auch jeder eine Taxifahrt nach Irgendwohin andrehen und im Zentrum stehen an jeder Ecke die Jungs und du hoerst die ganze Zeit nichts anderes, wie: "Taxi, Lady! Taxi!" Besonders arg ist es vor dem Buero des Busunternehmens Viazul. Da musst du wirklich reinspringen um den Burschen vor der Tuer zu entgehen.
Rund um den Plaza Mayor, der als einer der schoensten ganz Kubas gilt, befinden sich die praechtigen Kolonialhaeuser der ehemaligen Adelsfamilien. Die Casa de la Musica befindet sich an einer Steintreppe, wo es staendig Livemusik gibt. Hier habe ich auch wieder ein paar Museen besucht, da ich die Museumswaeterinnen als ein Highlight meiner Reise bezeichnen wuerde. Der Plunder, den die da zeigen ist nur halb so interessant, wie die Arbeitsmoral der Maedls. Eine der Maedls hat mich durch das Museum gefuehrt und hat daran gleich eine Verkaufsveranstaltung ihrer Stickereien (die sie waehrend ihrer Arbeitszeit im Museum erstellt hat)angeschlossen. Leider musste ich dankend ablehnen.
...beim Schwaetzchen...
Einen Tag habe ich einen Ausflug in die Sierra del Escambray nach Topes de Collantes unternommen. Topes de Collantes ist ein Kurort auf 800m, wo sich die Kubaner ein riesiges Anti-Stress-Zentrum hingebaut haben. 15km noerdlich davon liegt der Parque Guanayara. Mit umgebauten Lastern ging es in den abgelegendsten Teil des Parkes. Erst gab es eine 11/2stuendige Wanderung an einem Fluss entlang zum Wasserfall Salto de Rocio und danach weiter zu einem Naturpool (Pozo de Venado), wo man reinspringen und sich etwas abkuehlen konnte. Unser Guide hat uns unterwegs Interessantes zur Fauna und Flora Kubas erzaehlt. Im Restaurant Casa dela Gallega, einem ehemaligen Bauernhof, gab es ein Mittagessen und zurueck ging es wieder mit den Lastern.
Ich wollte auch noch unbedingt in das Valle de Ingenios (Tal der Zuckermuehlen). Dieses Tal zaehlte zu Kubas wichtigsten Zuckeranbauzentren. Seinen Aufstieg zu einer wohlhabenden Stadt verdankt Trinidad dem Zucker und dem damit verbundenen Sklavenhandel. Als mit dem verstärkten Anbau der Zuckerrübe in Europa Ende des 19. Jahrhunderts die Zuckerproduktion aus Zuckerrohr drastisch zurückging, endete die Blütephase der Stadt.
11km oestlich von Trinidad findet man die Ruine eines Herrenhauses aus dem Jahre 1838 und den dazugehoerigen Wachturm Torre San Isidro (von diesen Wachtuermen aus wurden die Sklaven beaufsichtigt). 4km weiter findet man ein weiteres Relikt aus dieser Zeit, den Torre Manaca Iznaga. Der Turm ist 43m hoch und wurde 1816 errichtet.
Weitere 7km gen Osten findet man das Sitio Historico Guaimaro ein Herrenhaus aus dem Jahre 1827, welches die Pracht der damaligen Zeit wiederspiegelt. Hier stand einst die groesste Zuckermuehle der Welt. Der Gier nach Macht und Reichtum durch die Zuckerproduktion fielen allein in Kuba 500 000 Sklaven zum Opfer. 1886 wurde die Sklaverei abgeschafft, die durch die Mechanisierung ohnehin an Bedeutung verloren hatte und auch das Aufkommen des Ruebenzuckers in Europa vesetzte den kubanischen Zuckerbaronen einen schweren Schlag.
Na, wer greift zuerst nach der Schaufel?
Aufbruch: | 24.07.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2015 |
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