Ich bin dann mal weg...
Guatemala: Alltag in Flores
25.08.2014: Ja, mit meinem Spanischkenntnissen wird es jetzt auch langsam besser, obwohl, wenn die Guatemalteken dann wieder so schnell reden, verstehe ich erstmal wieder Bahnhof. Mit der Andrea ist es da schon einfacher, die spricht natuerlich sehr deutlich und eher langsam. Wie das halt bei Lehrern so ist. Ich war leztens in so einem Telefonshop, um mir eine guatemaltekische Nummer zu holen. Das kostet fast nix und wenn ich hier mal kurzfristig jemanden anrufen muss, ist das ganz praktisch. Ich will ja nicht unbedingt auf der Strasse mit meinem IPhone rumhantieren. Die Tante da hat aber so schnell gesprochen, dass ich ihr mal klarmachen musste, mit so schnell ist nicht. Die hat ihr Tempo dann nicht wirklich gedrosselt, aber ich wusste ja, was ich wollte und was das kosten sollte. Zum Schluss hat sie mich noch gebeten einen Fragebogen (Zufriedenheit und so weiter) auszufuellen. Was ein Spass! Habe nur einen kleinen Teil verstanden, habe halt einfach die Farben angekreuzt. Aber am Ende hatte ich eine Telefonnummer und Guthaben. Das mit dem Guthaben funktioniert hier auch ganz witzig: Also man geht in einen dieser kleinen Laeden hier, sagt das man fuer die und die Nummer ein Guthaben ueber z.B. 10 Quetzales (1 Euro) braucht, die nehmen dein Geld, rufen bei irgendeiner Nummer an und du hast dein Guthaben auf deinem Handy.
Am Samstag hat der Dieter in seinem Café einen Vortrag ueber seine Messungen in Tikal gehalten. Da war gerade eine ganze Truppe Amerikaner da, die zur Zeit in einer Schule in Guatemala City Voluteerarbeit leisten. Ich habe mich dann gleich dazugesetzt und wir sind danach noch ein bisschen um die Haeuser gezogen. Geendet hat das Ganze mit einer Tequillasause in meinem Klassenzimmer! Die fanden meine Schule natuerlich auch sagenhaft!!!
Am Sonntag bin ich dann um 8 Uhr zur Messe. Die Kirche ist ja praktisch vor der Haustuer. Ist eigentlich ziemlich aehnlich wie bei uns, ausser, das die Kirche echt voll ist, die Kirchgaenger alle lauthals mitsingen (die haben eine richtige kleine Band da, die fuer Stimmung sorgt) und sich beim Friedensgruss alle um den Hals fallen!! (Also nix mit nur Hand geben!) Soweit zur internationalen Voelkerverstaendigung! Am Ende hat der Pfarrer dann erstmal seine Schaefchen darueber aufgeklaert, wann welches Kreuzzeichen zu machen ist. (Nix da, jeder so wie er will, der Pfarrer nimmt das hier sehr genau!) Ich habe mich auch gewundert, warum ich den so gut verstehe, die Margot hat mir dann erzaehlt, dass das ein Italiener ist.(Auslaender unter sich!! ) Danach gibt es dann noch ein leckeres Buffet fuer die hungrigen Kirchgaenger! Fuer wenig Geld kann sich da jeder erstmal sein wohlverdientes Fruehstueck genehmigen! (Hatte leider meine Kamera nicht dabei, sonst gaebe es jetzt wieder ein paar nette Essensfotos)
Nur fuer meine daheimgebliebenen Kollegen: Ich habe mich nochmal ein bisschen in Flores umgeschaut, ob es nicht ein paar Projekte fuer unsere Schule gaebe. Und so schaut's aus:
Und last but not least - fuer die Kollegen der Fachgruppe 1: Fuer alle die der Sprachen nicht maechtig sind - Piktogramme, Piktogramme, Piktogramme...
Am Montag habe ich dann mit meinem Volanteriat im Waisenhaus angefangen. Da hat mir eine der Nonnen etwas ueber das Waisenhaus erzaehlt (ich wieder viel verstanden), hat mich zu den Maedchen gebracht, fragte die Maedls wer Hilfe braucht und meinte dann mach mal!(und ist abgerauscht!) Da war ein Maedchen das brauchte wohl Hilfe in Mathe (Bruchrechnen). Ich also hin und dann mal Bruchrechnen auf Spanisch erklaert (Ich! - und Mathe!!!! - auf Spanisch!!!!!!) Musste mir mal die passenden Vokabeln raussuchen und dann hat das auch geklappt. (Hoffe ich zumindest!!) Danach habe ich mich zu den kleinen Maedls gesetzt und mit ihnen gemalt. Das fanden die wohl richtig gut! Dann kam noch eine junge Frau, eine Italienerin, die hier wohl an der Uni unterrichtet und auch im Waisenhaus hilft. Ich habe sie dann mal gefragt, wie das denn hier so ablaeuft, von wegen Hausaufgaben machen, irgendwelche anderen Arbeiten usw. Sie meinte, da gibt es keine Regelungen, du machst einfach was du willst. Kommst, wann du willst und gehst, wann du willst. (Die hat natuerlich auch nur Spanisch gesprochen, aber zumindest so langsam, dass ich was mitgeschnitten habe) Hier spricht nicht einer auch nur ein Wort Englisch! So schau ich halt, wer denn Hilfe braucht und sonst male oder spiele ich mit den Kleinen. Hier fehlt es halt auch an allen Enden und Ecken an Geld, da das Waisenhaus nur durch Spenden finanziert wird. Die knapp 40 Maedchen werden von 10 Nonnen und einigen Helferinnen betreut. Bis die Maedchen 18 sind koennen sie im Waisenhaus bleiben, dann muessen raus und sehen, wie sie zurechtkommen.
Vormittags bin ich beim Spanischunterricht und nachmittags gehe ich zu den Maedls ins Waisenhaus.
Ich erklaere Mathe auf Spanisch!!! Da soll noch einer sagen, ich habe mir den Tequila am Wochenende nicht verdient!!!
Aufbruch: | 24.07.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2015 |
Guatemala
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Peru
Kuba