Poeten, Pubs und Pints
KIllarney und Muckross House: Ring of Kerry
Nun beginnen wir mit der Rundfahrt des Ring of Kerry, der diesmal entgegen dem Uhrzeigersinn befahren wird. Überflüssigerweise machen wir schon bald eine technische Pause, die fast nahtlos (ganz kurze Fahrt) in die Mittagspause übergeht. Während der technischen Pause in Kilorglin soll man sich höchstens die Skulptur des King Puck anschauen, die malerisch an der Brücke von Killorgin steht.
Die jährliche Puck Fair in Kilorglin vom 10. bis 12. August lockt selbst Besucher aus Übersee an. Ihre Ursprünge liegen jedoich im Dunkeln, als Höhepunkt wird ein Ziegenbock zum König von Killorglin gekrönt. Er soll Cromwell vom Überfall auf die Stadt abgehalten haben.
aufgestellt am 5.8.2001 in Erinnerung an die traditionelle Zeremonie 'Puck Fair' s.u. 'Kings may come, kings may go, but King Puck gioes on forever'
Ein wenig Zeit bleibt noch die Auslagen der Kerry Woolen Mill in Augenschein zu nehmen. Ein hübsches Guinness-Polohemd haben sie nicht mehr in meiner Größe.
Alte Brücken führen über diverse kleine Gewässer und wir fahren auf der Nordseite der Halbinsel mit Blick, auf die Berge im zentralen Teil und an einem weiteren Stop auch auf die DIngle-Halbinsel von gestern.
Da das Wetter heute längst nicht so klar ist wie gestern, ist das Foto eigentlich auch nur dem Duo mit Harfe und Gitarre gewidmet, die sinnigerweise dann Vordergrund vor nicht mehr so wichtigem Hintergrund sind. Ein Mann flechtet grüne Halme und bietet sie zu Verkauf an.
Vorbei an einem Standing Stone bei Waterville – hier baut ein amerikanischer Investor einen neuen Golfplatz - machen wir einen Fotostops an einem überlaufenen Parkplatz bei Coomatiozkane, an dem uns Uta erzählt, dass es ‚Weihwasser’ gibt. Es handelt sich dabei wohl um ein illegal gebranntes ‚Gesöff’, das an einem Honigstand verkauft wird. Ulrike hört (mit spitzem Ohr) als jemand den Verkäufer fragt: ‚Have you got anything stronger than honey?‘ Flugs ein Griff unter die Verpackungstüten und ein kleines Fläschchen wechselt für 5€ den Besitzer. Ganz nebenbei ist dort auch ein Aussichtspunkt, der aber angesichts der verlockenden Angebote zur Nebensache wird. Chr. macht mich noch auf einen Mann aufmerksam, der eine ganze Anzahl verschiedenster Tiere auf dem Schoß hat, mit denen er Leute zu fotografieren animiert. Unter anderem ist auch ein kleiner Fuchs dabei. Zwischendurch hat man noch einmal ein Blick auf die Skellig Islands, aber durch eine Abkürzung ist der Ort Portmagee, in dem wir vor Jahren – oder waren es Jahrzehnte – in einem Restaurant auf einen Hummer haben warten müssen, bis er vom Boot geholt wurde, nicht auf unserer Strecke und den richtigen Blick auf die Inseln haben wir nicht.
prähistorische Stätten gibt es auf Irland viele, leider ist es erst die zweite, die wir zu Gesicht bekommen
Die nächste Pause machen wir dann in Sneem, hier ist Kirmes und wieder ein Souvenirläden. Unsere Mitreisenden nutzen fast jeden Aufenthalt zum Genuß von Irish Coffee – (ein teures Vergnügen mit 6€ pro kleinem Glas). Wir laufen dagegen zu einer Kirche, an der ein Weg durch eigenartige künstlich aufgebaute Steinaufbauten bis zum Wasser führt.
'The Sneem Pyramids' - 'the Way the Fairies Went' - das Projekt wurde 1988 begonnen und durch das Arts Council of Ireland finanziert.
Die beiden Mädchen wollen noch einmal verschwinden, während ich dann noch über die Brücke laufe und dort die zerklüfteten Wasserläufe und die alte Brücke fotografiere.
Durch ausgesprochen karge Landschaft verlassen wir die Küstenstrecke und erreichen den Ring of Kerry wieder bei Molls Gap, einem 275 m hohen kleinen Pass. Kurz dahinter bietet eine weiterer Fotostop - etwa an Victorias View - den Blick auf alle drei Seen des Muckross-House.
Ein Mann mit Dudelsack spielt für die zahlreichen Touristen – sein Dudelsack sieht völlig anders aus als ein konventioneller. Aber ich will nicht genau hinschauen, um nicht langwierige Erklärungen zu hören, die ich eh nicht verstehe. Die Wolken hängen tief und ab und zu nieselt es auch ein wenig. Aber insgesamt haben wir bislang Glück mit dem Wetter gehabt.
Die Rückfahrt bis nach Tralee gestaltet sich wegen dichten Verkehrs mit langen Staus vor und in Killarney langwierig. Nicht nur deswegen muß der Programmpunkt Viehmarkt ausfallen. Uta erzählt zudem, dass zahlreiche Viehmärkte keine Bustouristen mehr haben wollen, da sie den Verkauf stören und durch Blitzlichter die Tiere nervös machen. (Außerdem wird wohl keiner von ihnen ein Tier erstiegen wollen.)
Das Abendessen ist auf 18.45 Uhr festgesetzt, damit wir die von einem Teil der Mannschaft gebuchte Aufführung ‚Oilean’ im ‚SimsaTire’ mitbekommen. Trotz allem geht es recht hektisch zu und wir schauen zwischendurch immer auf die Uhr, ob wir denn die drei Gänge und den Kaffee noch schaffen. Es gibt Schinken-Chicken-Salat/ Suppe, Truthahn gefüllt/ Kabeljau-Filet und Erdbeerkäsekuchen oder einen Fudge-Bananen-Nachtisch.
‚Simsa Tire’ - Ireland’s National Folk Theatre brings to life Irish folklore through music, song and dance.
Die Aufführung ‚Oilean’ ist fantastisch, eine tolle Inszenierung mit tollem Bühnenbild und mit guten Künstlern, die den Stepptanz beherrschen, aber auch singen können. Auch wenn die Musik einer 6-Mann-Kapelle (Flöte, Banjo, Geige, Akkordeon, Klavier) etwas gewöhnungsbedürftig ist, sie passt vorzüglich zum Inhalt des ‚Musicals’, das den Untertitel ‚Celebrating The Blasket Islands’ trägt und das schwere (aber z.T auch unbeschwerte) Leben auf den Inseln darstellt, bis zur Entscheidung, die Inseln zu verlassen, nachdem ein Bewohner wegen schwerer Unwetter (hervorragend mit wenigen dramaturgischen Mitteln dargestellt) keine ärztlich Hilfe mehr erhalten konnte. Auch die Eingangsszene – die man am Anfang nicht so recht einordnen konnte – zeigte mit sparsamen Mitteln das Chaos der Großstadt: Stepptänzer laufen durcheinander vor der Kulisse von Hochhäusern.
hier spielen sie ein typisch gälisches Spiel - hurling - ähnlich dem Pelota (Spanien) oder Jay-a-Lay (Florida) - nur die Schläger sind wieder anders
Aufbruch: | 13.07.2016 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 25.07.2016 |