Wwoofing in Schweden: Ein Urlaub der anderen Art

Reisezeit: August / September 2017  |  von Kathrin Hentzschel

Freitag, 18.8.: Fluchtpläne

Es regnet, und das Bohnenpflücken ist ziemlich anstrengend, da man sich der Nässe wegen nicht hinknien kann. Als die Jungs vom Zaunaufstellen zurückkommen, müssen sie mithelfen. Da stöhnt so mancher über seinen Rücken! Was soll ich da sagen?! Ich fühle mich morgens wie verprügelt.
Als ich um die Mittagszeit meine Mails checke, habe ich eine Antwort von Lisa aus Schonen.

Auf diesen Hof wollte ich ursprünglich, doch ich hatte lange keine Antwort erhalten, und auf meinen Anruf hin sagte sie mir, sie könne ihre Termine noch nicht genau sagen, da sie Sommergäste hätten. Ihr hatte ich nun eine SOS-Mail gesendet, ob es nicht doch gehe. Und obwohl sie einen Autounfall hatte und dieses Jahr gar keine Wwoofer aufnehmen wollten, darf ich kommen. Ich freue ich sehr, und bin auch erleichtert, Almuts Gastfreundschaft nicht zu lange strapazieren zu müssen. Kommenden Donnerstag soll ich eintreffen; Zeit genug also, bei Almut ein bisschen durchzuatmen. Wir machen aus, dass sie mich morgen in Bredaryd abholt. Unsere Farm hat dort einen Marktstand, und Almut will den Markt auch sehen, da dort alles Mögliche feilgeboten würde, auch, wenn es nicht ganz um die Ecke ist. Ich halte es für schlau, mich zum Marktdienst zu melden, damit mich Almut nach Marktschluss einfach mitnehmen kann. Doch da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Markus meint, es gäbe Leute mit älteren Rechten, die auf den Markt „mitdürften“ – als ob es so ein Zuckerschlecken wäre, Kisten raus- und wieder rein zu räumen und sich die Beine in den Bauch zu stehen – und er könne mich ja vor dem Markt (sprich: 6 Uhr oder so) oder danach (also frühestens am Nachmittag) zur Bahnstation fahren. Das schmeckt mir gar nicht, denn ich will mich nicht auf Markus‘ Chauffeurdienste verlassen müssen sowie auf einen der wenigen Züge, die Smalandsstenar bedienen, warten müssen.

Also kommt Almut her, immerhin 120 Kilometer, und Markus fragt nicht einmal, warum ich die Farm viel früher als geplant verlasse.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schweden auf die (hm, vermeintlich) günstige Tour: Durch Wwoofing - auf Biofarmen gegen Kost und Logis arbeiten. Ich hab's ausprobiert, und es wurde ein tolles Abenteuer mit vielen unvorhergesehenen Vorfällen!
Details:
Aufbruch: 14.08.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 01.09.2017
Reiseziele: Schweden
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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