Wwoofing in Schweden: Ein Urlaub der anderen Art
Sonntag, 20.8.: Wie die Bronx zu ihrem Namen kam
Ein Sonntag, wie er sein sollte, und sehr urlaubig. Morgens darf ich ein bisschen private-wwoofing betreiben; ich ernte Stachel- und Johannisbeeren, aus denen Almut köstliche Marmeladen und Likör zu machen gedenkt.
Wir setzen uns in Bewegung, weil Almut mir etwas von der Gegend zeigen will. Dazu gehört ein Besuch des Antikdorfs Vrigstad. Hier haben sich etliche Antiquitätenhändler niedergelassen, und der größte von ihnen stellt nur sonntags aus. Wie gerne würde ich mich da mit Schambel eindecken: Alte Schaukelpferde, Möbel von Jugendstil bis 70-er, die berühmten, jahrhundertealten schwedischen Standuhren, Küchenutensilien und vieles mehr wartet auf ein neues Zuhause. Aber es hat seinen Preis, zu hoch für mein Budget. Also kaufe ich nur mit den Augen. Überall stehen Bilder herum, und ich erwarte jederzeit, eines von Wallanders Vater zu sehen – mit oder ohne Auerhahn.
Komstad ist ein Dorf, das in und von der Vergangenheit lebt. Alljährlich wird dort ein Theaterstück aus vergangenen Zeiten aufgeführt, das die Rückkehr eines reichgewordenen Auswanderers zum Thema hat. Einer, der es zu was gebracht hat, war Jonas Bronck. Heute trägt der New Yorker Stadtteil Bronx seinen Namen!
Der seit den 1970-er Jahren so belassene Kolonialwarenladen. Das Angebot erstreckte sich von Unterwäsche bis hin zu Fahrrädern.
Ich erhalte eine Mail von Milena. Sie schreibt, Markus habe Matt – den höflichen, arbeitssamen Matt – kurzerhand am Abend rausgeschmissen, ohne ihn auch wenigstens zum Bahnhof gefahren zu haben! Ihr selbst und den anderen, die nicht in den nächsten Tagen ohnehin hatten abreisen wollen, habe er nahegelegt, so bald wie möglich zu verschwinden. Ist es zu fassen? Ich bin einmal mehr froh, die Farm vorzeitig verlassen zu haben.
Aufbruch: | 14.08.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2017 |