Transsilvanien Moldawien und Walachei
Bistritz - Bistriṭa
Gegen 10.30 Uhr geht es dann weiter über mehrere Karpatenpässe von jeweils etwa 1200 m Höhe nach Süden wieder nach Siebenbürgen.
Mesvenita Pass - 47,464863 N / 25,341058 O
Tihuta Pass - 47,273298 N / 26,027540 O
Das Nösnerland im Norden Siebenbürgens ist ehemaliges deutsches Siedlungsgebiet und liegt zwischen dem Oberlauf des Somesul Mare und dem Tal der Bistrita.
Nach einer kurzen technischen Pause erreichen wir dann Bistzritz - Bistriṭa, wo die ev. Kirche mit dem höchsten Turm Rumäniens renoviert wird. Nur der Turm kann ‚bestiegen‘ werden – mit Aufzug!
Bistritas wirtschaftlicher Aufstieg - begünstigt durch die nahegelegenen Silber- und Goldbergwerke -begann mit den Sachsen, die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts 50 Prozent der Bürger stellten. Als eine wichtige Station an der Handelsstraße Kiew-Regensburg zog sie viele ausländische Kaufleute an. So dominierten bereits Anfang des 14. Jahrhunderts die Regensburger und Wiener Kaufleute. Gehandelt wurde vorwiegend mit Eisenwaren und Tuch.
Von oben kann man die einzelnen Zielpunkte eines selbst organisierten Stadtrundganges ansehen.
Wir beginnen mit dem Silber- und Goldschmiedhaus, in dem wir altes Werkzeug sehen und auch Gemälde, die für Blonde als Gipsabdrücke nachgebildet wurden.
Das Goldschmiedehaus wurde von den Steinmetzen des Italieners Petrus Lugano gebaut. Es gilt als das Patrizierhaus mit der schönsten Renaissancearchtiektur in Siebenbürgen. Die Fenster weisen in Stein gehauene Muster auf. Die Einfahrt wird nach dem Vorbild der Florenzer Bauten des 15. Jh., von Steinpfeilern flankiert, die auf hohen Sockeln stehen. Das östliche Fenster der Frontseite wird von einem Rundbogen abgeschlossen, auf dessen Aussenseite als Zunftzeichen zwei Pokale eingemeißelt sind.
Selbst die Fugger aus Augsburg versuchten als Investoren die Bodenschätze der Region zu übernehmen. Das haus des Silberschmieds weist eine für jene Zeiten typische Architektur auf, mit Werkstätten im Erdgeschoss und Wohnungen im Obergeschoss.
Seit 1325 wurden hier die ersten ungarischen Goldgulden nach florentinischem Muster geprägt. Eine der im ganzen Reich erforderlichen Münzkammern hatte ihren Sitz in Bistritz. Den Münzkammern standen sogenannte Kammergespane vor, ungarische Verwaltungsbeamte, die im Vertragsverhältnis mit dem ungarischen König die Förderung des Edelmetalles im Lande leiteten.
Wegen des Obstanbaus sind in der Stadt überdimensionale Äpfel an den Straßen aufgestellt.
Zurück geht es durch eine der zahlreichen parallelen Passagen zur Kirche .
Die Arkadengänge hatten wir schon gesehen, Ulrike möchte einen Kaffee trinken, ich möchte allerdings vorher noch zum weißen Turm. Das schaffen wir spielend,
Der Fassbinderturm Ist der einzige Turm, der von der Verteidigungsanlage, die am Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde, übriggeblieben ist. Der von den Fassbindern verteidigte Turm war auf seiner Westseite von einer für die Artillerie angelegten Bastei befestigt. Die ungefähr 1,5 m dicken Mauern sind mit verschiedenartigen, für das 15. - 16. Jahrhundert typischen Schießscharten versehen. Im Inneren hat der Turm 4 stockwerke.
Allerdings überrascht uns auf dem Rückweg ein heftiger Schauer, so dass wir den Kaffee nicht in der Fußgängerzone nehmen können, sondern in dem anfangs bereits aufgefallenen kleinen Bäckerladen. Nachdem die Bedienung – wie zu Hause erst einmal den Automat zerlegen musste, schaffen wir den Kaffee sogar mit einem Stückchen Mohnkuchen, der abgewogen wird. 30 Lei/kg
Aufbruch: | 14.06.2019 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | Juni 2019 |