OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
von Kralendijk (Bonaire) nach Lima (Peru)
Dienstag, 17. Oktober 2006 09:55 Bonaire-Time / 15:55 CET
Schwuppdiwupp ist die erste Woche schon fast rum. Ich hätte nicht gedacht, dass die ersten Tage so schnell vergehen. Vor allem deshalb, da wir ein ziemlich inaktives Dasein fristen. Unser Radius auf Bonaire dürfte äußerst mickrig ausfallen und die ca. 5km vom Flughafen zum Hotel, die am weitesten zurückgelegte Strecke gewesen sein.
Ich bin mir sicher, würde unser Hotel nicht in der Hauptstadt Kralendijk liegen, wir wären über den Weg vom Zimmer zum Strand nicht hinausgekommen. Glücklicherweise liegt jedoch das Ortszentrum nur ca. 6-7 "zu-Fuß-Minuten" entfernt. Dadurch konnten wir ein paar Kreislauf anregende Spaziergänge entlang des Highways zur Flaniermeile unternehmen. Gut, Highway ist etwas übertrieben. Die Straße neben dem Fußgängerweg, der aus Sand und Schotter besteht, ist zwar asphaltiert, mehr aber auch nicht. Keine Straßenmarkierungen und höchstens ab und zu mal ein Verkehrsschild vor einer Kreuzung. Nichtsdestotrotz lassen sich hier ungeahnte Spitzengeschwindigkeiten erzielen. Bei den Einheimischen besonders beliebt, ist dies auf dem Hinterrad des aufgemotzten Motorrads und direkt neben dem dahinschlendernden Fußvolk zu zelebrieren.
Ein kleines Stück weiter, in der Leopoldstraße Bonaires geht es dann jedoch etwas langsamer zu. Bei 10 Kilometern die Stunde wird die Soundanlage bis zum Anschlag gestestet und der Ellbogen lässig aus dem Fenster gehängt. Selbst die Zweiradfahrer halten sich mit dem Tempo zurück. Hier kommt es nicht auf Geschwindigkeit an. Schon eher auf den rauchenden Geräuschpegel, den das durchdrehende Hinterrad erzeugt...
Eine große Show, passend zu der hier jährlich stattfindenden Segel-Regatta. Scheinbar "das" große Event auf Bonaire. Überall wurden bunte und mit Werbung verzierte Pavillons aufgestellt, sowie eine Bühne, auf der die karibischen Rocker vor allem eins beherrschten: Die Boxen laut aufzudrehen. Was für ein lebendiges Volk dachte ich mir bis gestern. Doch mit der Regatta, die am Sonntag mit einer auf Bonaire-TV übertragenen Siegerehrung endete, verschwand auch das Leben von den Straßen und so kehrte in dem gesamten Ort eine beschauliche Ruhe ein.
Die Party ist vorbei, gleich unserem endenden Aufenthalt hier. Wenn ich so darüber nachdenke, es war genau das Richtige, den Beginn der Reise hier auf der Insel zu verbringen. Bonaire ist optimal zum entspannen. Bis auf ein paar Wolken und eine verregnete Nacht, war das Wetter traumhaft. Hier weht immer ein leichter Wind, der die stark scheinende Sonne um einiges angenehmer macht.
Wer auf dieses Fleckchen Erde kommen will muss sich jedoch über eins im Klaren sein: Bonaire bietet fast keine Sandstrände, selbst der in unserem "Diviflamingo Resort" ist künstlich, aber sehr schön angelegt. Rundherum sind einige Felsen und Korallen, um die viele Fische herumschwirren weshalb schnorcheln hier echt Spaß macht.
Trotzdem freuen wir uns nun darauf, von der 10.000 Einwohner Insel in die 8.000.000 Stadt Lima zu fliegen. Weniger europäisch dürfte es dort auch zugehen. Mit allen Vor- und Nachteilen. Aber nach fast 7 Tagen klassischem Touristen-Urlaub, umgeben von fast ausschließlich Holländern und ein paar Amis sind wir auf eine andere Kultur gespannt. Nicht dass wir etwas gegen unsere Strandliegen-Nachbarn hätten, aber nach ein paar Tagen "How are you" oder "I appreciate it" ist es nun "time to leave". Zu allem Überfluss kam gestern noch eine holländische Reisegruppe an, die auf "ich-sauf-mich-bei-über-30-Grad-bewusstlos"steht. Nachdem wir Deutschen den Oranjes aber schon die Ballermänner 1-4 auf unserem Mallorca überlassen haben, dachte ich mir eigentlich hier von diesem Phänomen verschont zu bleiben...
Wie auch immer, für mich ist es wieder an der Zeit in das phänomenale Meer zu hüpfen und Hasta la proxima zu sagen!!!
Blick von der Strandliege in Richtung Diviflamingo Resort
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
Peru
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