OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
und den gangen Weg wieder zurueck nach Lima..
Mittwoch, 1. November 2006 Trujillo-Time 14:02 / 20:02 CET
Heute sind seit unserem Abflug genau drei Wochen vergangen. Normalerweise hört spätestens hier jeder Urlaub auf und deshalb ist dieser Trip für mich ab morgen nicht mehr vergleichbar. Das ist er aber eigentlich schon jetzt nicht mehr, denn wie jedes Land so seine individuellen Besonderheiten hat, so besitzt auch Peru seine Eigenheiten.
Fünf Tage haben wir diese in Cajamarca entdeckt und Nicole und ich sind uns einig, es ist der bis jetzt schönste Ort des Landes, den wir hier gesehen haben. Die 100.000 Einwohner Stadt selbst ist um einiges sicherer als beispielsweise Lima oder Trujillo, auch am Abend sehr lebendig und wirkt nicht zuletzt aufgrund der Menschen irgendwie urtypisch peruanisch.
Gut möglich, dass es daran liegt, dass dorthin kaum Touristen kommen, was wiederum wohl aus den Reisestrapazen resultiert. Aus den angegebenen 6 Stunden Busfahrt wurden nämlich fast 8. Doch allein die endlich nicht mehr staubtrockene Landschaft und die ziemlich "tiefen" Blicke von den Serpentinen in den Abgrund waren es eindeutig wert.
Schaut niedriger aus als es ist
Außer dass in Cajamarca im 16ten Jahrhundert der letzte Inka-Herrscher und seine zehntausende, noch mit Schwertern kämpfenden Bodentruppen gegen 160 reitende und mit Gewehr agierende Spanier unterlagen, gibt es nicht allzu viele historische Höhepunkte in und um die Andenstadt. Ehrlich gesagt waren wir auch mit anderen Dingen beschäftigt. Zum Beispiel, eine geeignete Unterkunft zu suchen: 3 verschiedene Hotels bzw. Hostals in 5 Tagen
Im "Hostal Cajamarca" gab es im 10qm großen Zimmer ein durchgelegenes Bett, dafür aber fast kein Tageslicht - 1 Nacht. Im "Hostal del Inca" hatten wir einen riesigen Raum, und einen französischen Balkon, direkt auf den sehr schönen Plaza de Armas. Diesen müsst Ihr Euch wie den Münchner Stachus vorstellen. Genau! Auch wenn es dunkel ist, steppt dort der Bär. Nur, wie schon berichtet, spielt sich auch hier der gesamte Transport auf den Straßen in Busen und Taxen ab. "Hup, Quietsch, Brems, Brüll" und da das nicht genug Lärm ist halten die Peruaner halt mal schnell um 3:30 nachts eine Art Fronleichnamsumzug bis zur größten Kathedrale der Stadt. Beim so genannten Schutzpatronenfest böllert sich der gemeine Peruaner besinnlich zum Gehörsturz. Besagte Kathedrale stand übrigens direkt neben unserem Hostal... 2 Nächte. Schluss, aus vorbei - keine Hostals mehr. Im "Hotel Las Americas" erhofften wir uns nur eins: Ruhe, auf spanisch Silencio. Mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, schien unsere Rechnung aufzugehen. Misstrauisch hätten wir vielleicht bei den Wartungsarbeiten, des sich in der Hotelhalle befindenden Brunnen, werden sollen. "Bohr, Hämmer, Meisel" -
2 Nächte
PERU, 4 Buchstaben, 2 Vokale und 2 Konsonanten - die Übersetzung auf Deutsch: LAUT
Der "Stachus" Cajamarcas. Waehrend der Siesta noch ruhig...
Vielleicht einfach typisch Peru. So ist es eben hier - äußerst lebendig. An jeder Straßenecke verkaufen einheimische Frauen, mit Hut, bunten Röcken und manchmal mit einem auf den Rücken gebunden Baby, allen möglichen Krimskrams. Am zentralen "Mercado" reiht sich ein Gemüse-, Reis- oder Käsehändler an den Nächsten und überbietet ihn in einer bunten Farbenpracht oder mit würzigen Gerüchen. Nebenbei schleppt ein Hombre einen "Fetzen" rohes Fleisch auf seinem Rücken.
Wer will, dem schicke ich noch das Bild von der "Fleisch-Halle", in die er sein Gepaeck bringt
Wenn wir schon beim Thema sind, bringe ich vielleicht mal einen Einblick in die "kulinarischen" Spezialitäten, die Nicole und ich schon probiert haben. Da wäre zum Beispiel "Cebiche" = Fisch, mit Zitrone beträufelt an rohen Zwiebeln (die gibt's hier übrigens zu allem). Hätte ich mir den Reiseführer genauer durchgelesen, dann hätte ich auch vorher gewusst, dass der Fisch "roh" ist. Kurzum, wer Austern liebt, der verzehrt auch Cebiche. Weitaus deliziöser war da doch das frittierte Mehrschweinchen inklusive Innereien oder auch "Cuy frito" genannt! Mmmh... Nicole hätte mein Gericht lieber gestreichelt als gegessen...
Gleich ticken unsere Geschmacksnerven bei "Papa rellena" = Kartoffelbrei, frittiert und geformt wie eine Kartoffel, mit Fleisch, Oliven, Eiern usw. gefüllt. Wer von Euch will, kann sie auf dem Winter-Tollwood probieren. Dort heißt das Gericht peruanische Kartoffel und kostet statt 50 Cent, 3,50 Euro. Ach da fällt mir ein, dass in Deutschland ja bald der Winter vor der Tür steht
Morgen geht unsere "Rückreise" weiter nach Lima und von dort aus am Freitag in die Inkastadt Cusco.
Hasta la próxima!
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
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