OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
Zum Leuchtturm am Ende der Welt
El Calafate am Lago Argentino / 24. Dezember 2006,
15.30 Uhr (5 ½ Stunden vor Geschenkübergabe)
Heute darf ich (Nicole) meine Funktion als Teilzeit-Lektorin eintauschen und selbst die Tastatur "unter die Finger nehmen" um einmal die letzten Tage unseres Trips aus meiner Sichtweise zu beschreiben!
Nachdem ich die Statistik ins Leben gerufen habe, möchte ich den heutigen Bericht dazu nutzen, diese einmal wieder auf das Laufende zu bringen: mittlerweile haben wir also in rund 32 Betten geschlafen und die Reisezeit in Flugzeugen, Zügen und VOR ALLEM BUSSEN hat sich (dank auch der nicht enden wollenden Reise von Ushuaia nach El Calafate) auf 156 Stunden erhöht. Wobei hier keine Touren vor Ort eingeplant sind, die wir oftmals ganztägig im Bus verbracht haben.
Eben noch bin ich kurz durch die Strassen von El Calafate gelaufen in der verzweifelten Hoffnung ein Geschäft zu finden, dass Telefonkarten für Festnetztelefone verkauft, da in der Vielzahl der Internetcafes am Festtag der Liebe anscheinend auch jeder mit seinen Liebsten telefonieren möchte. Dies hat sich jedoch als hoffnungslLOS herausgestellt, da es im 8.000 Seelendorf El Calafate zwar rund 25 Restaurants, 20 Reisebüros, 3 Supermärkte, 10 Sandwicherias/Cafes/Eisdielen und zig Konsumrausch befriedigende Geschäfte gibt, aber halt keine Telefonkarten. Hierbei möchte ich dann doch Peru als lobenden Vorreiter erwähnen, denn dort gab es diese an jeder Ecke!
Naja, aber dafür ist auf die Schnelle noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für Michi heraus gesprungen. Also, dann kann er sich bei den Geschäften hier bedanken, dass es keine Telefonkarten gibt Die 35 kulinarischen Genussstätten waren alle prall gefüllt mit Touristen, die anscheinend alle auf den Heiligen Abend warten und bei Cafe und Kuchen versuchen die Zeit, bis zum in Argentinien typisch späten Beginn des Abendessens zu überbrücken. Andere schlendern durch die Strassen auf der Suche nach einem besonderen Restaurant für diesen besonderen Abend. Dem haben wir gestern schon vorgebeugt, indem wir sofort nach der Ankunft alle Ecken des Städtchens abgelaufen sind um das Schönste herauszusuchen. Und ich denke das haben wir. Gegen eine geringe Anzahlung von 50 Pesos (= 12.50 Euro) haben wir auch eine Garantie auf unseren Tisch am Kamin bekommen, das zu den Lieblingslokalen des argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner gehört, der hier eine Posada besitzt. El Calafate ist ein sehr netter Ort, der, wie auch schon Ushuaia, sehr an einen kleinen Skiort erinnert. Verstärkt wird dies durch die umliegenden schneebedeckten Gipfel und den tief türkis schimmernden Gletschersee, dem Lago Argentino. So kam bei uns spät aber besser als nie ein Fünkchen Weihnachtsgefühl auf.
Ushuaia war unser Reiseziel vor El Calafate und gehört seit neuestem zu der Highlight-Liste, zu der schon Machupicchu, der Titicacasee und die Atacamawüste gehören. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt und dient vor allem als Ausgangspunkt für die Schiffsreisen in die Antarktis. Die Gründung der Stadt beruht auf die Nutzung Feuerlands als Strafkolonie für Wiederholungstäter aus Buenos Aires. Das Gefängnis kann man heute besichtigen, was man bei einem Besuch Ushuaias auf jeden Fall tun sollte.
Ein kleines "Antarktis-Gefühl" haben wir uns dadurch geholt, in dem wir an einem Tag eine Bootstour durch den Canal Beagle gemacht haben und neben dem südlichsten Leuchtturm der Welt auch die Pinguinkolonie auf einer kleinen Insel beobachtet haben.
Auf der Rückfahrt zeigte sich nach dem rauen und stürmischen Wetter die Sonne und sorgte somit für ein fantastisches Licht und Schattenspiel. Neben einem Regenbogen und den dann sichtbaren tollen schneebedeckten Gipfeln der umliegenden Berge, zeigte sich Feuerland von seiner schönsten und eindruckvollsten Seite und machte uns die Abreise fast ein bisschen schwer. Dafür konnten wir auf dem Ausflugsdampfer mit einem Argentinier ein Friedensplätzchen teilen, der in Berlin das WM-Fußballspiel zwischen Argentinien und Deutschland gesehen hatte.
In diesem Sinne hoffe ich, dass alle Leser friedliche und wunderschöne Weihnachtstage hatten. Zudem wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr mit viel Gesundheit und dem Wunsch, dass sich jeder einen kleinen oder großen Traum erfüllt - so wie wir mit unserer Reise durch Südamerika
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
Peru
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