OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
Wein in Mendoza - Europa in Santiago
Sonntag, 17. Dezember 2006 Santiago de Chile, 15:36
"Santiago - Eine Woche nach der Beerdigung des ehemaligen Staatsoberhaupts, General Pinochet, ist von den Unruhen auf den Straßen der chilenischen Hauptstadt nichts mehr zu bemerken"... Der Brennpunkt Santiago hat sich scheinbar relativ schnell wieder entspannt und am heutigen dritten Advent scheint wieder alles vollkommen normal abzulaufen. Bei geschätzten 25 - 28 Grad, schlendern die Leute durch die Fußgängerzone, vorbei am überdimensional großen Christbaum am Plaza de Armas und widmen sich am verkaufsoffenen Sonntag vor allem den Weihnachtseinkäufen.
Wie in der Schule: In 2er-Reihen gings zur Passkontrolle Wenigstens mussten wir nicht "haendchenhalten"...
Gestern haben Nicole und ich mal wieder im Bus die Anden überquert, 1 ½ Stunden bürokratischen Grenztourismus betrieben, wieder mal unser Gepäck nach der gefäääährlichen Fruchtfliege durchsuchen lassen und sind schließlich am Nachmittag hier angekommen.
Es gab auf dieser Fahrt mal wieder spektakulaere Aussichten. Das dachte sich wohl auch der Fahrer dieses Busses...
Fünf Tage haben wir davor in der argentinischen Weinmetropole Mendoza verbracht. Mario ist bereits letzten Mittwoch nach Chile vorgefahren und wir beide konnten wie geplant wieder ein paar Spanischstunden nehmen. 3 Tage lang hat unser Lehrer Carlos versucht, uns in 12 Stunden wirre grammatische Regeln, wie Subjuntivo und Imperativ beizubringen. Abends hatte ich meistens so viele Fragezeichen im Kopf, dass nur noch eine Flasche Wein geholfen hat. Leider hat diese Methode das Denken am nächsten Tag in der Sprachschule nicht unbedingt gefördert
Er ist aber auch verdammt lecker, der argentinische Wein. Wer Mendoza einen Besuch abstattet, der kommt um ihn und einer Steppvisite auf einem Weingut eigentlich nicht vorbei. In der Bodega "San Felipe" wurde uns bei einer Besichtigung ausführlich der Herstellungsprozess von Vino Blanco, Rosado und Tinto erklärt. Noch besser als sich die riesigen Fässer anzuschauen war allerdings die anschließende Weinprobe! So ein "Malbec" mundet schon äußerst köstlich - schokoladig, fruchtig und animalisch im Abgang...
Mendoza - das sind vollmundige Weine, blutige Steaks, mit Bäumen gesäumte Allen, lebendige Shopping- oder Fressmeilen, ausgestorbene Straßen während der Siesta zwischen 13:00 und 17:00 Uhr und ziemlich viele hübsche Frauen (*). Wer jedoch nicht nur wegen des guten Weines hier herkommt, der sollte auf der Hut sein. Denn Argentinierinnen gehen schon in jungen Jahren fast ausschließlich "Hand in Hand". Aber nicht mit dem Lover, sondern mit dessen "Junior oder Princesa".....
In unserem Lieblingslokal "La Marchigiana", waren Nicole und ich an unserem letzten Abend sehr froh, dass wir uns entschieden haben, nicht wie ursprünglich geplant von Nord-Chile die Küste in Richtung Santiago entlangzufahren, sondern die Strecke auf der argentinischen Seite zurückzulegen.
Nun sind wir also eine Woche vor Weihnachten in Santiago angekommen, haben uns gestern Abend von Mario verabschiedet, den wie hier noch einmal getroffen haben und genießen "europäisches Ambiente"! Eigentlich erinnert einen hier nichts daran, dass man auf einem anderen Kontinent ist. Selten habe ich beispielsweise so moderne und saubere U-Bahnhöfe gesehen! Das Besondere an dieser Stadt ist sicherlich die Umgebung. Umzingelt von Bergen und trotzdem nicht weit vom Meer entfernt. Was fehlt, ist südamerikanisches Flair und eine interessante Architektur. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, erinnert mich die Bauweise der Stadt an schöne 70er Jahre Plattenbauten...
In circa 24 Stunden werden wir sehen, was die südlichste Stadt der Erde dem entgegenzuhalten hat. Ein 6stündiger Flug wird uns ins argentinische Ushuaia in "Feuerland" bringen.
(*) Dieser Beitrag ist von meiner Korrekturleserin freigegeben worden
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
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