OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
Von San Pedro in den Norden von ARGENTINIEN
Dienstag, 05. Dezember 2006 Cachi, Argentinien 17:48
Diese schöne Kulisse lädt doch geradezu ein, wieder ein paar Zeilen zu verfassen Hinter mir befindet sich ein schöner Pool, links neben mir schreibt sich Nicole ein paar Spanischvokabeln auf und rechts sitzt Mario und liest im "Spiegel". Schön ist es hier in der großzügigen Anlage unserer Hacienda in Cachi, einem 1.800 Einwohner fassenden Dorf im andinen Nordwesten Argentiniens.
Wenn ich jetzt schreibe, wir haben einen erholsamen Tag mal wieder nötig, dann fragt Ihr Euch wahrscheinlich "schon wieder?". Ja, so was Ähnliches stand schon in meinem Bericht aus Arica in Chile. Aber seitdem sind ja doch einige Tage vergangen und auf Reisen passiert in so kurzer Zeit doch ziemlich viel.
Nur ein kurzer Auszug unserer selbst gewollten Strapazen
Vom 29igsten auf den 30igsten November saßen wir angenehme 11 Stunden im Nachtbus von Arica nach San Pedro de Atacama. Nach einer Fahrt auf meistens ungeteerten, mit Schlaglöchern verzierten Straßen, kamen wir natürlich vollkommen ausgeschlafen in dem Wüstenort an! Am Nachmittag ging es dann gleich mit der ersten Tour in das "Valle de Luna" zum Sonnenuntergang, am Freitag in einer Ganztagestour zu der eigentlichen Atacama-Wüste und zu zwei Salzseen und schließlich am Samstag um 04:00 Uhr früh zu den Tatio-Geysiren! Mit Ausruhen war danach jedoch auch nichts. Da wir bereits am nächsten Tag Mario in Salta treffen wollten, fuhren wir gleich nach Tourende in die nächste Stadt.
Allerdings, hätten wir uns das eigentlich sparen können und noch relativ relaxt in dem wirklich schönen San Pedro verweilen können! Hätten... Wenn uns nicht 3 verschiedene Mitarbeiter der Busgesellschaft Pullman falsche Auskünfte bezüglich des Abfahrtortes in Richtung der Argentinischen Stadt gesagt hätten.
"Nein, der Bus hält nicht in San Pedro, er fährt dort nur durch". Nun gut, dann müssen wir es halt in Kauf nehmen, 1,5 Stunden in die entgegen gesetzte Richtung zurückzufahren, am nächsten Tag in Calama einzusteigen und wieder über San Pedro in Richtung der Grenze zu fahren!
Richtig "gefreut" haben wir uns jedoch, als der Bus an der chilenischen Grenzkontrolle angehalten hat und wir dort ca. 1 Stunde wegen des "Check-Out-Prozederes" warten mussten. Dreimal dürft Ihr raten wo der Grenzposten lag... In San Pedro de Atacama...
Tja, wir sind in Südamerika und nicht daheim und den "Bus-Steward" interessierte meine Beschwerde eh nicht! Dafür juckte es mich später auch nicht, als er mehrmals wegen eines höhenkranken Passagiers die Bustoilette reinigen durfte
Die zwölfstündige Fahrt verging jedoch, dank einer zu bewundernden, äußerst abwechslungsreichen Landschaft, recht schnell. Kaum in Salta angekommen, erkannte ich dann um ca. 22:00 Uhr auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein mir bekanntes Gangwerk... "MARIO!" Nach einer herzlichen Begrüßung ging es in unser bisher schönstes Hotel, das "Hotel del Antiguo Convento". Nachdem wir uns noch ein gemütliches Cerveza genehmigten, verschwanden wir um Mitternacht in der Heia...
Am nächsten Tag passierte dann etwas Merkwürdiges... Seit unserer gestrigen Besichtung Saltas verspüen Nicole und ich plötzlich ein ganz anderes Reisegefühl. Wir kommen uns auf einmal so vor, als wären - ja als wären wir im Urlaub
Ob es daran liegt, dass wir nun zu dritt unterwegs sind, oder das Argentinien auf den ersten Eindruck cool (Nicoles Aussage), abwechslungsreich (Marios) oder einfach nur genial (meine) ist, wissen wir gerade nicht. Salta und Umgebung ist jedoch schon mal eine Klasse für sich! Mit einer Gondel kann man dort auf einen Berg fahren, auf einer Terrasse Koka-Tee trinken und das Tal, in dem die Stadt liegt, betrachten.
Genau durch dieses sind wir heute mit unserem Mietwagen, einem VW Gol (*) über bestens ausgebaute Straßen (**), durch Flüsse und deren Betten, entlang an traumhaften Bergstraßen gefahren. Mal hatte man das Gefühl, man fährt an einem Canyon vorbei, mal an subtropisch bewachsenen Berghängen, eine Minute später war auf der gegenüberliegenden Bergseite alles kahl und höchsten ein einsamer Kaktus zu sehen, und kurz darauf konnte man wüstenrote Steilhänge sehen, an deren Ausläufen die Steine auf einmal grün waren...
...Die Sonne ist gerade hinter einer Wolkendecke über den Anden verschwunden. Nicole und Mario haben mich hier am Pool sitzen lassen und auch mir wird bei dem Wind langsam etwas frisch... Ich denke, wir werden wohl gleich zum Dinner gehen. Zeit für mein zweites argentinisches Steak. Schon gestern haben wir zusammen für knapp über 20 Euro, Hähnchenfilet auf einer fruchtigen Honigsoße, gegrilltes Lama mit "andinen Gemüse" und ein saftig, blutiges Rindersteak in einer Käse-Weißweinsoße mit verschiedenen Pilzen verspeist! LeckerSchmecker
Mein Magen knurrt! Hasta la proxima!
* (der Polo heißt hier wie der Golf nur ohne "f"...)
** (25% der Straßen im Gaucho-Land sind geteert, gefühlt sind es 2,5%...)
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
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