OUT OF THE OFFICE - ON TOUR IN SOUTH AMERICA
La Paloma Adieu - Von Brasilien nach URUGUAY
Dienstag, 13. Februar 2007 Auf dem Rio del Plata 11:52
Was haben wir wohl mit Hans Albers und Freddy Quinn gemeinsam? Folgendes:
"La Paloma Adieuuuu, einmaaaal muss es vorbei seiiiin"
(Einmal holt uns die See und das Meer gibt keinen von uns zurück... Seemanns Braut ist die See - und nur ihr kann ich treu sein....)
Gerade verlassen wir nach 8 Nächten das kleine, beschauliche Uruguay. Zwar schippern wir nicht über das Meer aber immerhin über den Rio del Plata. Tatsächlich wagen Nicole und ich uns wieder auf ein Boot. Von so ein paar Tagen Navimag & Puerto Eden lassen wir uns nicht beeindrucken
4 von den 8 Tagen waren wir in dem besungenen Ort "La Paloma" an der fast schon rauen Küste des Landes, welches mir auch unter dem Namen "Schweiz von Südamerika" bekannt war. Ehrlich gesagt frage ich mich, wo ich diesen Begriff jemals aufgeschnappt habe. Was verbindet man mit der Schweiz?
Wohlstand, Geld, Kühe und einiges anderes. Beim Thema Geld tickt Uruguay schon mal anders als sämtliche Länder, die wir bisher auf dem Kontinent bereist haben. Mit der sonst am meisten akzeptierten VISA Card kommt man hier nicht überall an Bargeld. Wenn man dann als Alternative in einer Bank Traveller Checks tauschen will, bekommt man nur die Antwort, man solle doch mit einer MasterCard Geld abheben... Zum Glück sind wir mit Plastikgeld reichlich bestückt
Nun ja, auch als wir von dem Grenzort Chuy die Küste abwärts in Richtung La Paloma in dem schäbigsten Bus unserer bisherigen Reise fuhren, konnte man beim Blick durchs Fenster nichts sehen was auf Wohlstand schließen ließ.
Wie in Argentinien stehen in Ortschaften gut erhaltene Kolonialbauten direkt neben absolut heruntergekommenen Gebäuden, in denen sich vermutlich selbst Berliner Häuserbesetzer nicht wohl fühlen würden...
Genauso schön wie im Nachbarland ist jedoch die leicht hügelige Pampa mit ihren bis zum Horizont reichenden Grünflächen und unzähligen darauf weidenden, potentiellen Asado-Steaks
La Paloma also. Der Hansi Albers und der Fredderik Quinn. Marc & Roli, oder wohl besser
"Die-La Paloma-Boys"... Ja man kann sagen Nicole und ich haben einiges zu lachen mit den Zweien. Manche wissen es ja, Marc ist einfach ein Frauenschwarm. Bereits ohne groß mit SCHwäbischen Vokabeln um sich zu werfen, schmeißt sich das weibliche Geschlecht meist weg vor lachen. Man muss einfach live dabei sein, wenn Marc wieder mal auf der Suche nach Mitbringseln für seine Freundin Sabine ist. Wenn er in Damen-Boutiquen die Kleiderstangen durchwühlt, die Verkäuferinnen neben ihm stehend ihre Hilfe anbieten und Marc mit ca. 20 spanischen Vokabeln erklärt, dass jenes Kleidungsstück welches er sich gerade an die Brust hält nicht für ihn, sondern für sein flottes Bienchen ist... Und immer auf der Suche nach einem Schnäppchen
Rolands sexuelle Neigung wird hingegen weniger in Frage gestellt. Als typischer Mann gibt er den Frauen klare Anweisungen. Nachdem er mit seinem "BAJO BAVARIAN" meistens nicht weiterkommt beherrscht er die Zeichensprache nahezu perfekt. Der wahre Kerl in unserer Gruppe zeigt nur selten seine weibliche Seite. Wenn es jedoch darum geht, sich in dem kalten Atlantik zu erfrischen, jammert Roli wie eine Winselstute und bekommt harte Nippel
Zugegeben, traumhafte Badebedingungen waren in La Paloma nicht zu finden. Obwohl es unheimlich weitläufige Sandstrände gibt und sich neben einigen felsigen Abschnitten auch viele Badeflächen befinden, weht doch immer ein nicht zu verachtender Wind. Optimal um sich zu sonnen, Sport zu treiben oder wie die Einheimischen zu Fischen. Nicole bekam von alldem die ersten 3 Tage leider gar nichts mit. Sie hatte sich laut einem Arzt, den wir aufsuchen mussten, mit dem gemeinen Küstenvirus infiziert und verbrachte Ihre Zeit dann gezwungenermaßen im Badezimmer...
Direkt am Yachthafen. Nicole goennte sich mit Walnuss und Kuerbis gefuellte Ravioli in Salbeibutter, Marc eine Dorade in Parmesan-Sauce und Roland eine Art Calzone mit Meeresfruechten. Noch vom Kuestenvirus geplagt gab es fuer mich nur eine Rote Beete Suppe...
Als die vom Onkel Doktor verschriebenen Hausmittelchen, Götterspeise, Apfelmus und ein "Protector de la Muscosa Gastrointestinal" endlich Wirkung zeigten, verließen wir La Paloma in Richtung Punta del Este. Dort suchte mich dann dieser mysteriöse Virus heim, der mich bis zu diesen Zeilen noch verfolgt... Aber über mein sensibles Därmchen will ich hier nicht detaillierter eingehen
Punta del Este - Das Monaco, Marbella, St. Tropez oder was auch immer von Südamerika. Yachten und Luxuskarossen, Schöne und Reiche. Die La Paloma Boys, Nicole und ich mitten drin Wenn man allerdings genauer hinsieht, dann bemerkt man, dass die Ferraris ein bisschen älter sind und die Yachten ein bisschen kleiner als in europäischen Schickimicki-Orten. Trotzdem haben wir uns es nicht nehmen lassen, in den besten Lokalen der Stadt zu dinieren. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis gestimmt hat - sonst wäre schließlich Marc nicht mitgegangen
Stars und Sternchen haben wir zwar keine gesehen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass wir sie hier gar nicht kennen. Ricky Martin oder Shakira waren jedenfalls nicht im Casino, als wir groß aufspielten... Schon einmal hatte ich vor ca. 4 Jahren im Kleinwalsertal beim Roulett auf die "7" gesetzt und den 35fachen Einsatz gewonnen. (Wovon finanziere ich wohl diese Reise? ) So fühlte ich mich auch hier wie James Bond in "Casino Royal" und setzte 20 Pesos auf die 007. Nach 3 Runden war es mal wieder so weit Meine Hosentaschen waren prall gefüllt mit Plastikchips. Irgendwas habe ich dann jedoch anders gemacht als vor 4 Jahren. Warum ich alles auf "Rot" und nochmals auf die "Sieben" setzte bleibt mir ein Rätsel. Hatte ich zu tief in das Whiskyglas geschaut? Wie gewonnen so zerronnen. Wenigstens habe ich danach nur noch mal 250 Pesos getauscht und verspielt... (*)
Am Tag darauf wollte ich nur noch weg aus Punta del Este... Aber die Sonne schien so herrlich Drum sind wir also erst gestern nach "Colonia de Sacramento" gefahren, einer zum UNESCO Weltkulturerbe (wieder mal...) gehörenden Altstadt und hatten somit die komplette Küste Uruguays abgefahren.
Nun sind wir also auf dem Weg nach Buenos Aires. Fast ganz Argentinien haben wir schon gesehen, die Hauptstadt aber haben wir uns für den Schluss aufgehoben. 4 Tage noch sind die La Paloma Boys unsere Hofnarren und dienen unserer Belustigung
Danach beginnt der "Ernst" des Großstadtlebens. Was erwartet uns in dieser Stadt, die mit 8 Millionen Einwohnern 2,4mal mehr Menschen beherbergt als ganz Uruguay?
Wir werden es herausfinden und berichten....
(*) 20 Uro-Pesos sind übrigens 0,66 Euro-Cent
Aufbruch: | 11.10.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.04.2007 |
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