Fahrradtour Vietnam
Entlang der Küste nach Nha Trang: Schöne Etappe auf Highway 1 nach Nha Trang
20. Tag 22.3. 113 km Phan Rang --- Nha Trang
Der heutige Tag auf dem Highway 1 war wesentlich gemütlicher zu fahren als der Gestrige. Dies lag vor allem daran, dass der Wind nachgelassen hatte und nicht mehr direkt von vorne blies; aber auch die Landschaft war wesentlich reizvoller, tropisch grün mit schimmernden Reisfeldern und Kokospalmen zwischen Küstengebirge und dem zentralen Hochland. Eine richtig ländliche Idylle und selbst der Highway 1 glich teilweise eher einem gemütlichen Landsträßchen als der wichtigsten Verbindungsstraße des Landes. Der Verkehr war auch heute nicht sonderlich furchterregend und auf dem breiten Seitenstreifen lässt es sich bequem radeln. Nach Nha Trang hinein führte dann eine gut 10 Kilometer lange, wenig befahrene, vierspurige Stichstraße.
Vor sechs Jahren schrieb ich über den beliebtesten Urlaubsort des Landes: " für die Zukunft kann man den Strand wohl abschreiben ", in Antizipation des Baubooms, kombiniert mit der Liebe der Vietnamesen zu Kitsch und Größenwahn. Glücklicherweise lag ich mit meiner Vorhersage daneben. Die Zahl der Hotels ist zwar sprunghaft angestiegen, ebenso die Zahl der Touristen und es gibt inzwischen mehr als zwei unansehnliche Hochhausblöcke an der Promenade, aber der Strand selber ist schön wie eh und je, schöner sogar noch durch die neu gestaltete Strandpromenade, die Parks und Cafes. Und die Infrastruktur, zusammen mit dem kilometerlangen Strand ist gut genug um die Massen locker zu absorbieren. Denn Nha Trang ist schließlich nicht nur ein Ferienresort, sondern eine echte vietnamesische Großstadt und wer hier her kommt sucht sicherlich nicht nach Ruhe und Einsamkeit, sondern nach Sonne, Komfort, billigem Bier und gutem frischen Seafood und genau das bietet Nha Trang in Hülle und Fülle. Das Preisniveau ist durch die gestiegene Konkurrenz und Vielfalt eher gesunken, die Zimmerpreise wahre Schnäppchen und sogar die Garküchen an der Straßenecke bieten gegrillte Hummer und Langusten zu fast unschlagbaren Preisen an. Wir unter Urlaub Sonne, Strand, gut essen und billig trinken versteht ist in Nha Trang genau richtig, aber auch für einen Ruhetag für uns Fahrradfahrer ein idealer Ort.
Wir nahmen ein Zimmer im Thien Tan Hotel in der zweiten Reihe direkt im Herzen des Touristenviertels zwischen Promenade und D Hung Vuong. In dieser Gegend befindet sich die wohl größte Ansammlung an Budgethotels, Cafes und Restaurants der Stadt. Wirklich schöne, helle und moderne Zimmer mit schönen Ausblicken, dem üblichen Komfort und Badewanne kosteten hier 200.000 Dong.
Nha Trang ist ein kulinarischer Traum und Albtraum zugleich, das Angebot an Restaurants und Garküchen ist überwältigend, an jeder Ecke werden Fische, Hummer und Garnelen angeboten und angepriesen, dasselbe gilt für Bars und Cafes, viele davon wirklich attraktiv, die sich an Drink Specials überbieten. Die Kapazitäten hier würden für die fünffache Menge an Touristen reichen und auch Zimmer wären genügend vorhanden. Unser Weg führte aber direkt zum Sailing Club, dessen Sandal's Restaurants uns vor sechs Jahren das beste Essen der gesamten Reise auftischte. Zudem ist das Ambiente hier wunderbar, man sitzt auf bequemen Sesseln unter Kokospalmen direkt am Strand, die Lounge Atmosphäre wird durch die dezente Buddha Bar Musik akzentuiert, der Service ist kompetent und freundlich; und das Essen noch immer fantastisch. Zusätzlich zu den bereits damals verfügbaren vietnamesischen, japanischen und italienischen Gerichten, wird inzwischen auch noch indische, malaiische und sogar marokkanische Küche angeboten. Solch ein Konzept kann bei inkompetenten Köchen schnell in die Hose gehen, aber alles was wir probierten war perfekt und mit den besten Zutaten zubereitet. Mediterran-asiatischer Mangosalat mit warmen Ziegenkäse (80.000d), vietnamesische Makrele im Tontopf (65.000d), indisches Hummerkrabbencurry (84.000d) und japanisches Tenzoru Soba, Garnelen Tempura mit geeisten Nudeln (115.000 d). Das Preisniveau ist für Vietnam gehoben, aber angesichts der Ambiente und der Qualität der Küche mehr als gerechtfertigt.
Aufbruch: | 03.03.2006 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 06.04.2006 |
Thailand
Kambodscha