Fahrradtour Vietnam

5. Tag 7.3. 124 km Kompong Cham ---- Tay Ninh

Wir verließen Kompong Cham über die riesige neue Mekongbrücke und fuhren für weitere knapp 60 Kilometer auf dem Highway 7 Richtung Kratie, eine angenehme Fahrt auf recht gutem Belag und nur wenigen kleinen Hügeln. Im Dorf Krek bogen wir dann in Richtung vietnamesische Grenze ab. Dieser Grenzübergang wurde erst im Januar für Touristen geöffnet und die Kambodschaner hatten wohl noch keine Zeit eine richtige Straße zu bauen, anfangs war es Schotter, später dann Staub und Schlaglöcher, zum Glück war Vietnam nach nur 15 Kilometern erreicht, denn die Straße von der Grenze bis zu unserem Ziel Tay Ninh war hervorragend.

Der Unterschied zwischen Kambodscha und Vietnam ist inzwischen nicht nur was die Qualität der Straßen angeht riesig. Während die kambodschanischen Grenzbeamten in kleinen Wellblechhütten Dienst verrichten, gibt es auf der vietnamesische Seite ein solides Gebäude; die Cafes am Straßenrand verfügen über Elektrizität manchmal sogar Kühlschränke, während es in Kambodscha nur Generatoren und mit Eisblöcken gefüllte Behälter gab, auch die Bestuhlung ist in Vietnam ungleich bequemer, hier gibt es eine richtige Cafékultur, auch in der tiefen Provinz wo sich kaum jemals Touristen hin verirren. Die Preise in Vietnam scheinen trotz des rasanten Aufschwungs immer noch sehr günstig zu sein und zu jedem Getränk, das man bestellt bekommt man kostenlos eine Kanne Tee mit Eiswürfeln gereicht. Die restliche Strecke bis nach Tay Ninh war topfeben und von wenigen kurzen Baustellen abgesehen gut und schnell zu bewältigen. Tay Ninh machte einen recht wohlhabenden Eindruck, eine moderne Provinzstadt mit breiten Boulevards und vielen neuen Geschäftshäusern, ein recht angenehmer Ort mit schönen Straßencafes, aber ansonsten wenig Charme. Wir nahmen ein Zimmer im Anh Dao Hotel, das zwar schon etwas abgewohnt war, aber geräumig, recht sauber und preiswert für 140.000 Dong, für die Nacht völlig ausreichend.

Unser erstes Essen im Gourmetparadies Vietnam machte sofort wieder Lust aufs mehr, obwohl es im einfachen Than Thuy eigentlich nur Standardküche gab, aber auch diese ist im Vietnam schon eine Gaumenfreude. Es gab keine englische Speisekarte und wir bestellten aufs gerade wohl irgend etwas und bekamen unter anderem einen sehr feinen Rindfleisch Hotpot mit guter Fleischqualität für sehr wenig Geld.