Fahrradtour Vietnam

22.Tag 24.3. 133 km Nha Trang --- Tuy Hoa

Ein weiterer voller Tag auf dem Highway 1. Die Strecke heute war landschaftlich sehr reizvoll, in vielen Grüntönen schimmernde Reisfelder meist beiderseits der Straße, die an den Dünen der Küste oder an der Bergkette des Hochlandes endeten.

Der landschaftlich schönste Teil der Strecke befand sich um Dai Lanh, wo der Highway direkt an der bergigen Küstenlinie entlang führte. Ein weißer Sandstrand an einer herrlichen Bucht lud hier zum Baden ein und das Fischerdorfes mit seiner Flotte am nördlichen Ende der Bucht war zwar arm und schmutzig, aber sehr pittoresk.

Der Großteil der Strecke war auch heute recht flach, es gab jedoch erstmals auch zwei Pässe zu überwinden. Einen kleineren direkt hinter Nha Trang um wieder auf den Highway zu kommen und den etwas längeren und höheren Dai Lanh Pass, der allerdings auch spektakuläre Ausblicke auf die wunderschöne Küstenlandschaft bot und vom Grad der Steigung keine allzugroße Herausforderung war. Verkehrstechnisch war der heutige Tag wieder gemütlich, der Belag war meist sehr gut, der Verkehr spärlich und es gab mit Ausnahme der Passstraße immer einen breiten Seitenstreifen.

Die letzten gut 25 Kilometer hinter der Abfahrt vom Pass bis an unseren Zielort Tuy Hoa waren topfeben und mit dem Rückenwind flog ich förmlich der Stadt entgegen.

Tuy Hoa ist eine kleine, unspektakuläre Provinzstadt, die aber einen recht wohlhabenden Eindruck macht. Es gibt einen alten Cham Tempel auf einem Hügel über der Stadt und die Straßen und Parks sind gepflegt und sauber. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es sie auch reichlich.

Wir nahmen ein Zimmer im sehr blauen Da Giang Hotel direkt am alten Highway 1 (inzwischen gibt es eine brandneue Umgehungsstraße). Unser Zimmer hier war riesengroß und hell mit zwei breiten Betten, Balkon und dem für diesen Hotelstandard üblichen Komfort. Das ebenfalls sehr geräumige Badezimmer bot eine Eckbadewanne und eine separate Dusche, hätte allerdings mal wieder eine gründliche Reinigung nötig. Dennoch sehr in Ordnung für 220.000 Dong.

Tuy Hoa ist nicht gerade mit einer großen Auswahl an gastronomischen Einrichtungen gesegnet, aber nach einem längeren Spaziergang fanden wir in der Straße unterhalb des Cham Tempels gleich drei anscheinend sehr populäre, einfache Openair Restaurants. Wir gingen in das vollste der drei, das Cay Man. Die Speisekarte, so weit wir sie entziffern konnten, bot keine Überraschungen, simples Provinzessen eben, aber selbstverständlich authentisch mit billigem Saigon Bier, gegrilltem Tintenfisch, Knoblauchspinat und Aal Hotpot. Das alles kostete inklusive fünf Flaschen Bier weniger als 7 Euro.