Fahrradtour Vietnam

Reisezeit: März / April 2006  |  von Andre Schoch

Auf Highway1 von Nha Trang nach Hué: Entlang der Küste nach Danang

28. Tag 30.3. 80 km Hoi An --- Danang

Die Küstenstraße von Hoi An nach Danang wird gerade zu einem vierspurigen Highway erweitert, ist jedoch nur die ersten fünf und die letzten gut zehn Kilometer fertig gestellt, der Mittelteil war katastrophal zu fahren mit Sand, Schotter und Schlaglöchern im Wechsel. Die Straße führt zwar parallel zur Küste, Blicke auf den endlos langen China Beach gibt es jedoch kaum, dafür bieten sich schöne Blicke auf die Pagoden der Marmorberge, die auf dem Weg liegen.

Danang ist eine Millionenstadt, eine der größten des Landes, aber auf den ersten Blick würde man das nicht denken. Es scheint als würde die Stadt gerade erst aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen, obwohl in den letzten Jahren schon sehr viel gebaut wurde und Ambitionen ganz klar zusehen sind Danang zu einer wirklichen Metropole zu machen. Die gesamte Stadt wirkt sehr modern und bunt mit neuen, breiten Boulevards, restaurierten Kolonialgebäuden und einer großzügigen Uferpromenade. Im Moment wird aber weiterhin gebaut was das Zeug hält, unter anderem eine riesige neue Brücke und eine Strandpromenade am My Khe Beach.

Mit extraordinären Sehenswürdigkeiten oder schöner Architektur ist Danang nicht gerade gesegnet, aber es ist eine angenehme, untouristische Stadt, ein perfekter Platz um das reale, neue, moderne Vietnam zu erleben, abseits der ausgetrampelten Touristenpfade. Zum Fahrradfahren ist die Stadt hervorragend geeignet mit ihren breiten Straßen und mäßigem Verkehr. Wir fuhren noch fast 50 Kilometer in der Stadt und der Umgebung herum, zum My khe Beach, und entlang der Bucht von Danang fast zum Beginn des Hoi Van Passes. Der Strand der sich die Bucht entlang zieht es zwar nicht gerade zum Sonnenbaden und schwimmen geeignet, da die Bucht seicht und nicht sehr sauber wirkt, aber er bietet einige schöne Fotomotive.

Gastronomisch hat Danang noch etwas Nachholbedarf, die Cafékultur ist hier weniger ausgeprägt als in anderen Städten des Landes und mit wenigen Ausnahmen ist auch die Restaurantsszene eher provinziell. Wir aßen selbstverständlich dennoch gut, dies ist schließlich Vietnam. Brunch nahmen wir im Vietnam Home, einem recht netten Freiluftlokal an der Uferstraße zu uns. Hier hatten sie einige interessante Gerichte wie mit Schneckenfleisch gefüllte springrolls auf Lager, welche im übrigen hervorragend schmeckten (30.000d). Aber auch die klassischen Gerichte, der gegrillte Tintenfisch mit Lemongrass (40.000d) und der ganze gegrillte Fisch (80.000d) waren gut und günstig.

Nachmittags aßen wir einen Seafood Hotpot im schwimmenden Restaurant gegenüber des Cham Museums. Hier saß man in recht schickem Ambiente sehr gemütlich auf einem umgebauten Schiff und hatte schöne Blicke auf den Fluss und die Museumsgebäude. Das Preisniveau war vielleicht etwas zu hoch, da der Hotpot (110.000d) nicht herausragend war, aber dafür erwies sich der Koch als sehr generös bei der Menge des Seafood, welches qualitativ gut war.

Echten italienischen Kaffee bekommt man in Danang ebenfalls. Bread Of Life, ein Lokal mit Bäckerei und westlicher Küche unterstützt nicht nur politisch korrekt taube Vietnamesen, von denen einige hier auch im Service arbeiten, sondern macht auch einen wirklich anständigen Cappuccino für 20.000d, und man sitzt bequem.

Das kulinarische Highlight des heutigen Tages und so mit das beste und teuerste Essen der gesamten Reise bot jedoch das Apsara, Danangs schickstes und wohl auch bestes Lokal; edel eingerichtet mit der Replika eines Cham Tempels im Garten, traditioneller Musikperformance und mehr Personal als Tischen. Aber nicht nur das Ambiente hier war perfekt und luxuriös, auch die Küche war ganz exzellent und für dieses Ambiente sogar recht preiswert. Wir gönnten uns ein wahres Festmahl. Drei verschiedene Arten von Sashimi (115.000d) und Grouper-Maki (30.000d), wie man sie beim Edeljapaner nicht besser bekommt. Deliziöser Jakobsmuschelsalat auf Shrimpcrackern (58.000d), ein Dutzend gegrillte Austern (54.000d), Brochettes von marinierten Rindfleisch (38.000d) und mit Käse überbackene Jakobsmuscheln (65.000d). Jedes einzelne dieser Gerichte war ein Gedicht und alles zusammen kostete mit fünf Flaschen Bier nicht einmal 25 Euro.

Auch unser Zimmer was sehr zufriedenstellend. Das Phuong Tam Hotel wurde erst vor zwei Monaten eröffnet und liegt perfekt zentral am Uferboulevard. Es gab einen Aufzug und Zimmer mit großer Badewanne und all dem üblichen Komfort für 200.000d, ein sehr guter Preis, allerdings nach zähen Verhandlungen.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gut 4-wöchige Radtour im Frühjahr 2006 - 2200km von Phnom Penh nach Hue mit Abstechern ins Mekong Delta, Phu Quoc und Mui Ne
Details:
Aufbruch: 03.03.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.04.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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