Fahrradtour durch das Baltikum
Lettland - der Osten: Lange Etappe über Daugavpils nach Litauen
12. Tag 4.8. 168 km Rezekne --Kraslava --Daugavpils -- Zarasai
Die ersten 95 Kilometer nach Kraslava führten auf achterbahnähnlicher Straße, die komplett an die Topografie angepasst war, durch das hügelige Seengebiet von Latgale, eine sehr ländliche ursprüngliche Gegend, wo man noch pferdegezogene Wägen sah und vor den Häusern großen Milchkannen standen. Blaue Seen und grüne Hügel prägen die Landschaft. Kraslava ist ein netter, kleiner Ort mit der üblichen Mixtur aus Holzhäusern und Plattenbauten am Ufer der mächtigen Daugava nahe der weißrussischen Grenze.
Die Schnellstraße von hier nach Daugavpils führte durch sanftere Hügellandschaft und war recht angenehm zu befahren. Daugavpils ist die zweitgrößte Stadt Lettlands mit knapp 90 Prozent russischer Bevölkerung und der höchsten Arbeitslosigkeit des Landes, nicht gerade ein typisches Touristenziel. Mir gefiel die Stadt dennoch ganz gut, was vielleicht auch daran lag, dass heute ein herrlicher Sommertag war. Daugavpils hatte noch wirklich ein sehr osteuropäisches Flair, ganz anders als die anderen großen Städte im Baltikum. Aber auch hier wird bereits viel getan um das Gesamtbild der Stadt zu verschönern. Das Zentrum ist durchaus attraktiv mit hübschen renovierten Häusern, einer Fußgängerzone mit neuen, schicken Cafes und schönen Parkanlagen.
Wir aßen sehr gut zu Mittag im Taller, überwiegend russisch beeinflusste Küche und sehr günstig. Deliziöses Rinderfilet in scharfer Sojasauce mit Broccoli (2 Lats) und Hähnchenfilet mit Pfifferlingen (1.55 Lats).
Aus Daugavpils heraus führte die Straße zunächst an der Daugava entlang mit Blick auf den tollen Stadtstrand am Fluss. Zur litauischen Grenze hin war die Schnellstraße wieder eine Berg-und Talfahrt, bolzgerade, aber mit abenteuerlichen Kuppeln.
Der erste Ort hinter der Grenze war Zarasai, an einem wunderschönen See gelegen. Der Ort selber wirkte eher verpennt, aber es gab alles was man so braucht. Wir bekamen ein Zimmer direkt am Zentrumsplatz im Monopoli, das gleichzeitig auch noch das populärste Restaurant am Ort ist, mit wunderschöner Seeblickterrasse. Wir aßen noch eine Kleinigkeit (Hering mit Zwiebel-Pilz-Soße und im Teig gebackene Waldpilze) und bezogen darauf ein sehr schönes, brandneues Zimmer, großzügig mit Parkett und hübschem Bad für 100 Lita.
Aufbruch: | 24.07.2004 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 04.09.2004 |
Finnland
Lettland
Litauen