Fahrradtour durch das Baltikum

Reisezeit: Juli - September 2004  |  von Andre Schoch

11 Tage durch Litauen: An die Küste nach Klaipeda

20. Tag 12.8. 112 km Vilkyskiai -- Silute -- Kleipeda

Ohne den elenden Gegenwind wäre das heute eine angenehme Flachetappe gewesen, teilweise auf schönen Alleenstraßen. Mit dem Wind war es allerdings ziemlich strapaziös und ich war froh in der ansonsten wenig aufregenden Kleinstadt Silute im Biergarten des Magnolija zwei dicke Cepelinai vorgesetzt zu bekommen, und das für unglaubliche 5 Lita.

Nach Kleipeda hinein ging es kilometerlang durch riesige Plattenbausiedlungen, die fast den Eindruck einer Millionenstadt erweckten. Die Altstadt war allerdings gemütlich klein, aber auch hier könnte man noch einiges tun. Zwar gibt es in den schönen, engen Gässchen einiges an Außengastronomie, aber wie es heutzutage noch möglich ist, dass der schönste Platz der Altstadt als Parkplatz dient ist mir ein Rätsel, auch die "Durchfahrt verboten" Schilder scheinen hier niemanden zu interessieren. Guten Café (Lavazza) gab es auf der schönen Terrasse das Granto Smukle.

Hervorragendes Abendessen in einem der besten Restaurants der Stadt, dem Anikes Teatras, am Altstadtplatz. Als Vorspeise Hering mit Pfifferlingen (13 Lita) und Salat mit Krebsschwänzen und Räucherlachs (26 Lita), als Hauptgericht Zander (23 Lita) und Reh mit Steinpilzen (29 Lita). Nicht ganz billig, aber üppige Portionen und überdurchschnittliche Qualität. Freundlicher Service.

Abends gingen wir dann noch auf einen Bummel in die Neustadt auf der anderen Seite des Flusses. Hier ist das eigentliche Zentrum der Stadt mit zahlreichen Kneipen, Biergärten und Geschäften. Ein sehr attraktives Viertel trotz Bausünden des Sozialismus und Funktionalismus. Sehr guter Black Russian (11 Lita) und Lavazza in der stylishen Onyx Bar.

Nachts bin ich noch auf einen Abstecher in den Memel Club in einem historischen Gebäude am Fluss. Im Erdgeschoss ist eine Bar, im ersten Stock ein Restaurant und unter dem Dach ein Dancefloor, sehr schön eingerichtet, günstige Drinks (0,5 l Bier, 5 Lita), kein Eintritt, so viel zum Positiven. Die Musik war mainstream von okay bis furchtbar und es waren mir zu viele Touris hier, vor allem Italiener. Immerhin hatte ich es nicht weit zurück zu unserer Wohnung, die ich nachmittags über Litinterp organisiert hatte. Ein richtiges, kleines Altstadtapartment von Privat, superzentral mit 2 ZBK für 180 Lita. Besser als jedes Hotel!

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6- wöchige Radtour durch Estland, Lettland und Litauen im Sommer 2004
Details:
Aufbruch: 24.07.2004
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 04.09.2004
Reiseziele: Estland
Finnland
Lettland
Litauen
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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