Fahrradtour durch das Baltikum

38. Tag 30.8.

Da es den ganzen Morgen regnete und wir nicht mehr die Möglichkeit hatten die Vormittagsfähre nach Hiiumaa zu erwischen, beschlossen wir uns für die restliche Strecke bis nach Tallinn ein Auto zu mieten. Da die nächste Fähre erst um 17:00 Uhr ging fuhren wir noch einen recht großen Teil Saaremaas ab, vor allem auch die ungeteerten Strecken, die wir mit dem Fahrrad nur schwer hätten fahren können. Zunächst zu dem kleinen und leidlich interessanten Kratersee von Kaali, vorbei an den fünf pittoresken Windmühlen an der Straße nach Leisi, dann entlang der Nordküste auf ungeteerten Pisten Richtung Westen. Diese Gegend ist recht hübsch, dicht bewaldet, alte Fischerböötchen an der mit Findlingen bestückten herben Küste, und bei Panga gab es sogar eine kleine 20 m hohe Steilküste. Die Fährüberfahrt dauerte eine Stunde (115 kr für zwei Personen mit Auto).

Hiiumaa, die kleinere der beiden großen estnischen Inseln, ist sogar noch eine Spur einsamer und abgeschiedener als Saaremaa. Wir fuhren die Westküste hinauf nach Kärdla, dem größten Ort der Insel. Unterwegs machten wir einen lohnenswerten Abstecher zum schönen 500 Jahre alten Leuchtturm auf der Kopa-Halbinsel, kaum zu glauben aber in dieser einsamen Gegend gibt es tatsächlich ein hübsches, modernes Café mit Souvenirladen und Internet. So etwas gibt es wohl nur in Estland. Kärdla ist ein langweiliger Ort, klein und ohne Sehenswürdigkeiten, hier war es sogar schwierig ein geöffnetes Restaurant zu finden. Wir aßen eine Kleinigkeit im Speisesaal das Padu Hotels. Schwein mit Sauerkraut und Zanderfilet, nichts Besonderes, aber günstig. Wir übernachteten 5 km südlich von Kärdla in einer neuen, rechten netten kleinen Holzhütte mit Heizung im B&B Katri. Die sanitären Anlagen waren auch in Ordnung. All dies auf einer saftigen, grünen Wiese. Der Preis von 180 kr pro Person beinhaltete Frühstück und jede Menge Moskitos.