Fahrradtour durch das Baltikum
Lettland - der Westen: Über die Grenze nach Liepaja
23. Tag 15.8. 85 km Palanga -- Nica -- Liepaja
Die ersten 50 Kilometer gingen auf der kaum befahrenen Schnellstraße durch den Wald ohne eine einzige Ortschaft zu passieren. Nach ca. 20 Kilometern passierten wir die lettische Grenze. Die gesamte Strecke war topfeben. Als der Wald sich lichtete machte sich der stürmische Westwind bemerkbar, gegen den wir allerdings zum Glück nur fünf Kilometer ankämpfen mussten. Wir erreichten Liepaja, die drittgrößte Stadt Lettlands am frühen Nachmittag und organisierten zunächst über die Touristeninformation ein Apartment bei Avantas in einem restaurierten Haus im Zentrum. Das Zimmer war großartig, brandneu, hell, großzügig mit großen Betten, air-con, kleiner Küche und schönem Bad. Für 17 Lats fast geschenkt.
Dann machten wir uns auf mit dem Fahrrad die Stadt zu erkunden. Wir fuhren zunächst an die Küste, wo nicht nur ein fantastischer weißer Sandstrand lockte, sondern der ebenso großartige Stadtpark mit prachtvollen Holzvillen aus dem 19. Jahrhundert und reichlich Biergärten und Cafes. Hier aßen wir auch zu Mittag auf der Terrasse des Dzintara Restaurants. Der Service war furchtbar und es dauerte eine Ewigkeit bis wir etwas zu Essen bekamen, aber zumindest lohnte sich das Warten. Miesmuscheln in Safransauce (3.95 Lats), gegrilltes Zanderfilet (2.40 Lats) und Hühnchenspieße (1.55 Lats). Alles sehr lecker und sehr günstig.
Wie die Küste ist auch die Stadt selber sehr attraktiv, wunderschöne baumbestandene Alleen mit Holzhäusern prägen das Bild westlich und nördlich der Altstadt, alles strahlt sehr viel ursprünglichen gemütlichen Charme aus was daran liegen mag, dass Liepaja bis 1989 eine " verbotene " Stadt war. Selbst in Osteuropa gibt es nur noch wenige Städte, die so ursprünglich wirken.
Die Altstadt ist klein und hübsch mit Pflastersteingassen und einigen restaurierten Häuserzeilen, schön für einen Bummel. Es gibt einige urige Cafes und ein großartiges dreistöckiges Rockcafe im auffälligsten Gebäude der Stadt. Ein großartiges Etablissement, rustikal im Erdgeschoss, schick und stylish im ersten Stock und eine wunderschöne Aussichtsterrasse ganz oben. Man kann hier auch sehr gut essen (Steinbutt in Weinsoße, 3.90 Lats), Cocktails trinken oder auch nur auf einen Cappuccino vorbeikommen. Ein klasse Konzept, perfekt ausgeführt. Leider war heute Sonntag, so dass nicht allzu viel los war, weder live-music, noch Disco, was in Lettlands Rock-Metropole sicherlich ziemlich cool gewesen wäre.
Aufbruch: | 24.07.2004 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 04.09.2004 |
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