Fahrradtour durch das Baltikum

18. Tag 10.8. 56 km Birstonas -- Kaunas

Morgens waren es gute 40 km hügelige, unangenehme Strecke nach Kaunas, die 15 Kilometer auf der Autobahn waren davon noch am gemütlichsten zu fahren. Wir kamen gegen 10:30 Uhr an und nahmen uns ein Zimmer im Apple Economy Hotel; in exzellenter Altstadtlage macht das Hotel seinem Namen alle Ehre. Zweckmäßige, moderne Zimmer zu moderaten Preisen (150 Lita), zumindest für Kaunas.

Das Zentrum und die Altstadt der zweitgrößten Stadt des Landes liegen auf einer Halbinsel am Zusammenfluss des Neris und der Nemunas in einem Tal. Für das Mittagessen hatten wir uns mal wieder ein Restaurant in den Vororten ausgesucht und es war mit dem Fahrrad ein anstrengender Ritt den Berg hinauf zum Piti, einem aserbaidschanischen Restaurant das die Mühe allerdings mehr als Wert war. Köstliche Vorspeisen (u. a. gefüllte Auberginen, echter Kaviar auf Toast, 24 Lita). Mariniertes Rinderfilet (17 Lita) als Hauptspeise, dazu wunderbare Käse-und Gemüseplatten.

Wir begannen unsere Stadterkundung im neuen Teil des Zentrums auf der Laitves Gatve, einer fantastischen, kilometerlangen Fußgängerzone mit allem was dazugehört: Straßencafes, Springbrunnen, einer Baumallee, hübsche Architektur, Plattenbauten... großartig!

Die Laitves geht nahtlos in die Vilniaus g. über, die Fußgängerzone der Altstadt, die hier anders als in Vilnius mittelalterlich geprägt ist mit Pflastersteingassen, Handelshäusern aus dem 15. Jahrhundert, einem riesigen Rathausplatz...Kaunas hat dieses Potenzial allerdings lange noch nicht ausgeschöpft, viele Teile der tollen Altstadt sind gastronomisches und touristisches Brachland, was sich aber sicherlich in den nächsten Jahren ändern wird

Kaunas ist noch um einiges billiger als Vilnius,hier bekommt man sogar in der Altstadt noch einen ganzen Topf Piroggen für 3,50 Lita, und ein Bier für 3 Lita, so im Wintergarten des Minreja.

Den besten Café der Altstadt gab es im trendigen Barracuda mit kleiner Hinterhofterrasse. Auf der Fußgängerzone war Jums das mit Abstand schönste Café, Korbstühle, beste People-Watching-Lage, guter Café und ausgezeichnete Gerichte wie litauischer Pilz-Eintopf (25 Lita) und eine riesige Portion selbst gemachter Kartoffelpuffer mit Pilzen (19 Lita).

Abends aßen wir noch eine Kleinigkeit beim Japaner Yakata direkt gegenüber von unserem Hotel. Der erste Japaner der Stadt hat erst diesen Monat eröffnet, aber unterdurchschnittliche Sushi und mittelmäßige Tempura entschuldigt das auch nicht, außerdem zu teuer für Kaunas. Nachts war ich noch im City Metro, einem stylishen Club im Zentrum und einer der wenigen Plätze wo hier auch unter der Woche was geht. Cooles Interieur, freier Eintritt und ein Sex On The Beach für lächerliche 12 Lita auf der positiven Seite, leider lief hier mainstream House Mucke auf die ich wenig Lust hatte.