Mit Tatty und Sylvia in 239 Tagen um die grosse weite Welt
Tonsai - because our world is not flat!
Tonsai Beach - Selbstmord auf Französisch
Am 21.3. flogen wir also mit unserem Asientaxi über Bangkok (zum 4ten mal) nach Krabi. Das liegt an der Westküste im südlichsten Teil Thailands. Von dort ging es mit dem Taxi nach Ao Nang und just als wir ausstiegen, fing es an wie aus Eimern zu schütten. Da es zum Tonsai Beach keine Strasse gibt, schnappten wir uns ein Longtailboat und kamen klatsch nass dort an.
Da die Ebbe auch just ihr absolutes Maximum erreicht hatte, mussten wir mit Sack und Pack noch einen langen Weg barfuss durch halb hohes Wasser und Felsen im dunkeln (21 Uhr) zum Strand laufen. Es regnete weiter. Also schnappten wir uns die erste Unterkunft, die wir fanden. Himmel. 5 aufeinander geworfenen Steine (mit 100´000 krabbelnden Bewohnern), die als Haus vermietet wurden. Am Anfang der Reise, hätte uns das alles zusammen sicher schlechte Laune bereitet, mittlerweile verursacht das aber nur noch ein Lächeln, konstruktive Pläne für den nächsten Tag und einige Biere für jeden .
Umgezogen in ein Bungalow ohne Mitbewohner, stellten wir uns der Aufgabe, das passende Kletterequipment zu erstehen. Da wir uns einig waren, dass auch die restliche Reise viel in der vertikalen stattfinden soll, und da wir das Seil, an dem unser Leben hängt nicht leihen wollten, besitzen wir jetzt Seil (60m), Gurte, Schuhe, Sicherungsgerät, Chalkbags und 10 Exen. Alles in allem schicke 15 Kilo zusätzlich, die jetzt bei unserem normalen Gepäck gespart werden müssen .
Und los gings. Die Limestone Cliffs, die den Tonsai Beach und die Nachbarbuchten Raily West und Raily East umgeben, sind einfach ein absoluter Traum. Das Gefühl zu erklären 30 Meter über Meer und Strand zu hängen, muss man gar nicht erst versuchen zu erklären. Wir verbrachten die nächsten 10 Tage unterbrochen von 3 Tagen Pause, in denen ich eine kleine Fischvergiftung auskukrieren musste an den Felsen und lernten dabei auch viele super nette Leute kennen. Am meisten haben wir uns mit 4 Californiern am dritten Tag amüsiert, mit denen wir gerne noch länger geklettert wären, die aber leider schon ihren letzten Tag verbrachten.
Eine kleine Anekdote zum Titel: Wenn man grade keine Rasierklingen oder Schlaftabletten zur Verfügung hat macht man es wie 2 Franzosen, die wir an diesem Tag beobachten durften. Man bewege sich in einen Klettershop, leihe ohne jemals einen Kurs gemacht zu haben das Equipment und vertraue einfach mal auf seinen Schutzengel. Selbiger hatte bei den beiden wohl grade Urlaub. Glücklicherweise beäugte Tatjana die beiden ganz misstrauisch und stellte erschrocken fest, dass sie das Sicherungsgerät verkehrt lang hatten. Naja gut sie half das zu korrigieren, als die beiden 5 min später fragen, wie das mit dem Anziehen und dem Einhaken des Seiles in die Exen funktionieren würde.
Ja für alle, die nicht klettern: Das sind die Dinger, die man an den Bolts in der Wand fest macht und wo man das Seil reinklippt, damit man beim Fallen nicht wie Stein auf den Boden klatscht. Ganz ehrlich, mir ist richtig schlecht geworden, denn jemandem beim Selbstmord zuzusehen, steht nicht ganz Oben auf meinem Wunschzettel. Wir legte den beiden dann nahe, doch erst mal einen Kurs zu machen, was aber glaube ich, auf ziemlich taube Ohren stiess.
Die Pausetage haben wir dann am Strand der Pha Nang Cave verbracht. Noch einmal wunderbar weißer Sandstrand mit blauem Wasser. Unsere Entscheidung, das Bereisen von Laos dem Klettern zu opfern, haben wir keine Sekunde bereut. Mit nun vorhandenem Equipment, brennen wir schon auf die vertikalen Möglichkeiten, die Australien uns bietet!
Achso eins noch für alle die auch dort hin wollen. Klettert nicht an den Routen mit den Expansionshaken. Mir ist es 2 mal passiert, dass der Haken beim einechsen gewackelt hat wie ein Lämmerschwanz und ich dachte ich könnte ihn per Hand aus der Wand ziehen. Da wird einem schon ganz anders in 20 Metern Höhe. Aber man weiß wenigstens woran man ist. Leider sehen die teilweise von aussen noch ganz prima aus, verrotten durch die salzige Luft aber innerlich und.. naja den Rest kann man sich ja denken. Es gibt genug Routen mit neuen Glue-in-Bolts. Ganz prima ist das Buch "Climbing Thailand" da ist bewertet wie gut die Bolts und Anker in Schuss sind!
Jetzt kommen noch ein paar Kletterbilder fürs Auge...
Für unsere Mädelz zu Hause:
Am 31.3. ging es dann zum 5ten Mal nach Bangkok (wir lieben die Stadt mitlerweile). Dort haben wir das erste Mal seit Abreise aus good old Germany und dem Linga in Kambodscha einen Szeneausflug gemacht. Die Party war der absolute Wahnsinn (gute 500 Anwesende, super Musik). Obwohl wir offensichtlich die einzigen Europäer waren, fanden wir schnell sehr nette Kontakte und haben uns bis morgens wie Bolle amüsiert. Eine der besten Lilo-Parties, auf denen wir je waren! Da kann sich Berlin ne Scheibe von Abschneiden!
Aufbruch: | 22.01.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.08.2007 |
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