Mit Tatty und Sylvia in 239 Tagen um die grosse weite Welt
Aitutaki - ein Suedseetraum wird wahr
So, wo waren wir stehen geblieben. Ah ja, beim Besteigen des Flugzeugs nach Aitutaki. Netter kleiner Vogel. Fassvermögen ca. 20 Personen inkl. Francis. Francis war unsere flotte Stewardess, die abwechslungsweise Kaugummi kaute oder vor sich her sang. Der Knaller war, als sie überschwänglich einem Engländer über die Fernsprechanlage zum Geburtstag gratulierte, und wir alle im Chor Happy Birthday sangen und gleichzeitig in die Hände klatschten. Ich dachte, das gibt es nur, wenn man nach Malle fliegt "tatüt".
Kaum im putzigen Gartenhäuschen - gemeinhin auch als Aitutaki Flughafengebebäude bekannt - angekommen, erwartete uns die nächste Überraschung. Dirk und Joel, die australischen Wanderboys mit der schnellen Sohle, erwarteten uns. Echte Gentlemen - das darf man natürlich nicht verschmähen. Da wir eh noch keine Unterkunft gebucht hatten, nahmen wir das Angebot, hinten auf den Rollern Platz zu nehmen, dankend an. So landeten wir im Inano Beach Resort und lernten Vehan, die gute Seele der Anlage, kennen.
Wie gesagt, Vehan (75 J.) ist die gute Seele des Hauses. Ihr Zuständigkeitsbereich reicht vom Weckdienst und Saubermachen (tststs, als ob WIR keine Ordnung hätten) über das ganze Finanzmanagement bis hin zur Organisation von Tagestouren, Bikes, Kanus und Kokosnüssen. Tratsch und Klatsch erhält man gratis mitgeliefert. Dat nenn ick mal universal einsetzbar!
Und wie lernten wir Vehan kennen? Das kam so: als wir am ersten Abend erschöpft im Bettchen lagen, klopfte es an die Bungalow Tür und Vehan stand im Zimmer. Eilig fegte sie den Boden (der eh schon wie geleckt aussah) und schmiss sich nach 2 Minuten auf das Sofa, welches sie 45 min lang nicht mehr verlies.
Ah ja, ok, unterhalten wir uns eine Runde. Sie machte uns mit allen inselüblichen "goes and no goes" vertraut, organisierte uns zwei Fahrräder und war von uns zwei "good girls" sehr angetan. Das freute uns sehr, erhielten wir doch einen spitzenmässigen Discount für die Zeit, in der wir im Inano residierten. Also ganz ehrlich; Vehan haben wir echt in unser Herz geschlossen und das, obwohl sie mal kurzerhand in einem Anflug von Sauberkeitswahn, Sylvias Zahnspange wegschmiss .....!
In den ersten Tagen tauchte Sylvia und ich schmiss mich an den Strand. Lange alleine blieb ich nie. Ein besonders nettes Erlebnis war, als ich zum Fischessen eingeladen wurde. So fand ich mich also um halb vier nachmittags am Strand an einem Lagerfeuer mit einer aitutakischen Familie. Das Essen bestand aus dem eben gefangenen Fisch, Kartoffeln und Tee. Herrlich.
Ebenfalls sehr witzig: Als im Dorf geheiratet wurde und Sylvia dort per Zufall vorbeiradelte, wurde ebenfalls gefragt, ob sie nicht mitfeiern wolle. .. soviel also zur Gastfreundschaft. Nach einer Woche Inselbewohnung gehört man zum hiesigen Inventar, wird gegrüsst, angesprochen und angelacht. Davon könnte sich so manche Europäische Stadt eine Scheibe abschneiden.
In den folgenden Tagen taten wir dann mal wieder was für unsere Fitness. Auf dem Programm stand das Besteigen des höchsten Berges Maungapu (124m) und die Erkundung der wunderschönen, menschenleeren Nachbarsinseln per Kanu. Unglaublich! Wir hätten nicht gedacht, dass dieser Paddelausflug noch zu toppen ist. War er aber - mehr davon unter dem Link "Lagoon Cruise".
Unser Fazit: Aitutaki ist ohne Zweifel mehr als eine eintägige Reise wert. Die Inselbewohner strahlen mit der Sonne um die Wette und im Gegensatz zu Rarotonga, wo der Tourismus schon lange Einzug gehalten hat, fühlt man sich auf Aitutaki inmitten des vielbesagten Südseetraums. Ein weiteres Plus: Auf Aitutaki gibt es keine Hunde (auf Rarotonga ist das echt ein Übel, besonders nachts und auf dem Fahrrad) - die Wadenbeisser wurden schon vor Jahrzehnten verbannt.
Aitutaki - Prädikat unbedingt vorbeischauen und geniessen
Aufbruch: | 22.01.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.08.2007 |
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