Mit Tatty und Sylvia in 239 Tagen um die grosse weite Welt
Tanum Sands & Lady Musgrave Island
Ich musste mich grade selbst fragen: WAS haben wir eigentlich in Tanum Sands gemacht? Und schwupp ist es mir eingefallen: Wir haben uns mit der australischen Beulenpest infiziert oder zumindest dachten wir, dass wir etwas in der Art haben.
Alles fing damit an, dass Melanie kreisrunde, feuerrote, erhabene Punkte an Armen und Beinen bekam, Tatjana legte gleich am nächsten Tag nach und bei mir wars einen weiteren Tag später so weit. Die Teile wurden auch immer mehr und juckten wie die Hölle. Die beiden Damen bekamen dann noch kräftigen Husten und wir fingen an, uns Sorgen zu machen, bis wir herausfanden, dass es hier so fiese kleine Fliegen gibt, die man eigentlich gar nicht beachtet, denen menschliche Haut aber hervorragend zu schmecken scheint.
Apropos schmecken: Auf unserem Campingplatz hatten wir noch mehr Gäste (ausser den Fliegen) in Form von Truthähnen, denen alles mundete was wir auf unserem Tisch draussen stehen lassen hatten. Die Guten hatten uns danach wirklich ins Herz geschlossen und starteten eine Belagerung des Campers. Also nahmen wir kurzerhand reissaus auf den nahe gelegenen Tennisplatz, auf dem ich meine erste Tennisstunde seit fast 15 Jahren bei Melanie bekam. Auch Tatjana packte die Lust den Schläger mal wieder zu schwingen und so hatten wir auf dem Miniplatz mit 10 Jahre alten Billigschlägern und 2 Tieren (die Bälle waren so fusselig, dass man dachte, sie bellen einen gleich an) viel Spaß.
Erwähnenswert ist noch die ausserordentlich gut organisierte Baywatch Crew am Strand. Wir waren auf einem Teil des Strandes 2 Stunden gelaufen, der nur bei Ebbe erreichbar ist (wussten wir aber nicht, dumme Touris halt) und bei Flut durch einen Fluss getrennt wird. Wir waren spät dran und mussten durch die ziemlich heftige Strömung mit Rucksäcken schwimmen. Der Lifeguard sah es und überwachte unsere Aktion bis wir wieder Boden unter den Füssen hatten. Nur der Weg zurück zum Campingplatz in klatschnassen Sachen war nicht wiederholenswert.
Bevor es weiter ging Richtung Rockhampton, machten Melanie und ich von der Town of 1770 aus einen Ausflug zum Lady Musgrave Island. Ganz im Robinson Cruso Style am äusseren Teil des Great Barrier Reef gelegen war das wirklich ein Erlebnis. Das Schnorcheln war einfach atemberaubend. Und wir haben die 2 - fache Dosis Schildkröte bekommen. Erst hatten wir das Glück, dass auf der Insel grade die kleinen Schildkröten aus den Eiern geschlüpft waren und auf dem Weg zum Strand waren. Des weiteren habe ich beim Schnorcheln auf einer Korallenkante 2 erwachsenen Tiere entdeckt, die grade bei der Körperpflege waren. Aber was da so eine uralte Schildkröte ist, die macht das nicht selbst sondern lässt sich von Fischen den Panzer putzen.
Nach diesem Tag fragte ich mich (bis zu den Whitsunday Islands): Wenn das Schnorcheln einem schon die Socken auszieht, wie wird dann erst das Tauchen?!
Wissenswert: Schildkröten kennen keine Familie. Die armen schwimmen nach der Geburt (wenn sie nicht schon auf dem Weg zum Meer gefressen werden) 1000de von Kilometern bis nach Südamerika und finden ihre Heimat nur wieder, weil die Insel einen bestimmten magnetischen "Fingerabdruck" hat, den sie sich auf diesem ersten Weg über den Sand merken. Deswegen darf man ihnen auch auf keinen Fall "helfen", indem man sie zum Meer trägt! Das wurde allen gesagt, aber wie so oft herrscht bei vielen Menschen Null Respekt für die Natur!
Aufbruch: | 22.01.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 22.08.2007 |
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