Suedafrika, Australien & Neuseeland, Vietnam und Nepal - here I come!

Reisezeit: September 2007 - März 2009  |  von Katja Konow

3.5 Wochen Westkueste + 3.5 Wochen Ostkueste: Cape Tribulation, Regenwald, 14. - 21.12.2007

Es ging mal wieder frueh los. Um 7.20 Uhr sollte ich von dem Reiseunternehmen Cape Tribulation Connections abgeholt werden. Sandra hatte an dem Tag um 7 Uhr morgens ihren ersten Arbeitstag gehabt und am vorabend vereinbarten wir, das wir uns am morgen verabschieden wollen und sie mich wecken soll. Das hatte sie jedoch am naechsten morgen glatt vergessen gehabt. Gott sei Dank bin ich jedoch um 7.10 Uhr alleine aufgewacht. Ich hatte also genau 10 Minuten Zeit um mich zurecht zu machen, das Bett abzuziehen und mein Koffer zu packen. Wenn auch etwas verschwitzt habe ich es doch noch gepackt.
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin fuer das tropische Forschungszentrum von Cape Tribulation habe ich die Fahrt fuer 1/3 des Preises bekommen.
Unterwegs haben wir immer mal wieder angehalten um ein paar Spaziergaenge in den Daintree Regenwald zu machen. Um uns ein wenig abzukuehlen waren wir sogar kurz im Fluss schwimmen gewesen (der Reisebegleiter hatte uns versichert, das es keine Flusskrokodiele dort gibt)!!!
Gegen mittag sind wir dann in Cape Tribulation angekommen. Es ist ein kleiner Ort mit vielen Touristen und liegt direkt am Meer, inmitten des Daintree Regenwaldes.
Ein wirklich schoener Fleck der Erde.
Im Bat House angekommen habe ich dann Jamima kennengelernt. Sie ist eine Biologiestudentin und arbeitete fuer 4 Wochen an einem Projekt fuer ihr Studium.
Ausserdem wurde ich noch von 3 Baby-Fledermaeussen (ungefaehr 2 Monate alt) begruesst, die dort an einem Waeschestaender hangen. Ich war total erstaunt, was fuer ein weiches Fell die Fledermaeusse doch haben. Die 3 Baby-Fledermaeusse wurden gefunden und dem Bat-House ausgehaendigt. Einer unserer Aufgabe war es uns um die Fledermaeusse zu kuemmern. Der Name der Fledermaeusse ist Flying Foxes und wenn sie ca. 6 Monate alt sind, werden sie dann wieder der Natur ueberlassen. Bis dahin jedoch muessen sie noch ein wenig wachsen, das Fliegen lernen und auch feste Nahrung fressen koennen. Am Ende meiner Woche hatten 2 sogar ihre ersten Flugversuche hinter sich gehabt, die jedoch nicht mehr als ein Meter betrafen.

Spaeter habe ich dann noch Hugh kennengelernt. Er leitet das Forschungszentrum mit dem dazugehoerigen Bat House und lebt schon seit 16 Jahren im Regenwald.
An die Unterkunft musste ich mich erst mal gewoehnen, da es ziemlich primitiv war.
Es gab nur ein Plumskloo, das Fenster in meinem Zimmer war nur mit einem Fliegengitter ausgestattet, es gab kein Fernseh, die Energie kam von der Solaranlage und da es mitten im Wald lag hoerte man ueberall Geraeusche und Tiere. Die Tiere waren ausserdem alle so viel groesser - unglaublich.
Von mir hoerte man immer wieder einen Schrei. Erst als ich in mein Zimmer kam und sich dort eine Riesenspinne befand. Jamima hatte sich dann freundlicherweise bereit erklaert, diese zu entfernen. Kurz darauf hatte sich ein Riesenkaefer in meinen Haaren verfangen und ich hab ihn nicht wieder raus bekommen. Jamima musste mal wieder daran glauben.
Hugh versicherte mir ausserdem, das dies der sicherste Regenwald ist den es gibt. Das hat mir nicht wirklich geholfen, da ich die Tiere schliesslich nicht kenne und weis ob oder ob sie nicht gefaehrlich sind.
Nachts musste sogar die Katze eingeschlossen werden und genaustens darauf geachtet werden ob die Kaefige von den Fledermaeussen verschlossen sind, da sich hin und wieder hungrige Python anschleichen um sie zu fressen.
Am letzten morgen habe ich sogar das Schauspiel verpasst als Hugh dann auch eine von dem Kaefig der erwachsenen Fledermaeusse gefangen hatte. Wir haben die Python dann in eine Tuete getan und sie einem anderen Reisefuehrer mitgegeben, um sie an einem anderen Ort wieder frei zu lassen.
Es gab ausserdem noch 8 erwachsene Fledermaeusse um die wir uns gekuemmert haben. Die werden jedoch nie wieder frei gelassen, da sie bleibende Fluegelschaeden haben.

Eine Fledermaus hatte ein Riesenloch im Fluegel, da sie von einem Bauern angeschossen wurde (dies ist jedoch strengstens verboten, aber die Bauern verteidigen nunmal ihre Fruechteernte). Eine andere Fledermaus hatte ein kompletten Fluegel an einem Strommast verlohren.
Eine taegliche Routine gab es nicht. Ausser das sich jemand im Bat House von 10.30 bis 15.30 Uhr befinden musste um Besucher ueber die Umwelt und die Fledermaeusse im Daintree Regenwald zu informieren.
Die erwachsenen Fledermaeusse haben immer um 17.30 Uhr ihr Fressen bekommen (leckere Fruechte wie Mangos, Bananen etc.)
Ansonsten habe ich ausgeholfen wo ich gebraucht wurde. Einmal haben wir einen kompletten Raum leergeraeumt, sauber gemacht und wieder neu eingeraeumt. Durch die hohe Luftfreuchtigkeit gibt es auch unheimlich viele Schimmelpilze. Ein anderes Mal habe ich ein ganzen Wanderweg, der direkt hinter dem Bat House losgeht vom Laub befreit (war gar nicht mal so einfach, da man voller Baeume war) Die Baeume sind hier das ganze Jahr ueber gruen und verliehren ihre Blaetter immer nur dann, wenn sie verbraucht sind. Ein anderen Tag haben wir damit verbracht, chemikalien ueber Unkraut am Strassenrand zu spruehen. Das Unkraut heisst Singapur Daisy und verteilt sich durch die Maehmaschienen in alle Richtungen. Das Maehen am Strassenrand hat also auch einen Nachteil!
Dunkel wird es hier bereits um 8 Uhr und es hat einige Tage gedauert bis ich rausgefunden habe, was sich da auf dem Weg zu meinem Zimmer immer um meine Fuesse sprang.
An einem Abend sprang naemlich eine direkt unter den Esstisch. Er hat mich erstmal erschrocken als Hugh die Kroete nam und sie auch gleich toetete.

Daraufhin bin ich dann gleich mit einem Film ueber ein Projektor ueber die Kroeten aufgeklaert worden.
Es handelt sich um die Zuckerrohr Kroeten, die nach Australien eingefuehrt wurden um die Zuckerrohr Kaefer zu fressen, die die Ernten des Zuckerrohres verdorben haben.
Leider hat das ganze nicht so ganz hingehauen wie es sollte. Die Kroeten haben die Kaefer nicht gefressen, sich aber selber unkontrollierbar vermehrt und sind dabei noch gewachsen. Nun sind sie selber eine Plage!
An meinem letzten Abend habe ich noch einen weitern Film gezeit bekommen. Es war eine Dokumentation von Al Gore. Vielleicht kennt ihn ja der ein oder andere. Er hatte die Wahl zur US Presidentschaft an Busch verlohren. Jedoch sehr, sehr knapp und einige glauben, das an der ganzen Sache etwas faul gewesen war.
Die Rede von ihm hatte mir gerade gut gefallen, weil sie von ihm als Amerikaner kam. Es handelte sich um die Erwaehrmung der Erdatmosphaere.
Wenn der ein oder ander mal Zeit hat, kann man sich die Dokumentation auch gerne mal anhoeren.
http://www.climatecrisis.net
Hier nochmal auf Deutsch:
http://www.eine-unbequeme-wahrheit.de
Ich glaube am meissten habe ich in der Woche jedoch uebers kochen gelernt. Jeden Abend haben wir uns eine klasse Malzeit gezaubert. Da Jamima Vegitarierin war, waren auch alle Gerichte vegitarisch. Ich muss zugeben, das ich nicht die beste Koechin bin und die meisten Zutaten im Rezeptbuch kannte ich auch gar nicht....aber mit Anweisung von Jamima hat das wirklilch klasse geklappt. Es ging alles Hand in Hand und war sehr harmonisch. Am besten hat mir die selbstgemachte Pizza geschmeckt, das war wirklich die leckerste Pizza, die ich im Leben gegessen habe.
Die Woche verging leider viel zu schnell. Auch wenn ich mich erst an die ganz "andere" Umgebung gewoehnen musste, hatte man sich auch gleichzeitig unheimlich wohl gefuehlt.
Wer gerne mal auf der Web-Seite mehr darueber lesen will:
http://www.austrop.org.au/index.html
Nach gerade mal einer Woche hiess es fuer mich wieder Abschied nehmen, da es wieder zurueck nach Cairns ging um mit Sandra Weihnachten und Silvester zu verbringen.
Der Rueckweg mit Cape Tribulation Connection war wieder mal sehr nett. Im Bus sassen mindestens 4 andere Deutsche. Unterwegs haben wir an dem Daintree Fluss angehalten und eine 1 stuendige Bootsfahrt unternommen um Krokodiele zu beobachten. Wir haben allerdings nur 2 kleine gesehen. Am schoensten war es immer noch einen ganzen Schwarm von Fledermaeussen in den Baeumen zu sehen. Das waren mindestens 200 Fledermaeuse auf einem Fleck. Es waren wieder die Flying Foxes und sie nun in der Wildniss zu sehen war wirklich sehr beeindruckend.

Einer der Baby-Fledermaeusse beim schlafen auf meiner Hand

Einer der Baby-Fledermaeusse beim schlafen auf meiner Hand

Das Bat-House in Cape Tribulation

Das Bat-House in Cape Tribulation

Die erwachsenen Fledermaeusse 
(Flying Foxes)

Die erwachsenen Fledermaeusse
(Flying Foxes)

© Katja Konow, 2007
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Cape Tribulation, Regenwald, 14. - 21.12.2007
Die Reise
 
Worum geht's?:
In Suedafrika geht es von Kapstadt entlang der Kueste nach Durban mit einem Abstecker in die Drakensberge. Dann nach St.Lucia/Sodwana bay und ueber Swaziland nach Johannesburg. In Australien geht es an die Westkueste, von Perth nach Exmouth und wieder zureuck nach Perth ueber den Karijini National Park. Anschliessend and die Ostkueste,Cairns Fuer das ganze Jahr 2008 geht es nach Neuseeland um nicht nur zu reisen sondern auch zu arbeiten! Auf dem Heimweg geht es nach Vietnam und Nepal
Details:
Aufbruch: 16.09.2007
Dauer: 18 Monate
Heimkehr: 10.03.2009
Reiseziele: Südafrika
Australien
Neuseeland
Tonga
Thailand
Vietnam
Nepal
Der Autor
 
Katja Konow berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.