Venezuela zum Abgewöhnen

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Gerald Heil

Ein nettes Wiedersehen

24.10.07

Algenblühen im Pool und ein Wiedersehen

Heute wollen wir den Tag am Pool verbringen und wenigstens darin baden, wenn das Meer schon nicht lockt.
Doch jetzt der nächste Schreck. Das Wasser ist so trüb geworden, dass man die Fliesen in 70 cm Tiefe nicht mehr sehen kann. Lt. Sigrid war gestern Stromausfall. Die Pumpe ging nicht, noch dazu regnete es stark und das Regenwasser floss in den Pool. Es wäre aber genug Chlor im Becken, das Trübe mache doch nichts. Mag ja sein, dass genug Chlor drin ist...

Auch wenn es bestimmt wieder abgestritten wird: In den nächsten Tagen bis zu unserer Abreise benutzte keiner den Pool, weil jedem vor dem trüben Wasser grauste. Moment, ein Besoffener fiel hinein, aber das zählt nicht, oder?
Aus Verzweiflung machen wir einen Strandspaziergang nach rechts ca. 2-3km bis zum Dorf. Vorsichtshalber nehmen wir nichts Wertvolles mit und es passiert auch nichts. Der allgegenwärtige Dreck und die ungefilterten LKW-Abgase treiben uns aber wieder zurück.
Wir wollen nach Hause und zählen die letzten Tage.
Doch wer kommt denn heute zum Abendessen in die Posada?
Es sind die beiden Schweizerinnen, die wir schon in den Anden getroffen haben. Wir tauschen ein paar Geschichten aus. Sie waren an anderen Strandabschnitten weiter nördlich (Chichirivici?)und sind fast unserer Route gefolgt; irgendwie landet man als unerfahrener Deutschsprachiger zwangsläufig immer wieder bei den deutschen Posadabetreibern. Hierher kamen sie, weil man ihnen sagte, es sei hier am Strand wesentlich schöner als im Norden. Sie mussten aber feststellen, dass es hier mindestens genauso öde ist. Als ich ihnen dann auch noch erzähle, dass ein junger Posadagast vor 3 Tagen direkt an der Hauptstrasse am Ende der Strandpromenade von Carupano von mehreren Jugendlichen mit abgeschlagenen Bierflaschen bedroht und überfallen wurde, sind sie entsetzt. Dem jungen Mann wurde sein kompletter Rucksack mit Handy, Digitalkamera, Reiseführer und etwas Geld geraubt. Dabei sollte es lt. Beschreibung hier noch mit am Sichersten sein.

Schwer enttäuscht vom Strand hier und verärgert über die falsche Werbung versuchen die Schweizerinnen sogar, ihren Heimflug vorzuverlegen, was aber leider nicht klappt. Sie beneiden uns, dass wir 5 Tage vor ihnen heim fliegen dürfen und im Scherz verhandeln wir über die Tickets. Auch mit Jack (s. Rio Kaura-Tour) machten sie ihre eigenen negativen Erfahrungen. Dessen Anwesenheit würde jetzt hier alles noch perfekt machen, haha.
Weiterhin erzählen Sie, dass unser 2. Reisebegleiter auf der Rio Kaura-Tour, nämlich Edgar, einem Scheckkartenbetrug zum Opfer fiel. Seine Karte wurde wahrscheinlich an einem manipulierten Automaten gescannt und sein Konto um 2000,- Euro erleichtert. Schade, dass ihm das passieren musste, er war uns sympathisch.
Auch diese Beiden erkannten den "natürlichen Charme des Landes" nicht immer und bereuen die Wahl des Urlaubsziels.

© Gerald Heil, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4-Wochen-Reise durch Venezuela im Oktober 2007 mit Touren zum Salto Angel, Grand Sabana, Los Llanos, Rio Kaura, Merida, Carupano
Details:
Aufbruch: 29.09.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.10.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Gerald Heil berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.