Venezuela zum Abgewöhnen

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Gerald Heil

Wolken in den Anden

01.10.07

Llanos-Tour, 1.Tag, Wolken in den Anden

Mit Sonja, unserer netten Reiseleiterin für diesen Trip, starten wir die Autofahrt in die Anden um 08:00h.
Sonja ist zwar Venezuelanerin, hat aber Schweizer Vorfahren und spricht sehr gut Deutsch. Sie unterhält uns die Fahrt über mit vielen Geschichten über Chavez, Merida und sich selbst.
Ihre Fahrweise ist gewöhnungsbedürftig, aber wirklich gut und ich habe mir geschworen, keine Witze mehr über Frauen am Steuer zu machen.
Die Tour beginnt mit der Auffahrt durch ein Andental zu einem Pass auf ca. 4400m Höhe.
Wir sehen auf dem Weg einige Gemüseplantagen, viel Anden-Edelweiss (bis zu 3 Meter hoch), aber leider nur wenige Gipfel, da sich alle Berge in Wolken hüllen. So fällt auch der Rundumblick vom Pass leider wenig spektakulär aus.

Anschließend ein Besuch bei einer Kondor-Aufzuchtstation. Die 3 Kondore im Käfig schauen recht traurig und sind zum Teil schon viele Jahre dort. Einer davon sollte eigentlich nur zum Kräftesammeln ein paar Tage bleiben, wird aber wohl nicht mehr freigelassen. Sonst kommen ja keine Besucher mehr, wenn´s nichts mehr zum Ansehen gibt. Meine Spende fällt daher hier sehr gering aus. Laut Sonja hat sie in diesem Andenteil seit vielen Jahren keine freien Kondore mehr gesehen. Mittagessen in einem einfachen Restaurant, die Knoblauchforelle war gut, das Steak erschreckend zäh (so sollte es auch bleiben, das Rindfleisch wird hier wohl nicht ohne Grund als Nationalgericht zerfasert zubereitet).
Weiter zu einem Seespaziergang, den wir nach aber nach ca. einer Stunde einfach abbrechen, weil die Sichtweite nun unter 100 Meter liegt.
Jetzt beginnt die Autofahrt erst richtig! Sonja kämpft sich im strömenden Regen durch Serpentinen, qualmende, alte und überladene Trucks, Riesenschlaglöcher und Erdrutsche abwärts bis zu einem wirklich hübschen Kaffeedorf namens Alta Mira.
Leider regnet es nun sintflutartig und wir können es nicht besichtigen und bleiben deshalb im riesigen, renovierten Posadazimmer in einem alten Herrenhaus direkt am Hauptplatz, der wie alle zentralen Plätze in den venezuelanischen Orten Plaza Bolivar heisst.
So ein Pech mit dem Wetter heute...

© Gerald Heil, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4-Wochen-Reise durch Venezuela im Oktober 2007 mit Touren zum Salto Angel, Grand Sabana, Los Llanos, Rio Kaura, Merida, Carupano
Details:
Aufbruch: 29.09.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.10.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Gerald Heil berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.