Venezuela zum Abgewöhnen
nach Ciudad Bolivar
05.10.07
Reisetag, Flug nach Puerto Ordaz und weiter nach Ciudad Bolivar
Das für 7:00h bestellte Taxi (ein alter US-Kreuzer aus den 70ern) fährt uns zum Flughafen. Erst hatten wir wegen eines langen Staus noch Bedenken, zu spät zu kommen, aber der Start erfolgte natürlich wieder mit ca. 1-stündiger Verspätung. Problemloser, schöner Flug nach Caracas, dort Umsteigen nach Puerto Ordaz.
Natürlich mit Gepäck holen, neu Einchecken, Flughafensteuer nicht vergessen und weiter zu Gate 6. Kein Problem, genug Zeit...
Nach einiger Zeit die Auskunft: "Das aufgedruckte Gate stimmt nicht, muss Gate 1 heißen". Kein Problem, genug Zeit...
Nach einiger Zeit die Auskunft: "Gate 1 stimmt auch nicht, man muss zum absolut entgegengesetzten Gate 9." Problem!!! Die Abflugzeit ist ja schon überschritten! Also hingehetzt.
Entspannen, wäre doch kein Problem gewesen, der Flieger hat natürlich die übliche Stunde Verspätung; dafür gibt´s Cola von der Airline. Welch ein Service, welche Organisation!!!
Irgendwann werden wir es schon noch lernen, wie man hier reist. Im Flieger haben wir dafür diesmal die letzten Plätze hinten neben den Triebwerken der alten, rappelnden Boeing 727.
Da es beim Aussteigen zu lange dauert, macht die Stewardess hinten die Heck-Einstiegsklappe auf. Dabei fällt ihr zwar zweimal die Deckenverkleidung auf den Kopf, aber beim dritten Mal klappt´s.
Schon nach einer Stunde ist auch das Dröhnen der Triebwerke aus unseren Ohren verschwunden.
Ein kleiner, dicker, verschwitzter Venezuelaner hält diesmal unser Schildchen und entpuppt sich als Taxifahrer, der uns zu Peter´s Posada "La Casita" nach Ciudad Bolivar bringt.
Auf der ca. einstündigen Fahrt versucht er im 10-Sekundentakt, seine ohnehin abgekauten Fingernägel noch weiter Richtung Nagelbett zu verkürzen. Dass seine alte Kiste sich bei Tempo 100 bei jeder Bodenwelle aufschaukelt und um einen Meter nach links oder rechts versetzt, lässt ihn dann doch wieder mit beiden Händen ans Lenkrad greifen. Wenn der den Arm noch mal hochhebt und sich die Finger in den Mund steckt, dann...
Glücklicherweise kommen wir nach weiteren 10 Minuten Holperfahrt bei Peter an und beziehen dort unser Zimmer.
Es gäbe hier auch eine Hütte für viele Hängematten, ein paar lautstarke Papageien, ca. 10 Hunde, die nachts die Poolliegen okkupieren und einen kleinen "Zoo".
Ganz nette Anlage, Pool, großer, offener "Speiseraum",
Getränkeselbstbedienung mit Strichemachen wie bei Joe.
Am Abend gibt's paniertes Hähnchenschnitzel mit Kartoffelpürree, untermalt mit Fahrstuhlmusik.
Will ich das in Venezuela?
Wo ist der Salsa-Rhythmus, das karibische Essen, das Lebensgefühl?
Aufbruch: | 29.09.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.10.2007 |