Woanders iss auch schoen!
Indien: Gut angekommen in Bangalore
Jppieh!!!! Ich bin da!!! Gestern nacht um 01:25 (in Deutschland 21Uhr) ist mein Flieger gelandet. Naja, nicht ganz, er war ne halbe stunde zu spaet, aber das war dann nach 08STd 30 regulaerer Flugzeut auch egal . Ich hatte solch ein Glueck mit meinem Platz im Flugzeug: die Maschine war voll besetzt, aber ich sass in einer Dreierreihe aussen mit nur einem Mann, der mir auch freundlicherweise seinen Fensterplatz gab und wir hatten viel Platz zwischen uns. Er kommt aus Mysore, unweit von hier, und lebt seit 20Jahren in den USA. Erst dachte ich, er ist unfrenudlich, aber als er mich etwas kurz fragte, leuchtete sein Gesicht auf. Die halbe Zeit hat er geschlafen. Spaeter, als ich ein bisschen geweint habe (vor UNsicherheit und auch Angst und Muedigkeit (hatte die Nacht vorher gar nicht geschlafen), fragte er, warum ich nach Bangalore fliege und wir haben uns nett unterhalten. Przemek ist ja nun mein offizieller Ehemann, habe vom Freund meiner Mutter sogar einen klassischen goldenen Ring, der passt, bekommen das moegen die Inder, wenn man verheiratet ist, und dann ist er auch noch ein Ingeneur... Nach diesem Gespraech ging es mir gleich wieder gut.
Nun also die Landung und Gepaeck holen: Ich hatte Sorgen: ist das Gepaeck mitgekommen? Ich hatte keinen Namen auf den Rucksack geklebt und der Aufkleber konnte an meinem Verpackungssack nicht so gut befestigt werden. Wird mein vorbestelltes Taxi auch tatsaechlich da sein? Wird alles gut gehen?
Ja, es ging alles glatt!!! Ich hatte vorsichtshalber schon mein Pfefferspray dabei und hielt es waehrend der Fahrt in der Hosentasche, aber das war nicht noetig. Als ich also MIT Rucksack aus dem Flughafen in die tropische Nacht kam, da standen tausende von Leuten mit Namen auf ihren Zetteln, und siehe da, Christina N. (na ihr wisst schon) stand auf einem geschrieben ich war erleichtert!
Die Fahr war die rasanteste, die ich je erlebt habe, mit Abstand! Die Fahrer hupen sich ihren Weg und viele Autos fahren ohne Licht, und auch ueber rote Ampeln (auch mein Fahrer). Ich dachte: ach, alles wird gut, welcome to India.
Vor dem Hotel herrschte naechtlicher Trubel, auch ein Bettler kam, aber der (nicht sonderlich gespraechige) Taxifahrer fuehrte mich zum EIngang. Mein Zimmer ist schoen, alles ist sehr einfach aber sauber, und ich fuehlte mich sehr komisch. Es war doch, obwolh alles glatt life, ein leichter Schock. Ihr koennt Euch nicht vorstellen, wie die Leute hier Auto / Rikscha / Moped fahren!!! Man merkt gar nicht, dass Linksverkehr ist, weil alle durcheinander und kreuz und quer, nicht bremsend sondern hupend (STAENDIG!) drauf los fahren! Das Gehupe ist wirklich ganz normal. Auch als Fussgaenger muss man sich was trauen, aber die Inder sind sehr flexibel im Umschiffen von Hindernissen
Nachdem ich heute morgen (ca. 5Stunden geschlafen, um dem Jetlag vorzubeugen) meine Salamiwuerstchen und Bananen und Muesliriegel verspeist hatte, fuehlte ich mich bereit, es mit Indien aufzunehmen haha. Nun denn, gesagt getan, ich warf mich ins bunte Treiben und Gehupe und Abgaswolken. Ich war sofort sehr positiv ueberrascht von der allgmeinen Atmosphaere. Auch die Waerme hatte ich mir viel heftiger vorgestellt. Ich wurde von den Maennern beaugt, aber nicht auf eine unangenehme Art. Ich bin hat eine europaeische alleinreisende Frau, und das ist halt nicht normal, also ist es auch fuer mich in Ordnung, dass gekuckt wird. Aber wie gesagt, es haelt sich alles in fuer mich angenehmen Grenzen. Ich habe dann aber, wie es in meinem Reisebuch auch empfohlen wird, einen Salwar Kameez gekauft, das ist ein indisches prakitsches Kleidungsstueck fuer Frauen, bestehend aus Hose, Overall und leichtem Seidentuch. Ich bin in ein Kleidungsgeschaeft gegangen und dort wurde ich sehr freundlich bedient und beraten. Es waren ca. 7 Angestellte dort und sie gaben mir sofort Wasser und ein "windiges Plaetzchen", weil ich mal wieder meinen Tomatenkopf hatte sie erzaehlten mir von Bangalore und fragten mich, ob ich hier studiere und wohin ich noch reise, und ich erzaehlte ihnen von meinem Ingeneuers-Ehemann, der mich dann in China begleiten wird und da laechelten sie sehr anerkennend.
SPaeter, nach einer Verschnaufpause im Hotel, bin ich dann etwas essen gegangen auf einer Terasse ueber der Strasse mit dem Gehupe. DOrt wurde ich sehr nett beraten von einer Frau, die am Nebentisch sass. Sie erklaerte mir, wie ich das Samosa (Gemuese baellchen frittiert mit Dip) und das Masala Dora (In teig "verpacktes" gegartes Gemuese) essen soll, und erzaehlte mir dass sie in Californien lebt. Sie besucht hier ihre Mutter, die auch mit am Tisch sass und sehr typisch indisch aussah. Ach, ich traue mich noch nicht, die Leute fuer ein Foto zu fragen! Das muss sich aendern!
Auch der Kellner war nett und erklaerte mir die Gerichte.
Dann habe ich mir eine indische SIM-Karte gekauft, mit der ich sehr guenstig nach Deutschland telefonieren kann und natuerlich in Indien (innerhalb Indien: 1 Rupie/Min, Europa: 6,9Rupien/Min. 1Euro sind 55 Rupien!)
Ab und zu wird man hier unverrichteterdinge auf der Strasse gefragt: "Where do you come from?" und dann sage ich "from Germany" mit einem Laecheln und sie nicken / laecheln wissend / verschmitzt / sachlich und gehen ihrer Wege. Das finde ich sehr lustig.
Dann habe ich noch ein blondes Rucksack-Maedel angesprochen, wo ich wohl gut andere Reisende treffen koenne. Sie war aber hier nur fuer ein paar Stunden in Bangalore, und fliegt heute heim (auch nach Deutschland). Sie war aber nett und hat mir noch einige Tips gegeben. AUch eine Kontaktadresse zu ihrer Freundin, die in einem Projekt an der Kueste arbeitet und die auch "fair-trade-Gruppen-Touren" fuer Touristen anbieten. Die EInheimischen bekommen dort als Guide viel mehr Geld als normalerweise. Dort hatte sie 10 Monate gearbeitet. Ich werde dort bestimmt hinfahren.
Aber erstmal werde ich weiterhin gut ankommen!
gleich geht's auf der anderen Strassenseite los, und dann rette sich, wer kann! dagegen ist der Verkehr in Deutschland schon klinisch tot !
Ich wundere mich, dass das Elend nicht so sehr zu sehen ist als ich es erwartet habe. aber ich bin auch noch nicht viel herum gekommen. und auf dem Land sieht alles noch ganz anders aus. Kinder habe ich irgendwie gar nicht gesehen, und "nur zwei Bettlerinnen (aber zwei zuviel).
Mein erstes indisches Essen (links: Masala Dosa und rechts: Samosa). Vorher waescht man sich an einem Sammelbecken die Haende und dann isst man mit der Hand, wenn man moechte). Darueber: Chai, also Tee und eine Zeitung.
Gestern abend und heute morgen war ich noch aengstlich, wie ich es hier allein schaffe. Nach dem ersten Tag weiss ich: es geht sehr gut und ich fuehle mich hier schon wohl. Es ist alles so lebendig! Und warm Mal sehen, vielleicht kommt der Kulturschock ja doch noch... Aber ich glaube nicht.
Aufbruch: | 01.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 23.05.2009 |
Gokarna
China