Mit Rucksack und Osti durch India
Also..wir starten in Mumbai, dann gehts nach Süden, dann vielleicht mit dem Flugzeug nach Norden und dann (alleinallein) hoffentlich auch noch nach Nepal.
Mumbai
Einfach unglaublich, dieses Indien!
So ca. um 4 Uhr morgens angekommen, rasten wir im Taxi unserer Wahl ohne Licht und ohne Gurte ueber ungezaehlte rote Ampeln, vorbei an den Wellblechbehausungen des Slums Richtung den Stadtvierteln Colaba und Fort, wo irgendwo unser heiss ersehntes Welcome Hotel wartete. Wie schon am Flughafen waren ueberall auf der Strasse Leute unterwegs - und das um die Zeit! Zwischendurch fuhr irgendein alter Mann mal mit in unserer Taxi, wir dachten eigentlich, um dem Fahrer den richtigen Weg zu zeigen. Aber er schien einfach ein Stueck mitgenommen werden zu wollen und schuettelte uns dabei immer wieder die Haende und unserer amerikanischen Mitfahrerin taetschelte er auch mal im Dekollete herum. Wie auch immer, schon die ersten Eindruecke in Indien waren turbulent.
Nach wenigen Stuendchen Schlaf, machten wir uns auf den Weg zum benachbarten CST und erlebten das erstemal so richtig die Hitze, den Laerm bzw. das GEHUPE, die Menschen und Auto- (Taxi-) Massen und natuerlich die ueberall sichtbare Armut.
Kulturschock eben.
Umso verwunderlicher, dass wir uns bereits den Tag ueber zumindest ein bisschen an das ganze gewoehnt hatten. Abends, beim Bierchen im Restaurant fuehlten wir uns schon richtig wohl - und dass trotz der Bettlerin mit dem kleinen Kind und dem flehenden Blick in unserem Sichtfeld. Nachdem uns beim Rauchen auf dem Gehweg das Kind aber auch noch immer wieder an der Hose zupfte und die Hand aufhielt, konnten wir dann schliesslich auch nicht mehr anders, als etwas Geld rauszuruecken. An der Armut hat man schon schwer zu schlucken, aber auch daran gewoehnt man sich irgendwie.
Viel Sightseeing haben wir waehrend unserer 2 Tage Mumbai eigentlich nicht gemacht. Und dennoch so viele Eindruecke bekommen. An Tag 2 sind wir mit zwei jungen Indern ein paar Stunden durch die Stadt gelaufen, weil sie uns ein bisschen was zeigen wollten. Es war schoen, mit Einheimischen etwas laenger zu sprechen und es waren ganz nette, nicht aufdringliche Menschen. Dennoch hat man halt immer im Hinterkopf, dass sie dafuer auch irgendwas haben wollen - weil JEDER will hier irgendwas von dir. Und obwohl sie am Anfang gesagt haben, dass sie kein Geld von uns wollen, kam dann am Schluss natuerlich doch noch die Bitte danach - umgerechnet 50 Euro fuer ein Schuhputzset, mit dem sich der eine eine Existenz aufbauen wollte. Wir haben ihnen aber nix gegeben und sie haben auch nicht irgendwie bloed reagiert.
Spaeter waren wir mit dem Taxi noch am Chowpatti- Beach.
(Die Taxis sind uebrigens bezaubernd - alle unterschiedlich bemalt, gepolstert und geschmueckt. Leider haben wir kein gutes Foto.)
Am Strand wurde Ruth sofort von 10 herumschreienden, mit Plastikspeisekarten wedelnden Indern umringt und bedraengt.
Also in Ruhe was kaufen is hier nix, nicht mal eine Kleinigkeit zu essen. Ich habe auch sicher im gesamten letzten Jahr nicht oefter nein gesagt, als in diesen wenigen Tagen Indien.
Natuerlich gaebe es noch viel zu erzaehlen. Kaum zu glauben, dass das erst zwei Tage gewesen sein sollen. Morgen gehts nach Goa!!
Aufbruch: | 18.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2009 |
Nepal