Mit Rucksack und Osti durch India

Reisezeit: März - Juni 2009  |  von Lisa M.

Karnataka: Part 3

Gestern hatten wir mit unserem Seetuktukchauffeur ausgemacht, dass er uns um 5.00 in der Frueh abholt und uns zum 5km entfernten Monkeytempel bringt, damit wir dort den Sonnenaufgang anschauen koennen. Wir quaelen uns also aus unserem Riesenbett und taumeln im Stockdunkeln, nur von Calles Taschenlampe gefuehrt auf die Strasse. Nur zwei bange Minuten spaeter kommt der Junge tatsaechlich angerast, unterstuetzt von einem Freund, der sich mit ihm auf den Fahrersitz quetscht und los gehts. Nur wenig spaeter kommt das TukTuk am Fusse des Monkeyberges, den wir gleich auf mehreren 500 Stufen besteigen werden, mit quietschenden reifen direkt vor zwei auf der Strasse schlafenden Menschen zum Stehen, aber wirklich haarscharf...und wir stolpern auf die dunkle Strasse. Eine Frau, die dort ihren Stand hat und die wahrscheinlich immer mit den ersten Tempelbergbesteigern aufwacht moechte uns Chai verkaufen und deutet auf zwei Plastikstuehle mitten in ihrer Freiluftkueche. Da sagen wir nicht nein und beobachten sie dabei wie sie mit unendlicher Ruhe einen superfrischen Chai ueber dem offenen Feuer aufbrueht. Wir werden natuerlich nervoes, weil wir auf keinen Fall den Sonnenaufgang verpassen wollen. Als sie endlich fertig ist, drueckt sie uns die Glaeser in die Hand und sagt, wir solen sie mit hoch nehmen. Wir klettern los und schon faengt auf dem Tempelberg ca 300m ueber uns eine seltsame Meditationmusik an zu scheppern. Oben angekommen ist es schon fast hell, aber die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Es ist auch nicht ganz einsam dort oben, es leben noch ein wildes Affenrudel und ein paar halbnackte Gurus da, die gerade ihre Morgenwaesche machen. Die blecherne Musik schallert immer weiter und die Gurus lassen sich von uns auch nicht im geringsten aus der Ruhe bringen, also ziehen wir unsere Schuhe aus und erklimmen die Felsen, die sich noch weit ueber den Gipfel erstrecken. Wir erleben einen absolut berauschenden Sonnenaufgang mit einem Wahnsinnsblick ueber das ganze Hampital.

Wir lassen uns viel Zeit, aber unser TukTukman erwartet uns brav, als wir uns unten wieder blicken lassen.

Es ist anscheinend so, dass Arbeitszeit in Indien nichts kostet, nur Material.

Spaeter schlendern wir in bisschen durch Hampidorf auf der anderen Seite und treffen mal eben zufaellig meine Nachbarn aus Muenchen. Wahnsinn!!
Dann versucht die Lisa verzweifelt auf der Post Briefmarken fuer ihre 17 Postkarten zu ergattern und es kostet uns viel Schweiss und Nerven, bis wir ueberhaupt die richtigen Marken bekommen und dann diese Riesentruemmer auf den winzigen Karten untergebracht haben.
Dafuer spazieren wir spaeter durch eine bluehende Bananenplantage in das gemuetliche Mangotreechillrestaurant und fruehstuecken erstmal. Wahnsinn wieviel Tag man hat, wenn man so frueh aufsteht

Auf der Rueckueberfahrt muss die Lisa all ihre Airwaves verschenken. Der Charming Bootsboy will zuerst einen, dann kommen saemtliche Kinder angerannt und schliesslich wollen alle auf dem Boot einen, inklusive einem alten Vorhaengeschlossverkaeufer.

Ansonsten haben wir an dem Tag noch ein Moped gemietet und sind durch das irrsinnig schoene Hampihinterland gecruist, durch Doerfer, Reisfelder, kugelrunde Gesteinshaufen und alle Menschen lachen uns zu, winken und Kinder laufen schreiend neben uns her. Soviel ehrliche Offenheit und Freundlichkeit erleben wir zum ersten Mal bis jetzt.

Am naechsten tag streunen wir noch ein bisschen zu Fuss durch die immer spannende Landschaft, treffen uns spaeter noch mit ZufallsBenni und Mella und zeigen ihnen mopedisiert den lustigen Hampisee, an dem wir von Moses mit Bier versorgt werden.

© Lisa M., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Also..wir starten in Mumbai, dann gehts nach Süden, dann vielleicht mit dem Flugzeug nach Norden und dann (alleinallein) hoffentlich auch noch nach Nepal.
Details:
Aufbruch: 18.03.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 10.06.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Lisa M. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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