Mit Rucksack und Osti durch India
Nightsleeperbus Panaji - Hampi
Ein Junge, der vor dem verschlossenen Reisebuero, in dem wir gestern die Tickets gekauft haben, wartet, schleift uns ueber schrecklich befahrene Strassen, in einer lebensgefaerlichen Aktion zum Busbahnhof. Es wird schon dunkel, der Bus, der uns zugewiesen wird, ist noch verrammelt, aber irgendein Typ reisst unsere Tickets ab.
Wir setzen uns im Dunkeln auf unsere Rucksaecke und warten, wimmeln einen notgeilen Inder und immer wieder den selben Chipsverkaeufer mindestens 20mal ab. Fuehlen uns unsicher und alleingelassen. Heul.
Irgendwann koennen wir endlich einsteigen und so einen lustigen Bus hab ich auch noch nicht gesehen. Nur zweier Schlafkojen, eine unten, eine oben, auf jeder Seite. Die Fenster kann man ganz aufmachen, so dass man einfach rausrollt, wenn der Bus zu scharfe Kurven faehrt. Also beim Schlafen Fenster lieber weiter zu. Die Kojen um uns rum fuellen sich mit Travellern aus aller Welt. Der Fahrer faehrt tatsaechlich den selben Stil, wie die Taxi- und TukTukfahrer, d. h. Todesangst! - und hupt in einem fort. Und der Bus klingt wie eine Mischung aus Moped und Formel 1-Rennauto. Bergauf faehrt er ungefaehr 10 km/h. Klo gibts keins, aber manchmal bleibt er irgendwo stehen, wo es sowas wie Klos gibt- oder halt nur Boden. Manchmal liegen zwischen den Klopausen Stunden, machmal 10 Minuten. Informationen dazu gibt es keine, obwohl ausser dem Fahrer noch 3 Bedienstete mitfahren, die staendig rumwuseln und schreien.
Irgendwann haelt der Bus, sie schreien "Dinner" und draussen wartet so eine Art Motel mit Restaurant, wo wir als erstes Fotos mit gaffenden Jungindern machen muessen, als zweites das Klo suchen. Das direkt an der Strasse prangende Riesenklohaus sehen wir natuerlich nicht, sondern schleichen in den langen Gaengen des Restaurants umher. Ich erblicke eine spaltbreit offene Tuer mit einem einladend hervorleuchtenden Lichtstrahl und druecke sie vorsichtig auf. Dahinter befindet sich nicht das Klo, sondern ein schlafender Inder auf einem Doppelbett. Ein kleiner Junge kommt auf uns zugestuermt und bringt die, sich totlachende Lisa und mich zum Strassenklo, das auffaelliger gar nicht sein koennte - ekliger allerdings auch nicht.
Dann rumpeln wir weiter, kriegen leider kein Auge zu, kommen aber irgendwann um halb 8 Uhr morgens doch noch in Hampi an.
Aufbruch: | 18.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2009 |
Nepal