Mit Rucksack und Osti durch India
Nepal: Im Annapurna Gebiet Richtung Poon Hill
Mein Trek hat sooo schoen angefangen, aber leider nicht lange gewaehrt. Aber von vorn:
Am Montag liess ich mich mit dem Taxi nach Sarangkot bringen, wo ich ein letztes langes Stueck steil bergauf steigen musste. Ich waer beinhah gestorben, so anstrengend war das.
Und da ich "erst" so um 8 Uhr morgens da war (ich dacht ja, ich komm noch auf den Poon Hill, wo ich natuerlich das Morgengrauen fuer eine erstklassige Aussicht nutzen wollte), kann ich euch nur ein relativ bescheidenes Bild von der Gletscher- Kulisse liefern.
In Naudanda, wo ich Mittag machte, ueberredete mich ein kleines Maennlein namens Zuki, ihm einen Job zu geben, d. h. mein Gepaeck die 1,5 Stunden nach Kande zu tragen, damit er seine Familie ernaehren koenne. Nicht nur aus Naechstenliebe, sondern auch einfach, weil es so scheiss- anstrengend war, diesen Rucksack durch die Berge zu schleppen, willigte ich ein.
Zur Teepause brachte er mich ins Haus seiner Schwester und die Familie dort fand mich aus irgendwelchen Gruenden sehr amuesant.
Den zweiten Tag lief ich - in Begleitung einer Schuelerschar - von Lumle nach Chandrakot und von dort aus steil bergab und in staendiger Ungewissheit, ob das nun der richtige Weg sei, nach Birethanti.
Ab Birethanti wurde es so richtig schoen, obwohl ich ab da schon so langsam immer groessere Probleme mit meiner Huefte bekam und immer schlechter aufwaerts steigen konnte. Ich biss die Zaehne zusammen und schleppte mich doch bis zu meinem Zielort fuer den Tag, nach Sudameth und dann, weils da kein Zimmer gab, sogar noch einen Ort weiter, nach Hile. Das war sicher mit einer der anstrengendsten Tage in meinem Leben, brachte mich aber auch an mitunter die schoensten Plaetze, die ich je gesehen hab. Das letzte Stueck ging ich in Begleitung von einigen sehr netten Traegern. Einfach unglaublich, was die da fuer Lasten hochschleppen. Dagegen war mein Rucksack ja einfach nur popelig.
m 3. Tag musste ich meine Tour dann abbrechen, weil ich inzwischen einfach nur noch Schmerzen beim Gehen hatte. Haette wirklich weinen koennen, so enttaeuscht war ich, aber an diesem Punkt war ich nur einen Tag von der naechsten Reisemoeglichkeit entfernt und es ging auch einfach nicht mehr.
Bin wirklich traurig, denn es war soooooooooooooooooo schoen und ich war ja erst am Anfang. Hab quasi mein Paradies gefunden, musste es aber gleich wieder verlassen. So eine Scheisse!!!
Bin jetzt also wieder in Pokhara und weiss noch nicht, was ich jetzt mach. Erstmal garnix, dann mal gucken, ob ich was anderes Schoenes machen kann, um mich zu troesten und zu versoehnen. Tagestouren, Reittouren, Paragliden oder sowas, keine Ahnung, mal gucken.
Wahrscheinlich werde ich aber auch in nicht allzulanger Zeit nach Hause fahren. Mal sehen. Hier bahnen sich ja irgendwie auch politische Unruhen an.
Zu allem Ueberfluss hatt ich dann in der ersten Nacht wieder hier in Pokhara in dem neu erwaehlten, billigeren Hotel nicht nur zwei fette Kakerlaken im Zimmer, sondern auch noch eine riiiieesige Spinne (also im Ernst, mindestens 12 Zentimeter, Katja, du waerst gestorben..), die auch noch superschnell die Waende entlang gefetzt ist.
Ich bin jedenfalls ebenfalls beinahe gestorben, hab das Bett in die Zimmermitte geschoben, hab kaum ein Auge zugetan (wer weiss, ob die nicht auch irgendwie giftig ist) und hab heut frueh sofort in ein teureres Hotel gewechselt.
Bis baelde, ihr Lieben!
Aufbruch: | 18.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2009 |
Nepal